Open Air Gampel 2016 | Programm so vielseitig wie das Essen
Der letzte Akt vom Samstag
Tag drei des Musikfestivals in Gampel, die ersten Kräfte schwinden und kleinere Defizite machen sich bei den Besuchern bemerkbar. Nicht so beim musikalischen Programm von Samstag - auf der Karte stehen Künstler wie «Patent Ochsner», «The Bosshoss» und «Parov Stelar».
Wenn die ersten Müdigkeitserscheinungen plagen oder sich die langen Nächte und der Alkoholkonsum bemerkbar machen, dann gibt es nur zwei Dinge, die einem wieder Kraft geben: Essen und gute Musik. Der Tag startete mit dem Luzerner Damian Lynn. Das junge Schweizer Talent wird bereits mit Schmusesänger Ed Sheeran verglichen und bietet eine optimale Auftankphase für den müden Körper und Geist. Zahlreiche Zuschauer standen für den Luzerner bereit.
Einen grossen Kontrast zum ersten Künstler bot um 14.30 Uhr die Band «My Baby»,. Passend dazu schmeckten die «Dutch Fries», welche es vor dem Festivalareal zu kaufen gibt. Das niederländisch-neuseeländische Trio vermitteln mit ihrem E-Gitarren-Sound eine ordentliche Ladung Voodoo-Energie und verleitet den müden Körper automatisch dazu, sich zu den Klängen zu bewegen.
«Lonely and the Brave» stand ab 15.30 Uhr auf der White Stage und war ein perfekter Vorbote für die Indi-Rocker «Half Moon Run», die im Anschluss auf der Red Stage spielten. Ein etwas passives Auftreten minderte nicht das Künstlerische Talent: Die britische Band trifft den Nerv der Zeit mit ihrem modernen Sound. Genau so hip wie die vier Jungs auf der Bühne sind wohl die Corndogs (Hot Dog am Stil). Eine kleine Revolution in Sachen Fast Food und Musik trafen am Gampel aufeinander.
«Walk of Stars»
Um 16.00 Uhr wurde ein weiterer Stern auf dem «Walk of Stars» enthüllt. Der 31. Stern geht an «Patent Ochsner». Büne Huber zeigte sich hoch erfreut und sagte, er sei sogar ein wenig gerührt. Die Musikgesellschaft «Lonza» aus Gampel gab den Hit der Band «W. Nuss vo Bümpliz» zum Besten und Huber meinte dazu: «Ich habe noch nie ein so schönes Stück gehört.»
Zum Abendessen hätte es eigentlich «Spaghetti mit Spinat» geben sollen. Die Künstlerin Sophie Hunger musste aber aus gesundheitlichen Gründen absagen. Anstelle der deutschen Künstlerin kommt die Band «Open Season». Bereits vor zehn Jahren fand sich die Reggae-Band in Visp für einen Auftritt ein. Am Samstag zeigten sie einen etwas Pop angehauchten Sound auf der Gampjier Bühne. Passend zum Abendessen: sich das Grillfleisch direkt vom Feuer.
Noch lange kein altes Eisen
Um 18.45 Uhr startete dann der diesjährige «Ehrengast» seine Show. Erst gut drei Stunden davor war ihnen auf dem «Walk of Stars» ein eigener Stern gewidmet worden und nun zeigten sie, weshalb sie ihn verdient haben. «Patent Ochsner» ist eine der Schweizer Bands schlechthin und begeistert Jung und Alt. Ihre Musik ist genauso fein und erstklassig wie die Rösti auf dem Platz. Eine musikalische Schweizer Delikatesse.
Wackliger Rundgang
Das Open Air Gelände bietet vieles. In einem klenen Rundgang lässt sich einiges entdecken.
Saftiger Burger während dem Eindunkeln
Es wurde amerikanisch in Gampel. Die Countryrocker von «The Bosshosss» zeigten ihr Repertoire und stellten klar, dass sie mehr als nur Musiktalente im TV suchen können. Wem die Rösti von vorhin nicht ausreichte, um die leeren Batterien aufzuladen, für den empfahl sich passend zur Musik ein dicker saftiger «Pulled Beef Burger».
Für 22.15 Uhr stand die Curry-Wurst an. Dazu passende Klänge lieferten die deutschen Poprocker «Sportfreunde Stiller». Nette Jungs, welche nach 20 Jahren Bandgeschichte die Adidas-Klamotten gegen ein schwarzes Hemd eingetauscht haben. Nicht nur die deutsche Wurst hat ordentlich Schärfe.
Etwas spät aber mit viel Power
Um 23.30 Uhr hätten «Parov Stelar» die Bühne übernehmen sollen. Durch knappe Zeit fürs Aufstellen der Technik wurde es aber etwas später. Mit ordentlich viel Bass und einer bezaubernden Frontfrau liess die Truppe die Zuschauer ordentlich abgehen und niemand nahm der Gruppe das Warten übel.
Last but not least trat schliesslich Hoodie Allen zum krönenden Schluss auf die White Stage. Wer an der schmerzgrenze der Energie angelangt war, trank jetzt besser eine Ovo, getreu dem Motto: «Mit Ovo chaschs nid besser aber lenger.» Denn der Amerikaner sorgte mit seinem Flow für erstklassigen Hip Hop und ordentlich Pump. Für seine Karriere hat er gar einen sicheren Arbeitsplatz bei Google geschmissen. Auf Youtube ist er mit seinen Videos dick im Geschäft. Und auch was Zusammenarbeiten mit Musikgrössen wie Ed Sheeran angeht, hat er ein gutes Handling.
noa
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