EJF 2017 | Tag 2: Brig-Glis wird zur Festhütte
Urchige Töne mit magischem Licht
Nach dem gelungenen Auftakt am Freitag geht das Eidgenössische Jodlerfest am heutigen Samstag in die zweite Runde. Jodler und Jodlerfreunde strömen in Scharen in die Simplonstadt.
Kein Durchkommen am Samstagmorgen am Bahnhof Brig: Zahlreiche Jodler und Freunde des Jodelns sind nach dem gelungenen Auftakt am Freitag wieder in der Simplonstadt angekommen.
Die Jodlermeile zeigte sich am Freitagabend teils gut gefüllt, obwohl die Parkplätze in der direkten Umgebung schwach besetzt waren. Laut Markus Rieder, Mediensprecher der Walliser Kantonspolizei, ging der Abend friedlich über die Bühne. So waren denn auch bis spät in die Nacht an der Gliserallee Jodlerinnen und Jodler zu hören, vermischt mit heimeligen Alphornklängen.
Das Programm am Samstag bietet schon zu früher Stunde gute Unterhaltung: Vorträge der Fahnenschwinger sowie der Alphorn- und Büchelbläser stehen an. Auch die Jodlervereine präsentieren ihr Können wieder vor der Jury.
Es bleibt aber trotzdem Zeit für kleine Platzkonzerte: Hier im Garten des Alters- und Pflegeheims Englischgruss in Glis ist das offizielle OK-Chörli zu hören. Auch die Co-OK-Präsidenten Roberto Schmidt, Hans-Rudolf Mooser und Pierre-Alain Grichting singen mit. Ein zweiter und letzter Auftritt für das Chörli folgt am Samstagabend in der SRF-Sendung «Potzmusig».
Auch die Jodlergruppe Mont Soleil aus dem Berner Jura liess sich zu einem spontanen Jodel im Garten des Kollegiums hinreissen.
Gegen Samstagmittag füllt sich die Jodlermeile allmählich wieder mit gut gelaunten Gästen. Und auch die Wettkampf-Darbietungen der Jodler stossen bei der Bevölkerung auf grosses Interessen. Gut gefüllte Hallen und Säle sind die Konsequenz. In der Natischer Pfarrkirche etwa wusste bei angenehmen Temperaturen der Jodlerclub Lauenen zu überzeugen.
Der Jodlerklub Matten aus dem Berner Oberland interpretiert während des Wettbewerbs das Stück «Schwingerlüt vom Schwyzerland».
Jodeln geht natürlich auch auf Französisch: die Yodleurs du Pays-d'Enhaut aus Château d'Oex mit «Ma saison».
Nicht nur die Jodler, auch die Fahnenschwinger kommen zu ihren Einsätzen: Hier der 66-jährige Godi Gians, der mit seiner Leistung an seinem 15. Eigenössischen Jodlerfest mehr als zufrieden ist.
Eine Alphornformation gibt ihr Können auf der Jodlermeile zum Besten.
Die innerschweizer Arnold Peter (links) und Gerhard Wolfisberg mit dem Huisbärgjuiz.
Es geht auch modern: Anita Schaller und Susanne Gfeller kombinieren Jodel mit dem Berner Instrument namens Hang.
Auch der zweite Tag des Eidgenössischen Jodlerfestes ist ein Hitzetag. Die Jodlerinnen, Fahnenschwinger und Alphornbläser suchen den Schatten auf, wo immer er zu finden ist. Ein Bad im Stadtbrunnen ist ebenfalls sehr beliebt. Aber auch der Wind sorgt für Abkühlung. Eisverkäufer und Bierzapfer sind mit ihrem Geschäft sehr zufrieden.
Zu heiss? Nahrungsaufnahme für Hitzeresistente...
Zahlreiche Jodler und Jodlerfreunde haben sich inzwischen im Jodlerdorf eingefunden und verwandeln die Simplonstadt in eine Festhütte. Im Dunkel der Nacht wird schliesslich auch heute Abend das Glishorn während einer begrenzten Zeit zum Leuchten gebracht. Eine einmalige Stimmung verspricht der Mitternachtsjuzz zu verbreiten, bei welchem das Glishorn dunkel wird und zum Abschluss erneut erhellt wird – urchige Töne und Klänge mit magischem Licht vor dem eindrücklichen Stockalperschloss mit Blick auf das Glishorn.
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