Verkehr | Vier Millionen Schweizer pendeln zur Arbeit
Die alltägliche Völkerwanderung
Wallis | Das Wallis ist ein Volk von Pendlern. Zwei Drittel der Walliser verwenden für ihren Arbeitsweg nicht mehr als eine halbe Stunde. Das Hauptverkehrsmittel bleibt weiterhin das Auto.
An jedem Morgen startet in der Schweiz eine wahre Völkerwanderung. An den Bahnhöfen schupsen sich die Pendler und kämpfen um einen freien Platz im Zugabteil. Auf den Schweizer Strassen hupen sich die Autofahrer aus der morgendlichen Müdigkeit.
Ganze vier Millionen Schweizer pendeln zu ihrem Arbeitsort. Dazu kommen 0,8 Millionen Auszubildende, die zu ihrer Unterrichtsstätte fahren. Das heisst, dass neun von zehn Schweizern am Morgen ihr Zuhause verlassen, um zur Arbeit zu kommen. Im Wallis ist die Zahl genau gleich hoch. Dies zeigt die aktuelle Erhebung des Bundesamts für Statistik (BFS), welches die Mobilität des Jahres 2017 untersucht hat.
Negativer Pendlersaldo
Wie die aktuellen Zahlen des BFS zeigen, pendelt der grösste Teil der Walliser innerhalb des Kantons. Rund 13 Prozent der Walliser verlassen jedoch die Dreizehnsterne-Republik und arbeiten in einem der Nachbarkantone. Wie gross der Anteil von Pendlern ist, die aus dem Oberwallis durch den Lötschberg-Basistunnel pendeln, zeigt die Statistik leider nicht.
Allerdings reisen jeden Tag auch Arbeitnehmer aus anderen Kantonen ins Rhonetal. Im Jahr 2017 waren es im Schnitt über 6000 Personen. Zusammengerechnet ergibt sich dadurch ein negativer Pendlersaldo von rund acht Prozent.
Auffallend dabei: Es zeichnet sich in den letzten Jahren eine leichte Zunahme von Personen ab, die ausserkantonal ihrer Arbeit nachgehen. Arbeiteten im Jahr 2010 erst rund 15 000 Personen ausserhalb des Kantons, waren es im Jahr 2016 bereits über 18 000.
Bei den Auszubildenden ist dieser Anteil bedeutend grösser. Fast jeder vierte Auszubildende fährt in eine Unterrichtsstätte jenseits der Kantonsgrenze.
Weniger als eine Viertelstunde
Im Vergleich zwischen unserem Kanton und der Schweiz fallen zwei weitere Dinge auf: Der Walliser fährt häufiger mit dem Auto zur Arbeit. Und in mehr Fällen ist er in weniger als einer Viertelstunde an seinem Arbeitsplatz.
Im Schweizer Schnitt fährt rund die Hälfte der Arbeitnehmer mit einem motorisierten Vehikel zur Arbeit. Im Rhonetal hingegen sind es mehr als zwei Drittel. Der Anteil von Personen, die mit dem Fahrrad oder zu Fuss den Arbeitsweg bewältigen, ist im Wallis und im schweizweiten Schnitt gleich hoch. Deshalb fällt der Anteil von Nutzern des öffentlichen Verkehrs hier viel kleiner aus. Nur rund 15 Prozent der Walliser benutzen den Zug oder Bus, um zur Arbeit zu gelangen, schweizweit sind es 30 Prozent.
Zum Schluss scheint der durchschnittliche Walliser auch näher an seinem Arbeitsplatz zu wohnen. 38 Prozent der hiesigen Bevölkerung brauchen weniger als eine Viertelstunde, um zur Arbeit zu fahren. Schweizweit sind es nur rund 30 Prozent, die so nahe beim Arbeitgeber wohnen.
Ein weiteres Viertel der Walliser braucht zwischen einer Viertel- und einer halben Stunde für seinen Arbeitsweg. Nur sieben Prozent der Walliser brauchen mehr als eine Stunde bis zum Arbeitsplatz.mgo
mgo
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