Verkehr | Update: Entspannung an der Wetterfront
Evakuierungen in St. Niklaus werden aufgehoben
Das Wetter beruhigt sich am Dienstag deutlich. Allmählich werden die Strassensperrungen im Oberwallis aufgehoben und wieder für den Verkehr freigegeben.
Der Gemeindeführungsstab St. Niklaus konnte am Dienstag erfolgreich mehrere REKO-Flüge durchführen. Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse wurde entschieden, dass ab 15 Uhr die Hausaufenthalte bei Obere Stahle, Unnere Stahle, Lochmatte (bereits seit 12:00 Uhr) sowie Dorf-Herbriggen (ebenfalls bereits seit 12:00 Uhr) aufgehoben werden.
Die Evakuierung von zwei Einfamilienhäusern im Weiler Obere Stahle besteht ebenfalls nicht mehr. Die Strassen von Birchmatte bis Obere Stahle und die Zufahrtsstrasse Unnere Stahle sind wieder befahrbar. Vorgängig wurde von den Strassenverantwortlichen entschieden, dass die Strecke St. Niklaus- Stalden und St. Niklaus-Herbriggen ab 12:00 Uhr freigegeben werden konnte. Die Strecke Herbriggen-Täsch wurde ebenfalls ab 12:30 Uhr freigegeben. Der Schulbetrieb St. Niklaus kann am Mittwoch wieder aufgenommen werden.
Leukerbad ist wieder erreichbar
Die seit Sonntagabend gesperrte Zufahrtsstrasse nach Leukerbad via Albinen und Flaschen wird am Dienstagnachmittag ab 14 Uhr geöffnet. Die Strasse Inden - Leukerbad ist ab Mittwochmorgen um 7 Uhr wieder befahrbar.
Gampel-Goppenstein geht auf
Nach Angaben des regionalen Führungsstabs Lötschental bleibt die Situation im Lötschental bis mindestens am Dienstagabend aufgrund der Lawinengefahrenstufe 4 (gross) weiterhin angespannt. Dennoch können am Dienstag die Absperrungen in den blauen Zonen aufgehoben werden. Am Dienstag um 16 Uhr wird die Strasse zwischen Gampel und dem Autoverlad Goppenstein wieder geöffnet. Der Autoverlad ist ebenfalls ab 16 Uhr wieder in Betrieb. Sämtliche Loipen, die Winterwanderwege und der Skibetrieb auf der Lauchernalp bleiben vorläufig noch eingestellt.
Die Verbindungsstrassen zwischen den Dörfern bleiben gesperrt. Versorgungsflüge ins Lötschental waren heute aufgrund der Verfügbarkeit der Helikopter nicht möglich.
Zermatter Heli-Shuttles seit 10.30 Uhr
In Zermatt konnte man wie erwartet am Dienstagmorgen Rekoflüge durchführen. Diese sind nach Auskunft des Lawinenverantwortlichen Bruno Jelk gut verlaufen. Rund 60 Sprengungen wurden durchgeführt. «Dadurch sind grosse Lawinen abgegangen. Derzeit befinden sich massive Schneekegel auf der Strasse wie auch auf dem MGBahntrassee.» Das Gebiet ist inzwischen für die Räumung freigegeben worden. Wie lange diese Arbeiten dauern werden, lässt sich momentan nicht abschätzen.
Seit 10.30 Uhr sind zwei Helikopter der Air Zermatt für den Shuttle-Betrieb von Matterhorndorf nach Stalden im Einsatz. Die Strasse Visp-Täsch ist um 12.30 Uhr geöffnet worden. Ab diesem Zeitpunkt verkehrten die Heli-Shuttles zwischen Zermatt und Täsch. Geflogen wird noch bis 17 Uhr, wie Philipp Imboden, Chef Einsatzleitung der Air Zermatt erklärt. Rund 1500 Passagiere wollen transportiert werden. Erwartungsgemäss sei der Andrang in Richtung Täsch grösser als umgekehrt.
Wegen eines Steinschlags verkehrt die MGB nicht zwischen Visp und Täsch. Es sind Ersatzbusse im Einsatz. Es besteht keine Reisemöglichkeit ab Täsch in Richtung Zermatt. Der Bahnverkehr zwischen Täsch und Zermatt bleibt bis mindestens Mittwochnachmittag geschlossen. Die Gornergrat Bahn ist bis auf weiteres ebenfalls ausser Betrieb.
Die Lawinensituation hat sich gemäss Lawinenbulletin vom WSL-Institut für Schnee und Lawinenforschung SLF allerdings gebessert. Die Gefahrenstufe wurde von 5 auf 4 herabgesetzt. Gäste und Einheimische dürfen sich deshalb auch wieder im Dorf frei bewegen.
Weitere Sperrungen und Öffnungen
Im Goms geht die Strecke Niederwald-Oberwald am Mittwoch um 9 Uhr auf. Der Autoverlad an der Furka ist eingestellt, das Mattertal nach wie vor nicht erreichbar.
Eine aktuelle Übersicht darüber, welche Strassen wieder befahrbar sind, finden Sie hier.
Lage entspannt sich
Wie MeteoNews mitteilt, sind seit Sonntagmittag im Norden örtlich bis über 100 mm Niederschlag gefallen. Bei einer Schneefallgrenze, die sich zwischen tiefen Lagen und knapp 2000 Metern bewegte, führte dies in den Alpen zu einer teilweise sehr grossen Lawinengefahr (Warnstufe 5). Letztmals hat das Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) 1999 die Warnstufe 5 so grossflächig herausgegeben. Ebenfalls seit 1999 gab es insbesondere in den Walliser und Bündner Alpen nicht mehr soviel Schnee.
In tieferen Lagen führte der viele Niederschlag örtlich zu Erdrutschen und hohen Wasserständen der Flüsse und Bäche. Nach letzten Schauern in der Nordwestschweiz und entlang der Alpen ist es heute trocken, und auch morgen und am Donnerstag kommt im Norden kein Niederschlag mehr dazu. So kann sich die Lage doch langsam etwas entspannen.
Mehr zum Wetter im Wallis finden Sie hier.
map / pan
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