Ausserberg | Drohende Schliessung des Dorfladens abgewendet
Der Konsum bleibt im Dorf
Im letzten Jahr sah es nicht rosig aus für den Ausserberger Dorfladen. Dank gestiegener Umsätze bis Ende Jahr konnte die drohende Schliessung des Konsums inzwischen aber abgewendet werden. Zumindest vorläufig.
«Wir haben das letzte Jahr überstanden. Es war aber wirklich fünf vor zwölf», erklärt Konsum-Mitarbeiterin Nadja Schmid-Leiggener im Gespräch. «Wäre keine Besserung eingetreten, hätte der Laden geschlossen werden müssen.» Nachdem die Bevölkerung auf die Schwierigkeiten hingewiesen worden war, habe sich die Situation in der zweiten Jahreshälfte merklich gebessert. Ein Umdenken sei erfolgt: Zahlreiche Dorfbewohner, die zuvor «nicht mehr im Dorf einkauften, haben den Konsum wieder besucht. Es schaut zwar immer noch nicht rosig aus. Wir sind jedoch zuversichtlich, das Geschäft weiterhin offen halten zu können.»
Gleichzeitig wurden verschiedene greifbare Massnahmen umgesetzt, um den Betrieb zu optimieren. «Wir haben bei den Stellenprozenten Personalkosten eingespart und zugleich die Öffnungszeiten und das Sortiment angepasst.» So sei der Laden inzwischen an zwei Nachmittagen in der Woche geschlossen und vereinzelte Produkte, die beim welschen Hauptlieferanten Cadar zu teuer waren, würden über andere Quellen bezogen. Neben dem Grundsortiment werden weiterhin auch Frischprodukte oder gekühlte Produkte angeboten. «Wir haben aber auch einheimische Produkte vom Biohof oder der Weinkellerei im Sortiment. Nicht zu vergessen ist der Backofen im Konsum, der die Kunden auch Abends noch mit frischem Brot versorgt.»
Konkurrenz im Talgrund
Das Konsum-Team hat, wie andere Dorfläden im Oberwallis auch, vor allem mit der Konkurrenz in den naheliegenden Zentren zu kämpfen. «Es ist schon ein Problem, dass man als kleiner Dorfladen nicht mit den grossen Geschäften im Zentrum mithalten kann, sowohl beim Angebot als auch bei den Preisen.» Heute seien viele Einwohner im Dorf mobil oder arbeiten auswärts, spricht Schmid die Mobilität vieler Dorfbewohner an. «Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, im Talgrund einkaufen zu gehen. Aber auch wenn nur die notwendigsten Produkte für den täglichen Gebrauch vor Ort eingekauft werden, können wir die Umsätze des Konsums hoch genug halten».
Schmid unterstreicht auch die Wichtigkeit des Weiterbetriebs des Ladens für den sozialen Austausch im Suonendorf. «Der Konsum ist eine wichtige Anlaufstelle in der Gemeinde und für zahlreiche Personen zugleich ein Treffpunkt. Ein Besuch gehört für viele zum täglichen Rhythmus dazu.» Gerade älteren Dorfbewohnern fehle nicht selten die Mobilität, um ausserhalb des Dorfes einkaufen zu können. «Viele können nicht einfach schnell ins Auto steigen. Ein Dorf ohne Laden wäre für sie deshalb auch ein Verlust an Selbständigkeit und Lebensqualität.» Seit dem Aufruf im letzten Jahr finden inzwischen aber auch wieder vermehrt jüngere Semester den Weg ins Geschäft. «Hoffen wir, dass es nicht nur ein kurzfristiger Effekt war.»
Weitere Dienstleistungen geplant
Ende des letzten Jahres fanden als Dankeschön für die Bevölkerung bereits verschiedene Aktionen beim Konsum statt, wie etwa Grilladen im Herbst oder ein Glühwein-Ausschank zur Weihnachtszeit. «Damit konnten wir den Leuten danken und zugleich auch aufzeigen, was für Massnahmen inzwischen umgesetzt wurden.» Um die Attraktivität auf lange Sicht zu steigern, sind jedoch weitere Massnahmen nötig. An der kommenden Generalversammlung der Genossenschafter am 20. März 2015 sollen deshalb zwei zukunftsweisende Vorschläge zur Diskussion gestellt werden. «Wir werden vorschlagen, eine kleine Cafeteria einzurichten. Gleichzeitig informieren die Post und der Vorstand über die mögliche Integration einer Postagence ins Geschäft.» Das letzte Wort dazu haben schlussendlich aber die Genossenschafter, welche über die Anträge befinden werden.
pmo
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