WM-News aus Brasilien
«Der Finaleinzug ist ein Muss»
Der 28-jährige Philipp Ittig aus Visp ist während der Fussball-Weltmeisterschaft im House of Switzerland in Rio de Janeiro tätig. Auf 1815.ch berichtet der Walliser von besonderen Begegnungen mit Gästen, seinem Arbeitsalltag und den Erwartungen der Einheimischen an das eigene Team.
Philipp Ittig amtet im House of Switzerland in Rio de Janeiro als Operation und Event Manager. Auf 1815.ch berichtet er in den kommenden Wochen rund um die Fussball-Weltmeisterschaft in Brasilien.
1815.ch: Viele Gäste finden sich Abend für Abend im House of Switzerland ein. Können Sie eine Zahl nennen?
Philipp Ittig: «Das House of Switzerland beziehungsweise Baixo Suíça ist extrem beliebt und mittlerweile sogar schon populär. Wir sind eigentlich durchgehend sehr gut besucht. Bei wichtigen und interessanten Spielen ist das House of Switzerland randvoll.
Innerhalb der ersten zehn Tage hatten wir bereits mehr als 60 000 Besucher und 12 000 Gäste im Restaurant. Alle Zahlen rund um unseren Auftritt werden wir natürlich ganz am Schluss öffentlich kommunizieren.»
Hatten Sie dabei schon ein paar besondere Begegnungen?
«Ich lerne täglich viele neue Personen kennen. Es sind vor allem Fans aus der ganzen Welt und viele dieser Begegnungen sind sehr amüsant. Sehr interessant sind aber natürlich auch die täglichen Kontakte mit den Einheimischen, die uns ebenfalls sehr oft besuchen. Es ist ein Mix aus allem.
Ich kann zwar nicht sagen, welches die speziellste Begegnung bislang war, ich weiss jedoch, dass mich Begegnungen und Unterhaltungen an unseren Anlässen teilweise sehr prägen.
Wie ich jedoch bereits zu einem früheren Zeitpunkt sagte, kann das Geschehen hier nicht mit dem House of Switzerland an den Olympischen Spielen verglichen werden. Sportler und Prominente sind hier, wie erwartet, tatsächlich weniger oft anzutreffen.»
Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?
«Ein typischer Arbeitsalltag ist recht schwierig zu beschreiben. In einem Betrieb wie dem House of Switzerland an so einem grossen Sportanlass ist Spontanität und Flexibilität das A und O.
Anfangs versuchte ich meine Tage möglichst gut durchzuplanen (typisch Schweizer halt). Mittlerweile lasse ich den Tag jedoch mehr oder weniger einfach auf mich zukommen. Abgesehen von Büroarbeiten, die ich meist von meinem Hotel aus erledige, bin ich die meiste Zeit hier im House of Switzerland.»
Womit verbringen Sie Ihre Freizeit - falls Sie überhaupt welche haben?
«Bis jetzt hatte ich eigentlich noch keine Freizeit. Seit meiner Ankunft vor etwas mehr als drei Wochen war ich sozusagen jeden Tag am Arbeiten. Der Betrieb hat sich jetzt jedoch relativ gut eingespielt und es wird Zeit, einen Tag frei zu nehmen und Rio zu geniessen.»
In Ihrem letzten Bericht haben Sie auch Proteste gegen die WM erwähnt. Merkt man vor Ort etwas von den Unruhen?
«Von Protesten merke ich hier eigentlich gar nichts. Ich habe keine Demonstrationen gesehen und auch noch keine brenzlige Situation erlebt. Natürlich muss man etwas vorsichtiger sein als in der Schweiz, mit etwas Menschenverstand und keinem Übermut kam ich bis jetzt jedoch sehr gut durch.
Das einzige, das mir aufgefallen ist, war, dass eben die Strassen und anderes nicht wirklich dekoriert sind und das bezeichneten einige Einheimische als der 'stille Protest' gegen die WM.»
Die WM begeistert in der Vorrunde bis jetzt mit der hohen Anzahl Tore. Gastgeber Brasilien allerdings hätte sich zum Teil besser schlagen können. Welche Erwartungen der Einheimischen gegenüber dem eigenen Team spüren Sie heraus?
«Die Euphorie an den Brasilien-Spielen ist jeweils sehr hoch und die Brasilianer fiebern emotional mit.
Die Erwartungen an die Brasilianische Nationalmannschaft sind sehr hoch. Für die Einheimischen ist der Fall klar: der Finaleinzug ist ein Muss, alles andere wäre eine Enttäuschung. Ich hoffe sehr, dass Brasilien schlussendlich tatsächlich im Final steht.»
Wie gelangt man von Ipanema, dem wichtigsten Strand Rios, zum House of Switzerland? Folgendes Video hat die Antwort:
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