Interview | Die Band Lola Marsh beliess es in Zermatt nicht nur bei zwei Live-Konzerten
«Den nächsten Clip drehen wir direkt auf dem Matterhorn!»
Lola Marsh aus Israel hinterliessen beim Zermatt Unplugged einen bleibenden Eindruck. Dies nicht nur mit ihren beiden Konzerten sondern auch durch den Dreh eines Musikclips. Im Interview sprechen Sängerin Yael Shoshana Cohen und Gitarrist Gil Landau über den Videodreh, ihre Beziehung zu Streamingdiensten und ihre verrücktesten Konzerterlebnisse.
Ihr habt am Freitag einen Clip zu eurer Single «You’re mine» in Zermatt gedreht. Wie kam es dazu?
«Wir erhielten das Angebot von den Verantwortlichen des Festivals und fanden die Idee gleich super! Dieses kleine Gässchen, in dem wir das Video gedreht haben, war sehr hübsch und die Arbeit der Crew total professionell. Es hat echt Spass gemacht.»
Obwohl es ja ziemlich kalt war.
«Ohja, das kann man wohl sagen. So eine Kälte sind wir nicht gewohnt, weshalb es nicht einfach war mitzuklatschen und Gitarre und Ukulele zu spielen. Aber wir hatten ja diese kleinen Wärme-Pats, mit denen wir die Hände etwas aufwärmen konnten. So gings dann doch ganz gut.» (lacht)
Ursprünglich sollte das Ganze ja an anderer Stelle, mit dem Matterhorn im Hintergrund, stattfinden. Das hat aber wegen des schlechten Wetters nicht geklappt. Seid ihr enttäuscht?
«Nein, gar nicht. Das machen wir dann beim nächsten Mal. Dann drehen wir direkt auf dem Matterhon auf Skiern.» (lacht)
Der Song «You’re mine», zu dem ihr den Clip gedreht hat, hat mehr als zwei Millionen Views auf Spotify. Hat euch dieser Erfolg überrascht?
«Ja, definitiv, damit hätten wir nicht gerechnet. Es ist natürlich überwältigend, dass es so viele Menschen überall auf der Welt gibt, denen unsere Musik gefällt. Aber wir sind deswegen nicht verbissen oder so, sondern machen einfach weiter unser Ding und schauen wo es uns hinführt.»
Nicht alle Musiker sind Fan von Streaming-Diensten wie Spotify. Wie ist euer Verhältnis dazu?
«Oh, das ist eine sehr grosse Frage. Mit neuen Technologien ist es halt immer so eine Sache ... Sie bringen viele Vor- aber auch einige Nachteile. Für uns ist es sicher eine gute Sache, da uns als Band aus einem kleinen Land dadurch die Welt offensteht und wir viele Menschen erreichen können. Aber das muss jede Band für sich selber entscheiden, wie sie dazu steht.»
Ihr habt am Festival am Donnerstag um 15:00 Uhr gespielt und am Freitag um 23.00 Uhr. Was ist interessanter für euch als Band?
«Das lässt so gar nicht beantworten. Beides ist auf seine Weise spannend. Der Nachmittags-Gig war eher chillig, am Abend wird’s dann mehr eine Party. Wir mögen beides.»
Habt ihr euch informiert, welche Bands sonst noch am Festival spielen um euch ein paar Konzerte anzusehen?
«Ja, schon ein wenig. Zwei Bands haben wir auch schon live gesehen. Aber es ist immer dasselbe, wenn man an einem Festival spielt: Meist möchte man diese und jene Band sehen, spielt dann aber zur selben Zeit, hat einen Interview-Termin oder es kommt sonst etwas dazwischen.»
Als Musiker sein Geld zu verdienen, birgt viele Risiken. Gibt es für euch auch einen Plan B, falls der Erfolg in Zukunft ausbleiben sollte?
«Nein, absolut nicht. Die Musik ist unser Plan A und B. Klar, es ist nicht immer einfach, aber wir können einfach nichts anderes, darum muss es mit der Musik klappen.»
Welches war der verrückteste Gig, den ihr je gespielt habt?
«Da gab es ein Konzert an einem Festival in der Slowakei, wo wir unmittelbar vor Björk vor 10'000 Menschen gespielt haben, das war unglaublich. Und eine Woche davor haben wir in Polen in einem kleinen Club vor etwa 150 Leuten gespielt und da schwappte uns soviel Energie von den Zuschauern entgegen, das war echt unglaublich. Und hey, jetzt können wir ja auch behaupten in einem Ski-Ressort gespielt zu haben, das ist auch sehr cool!» (lacht)
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