Naturgefahren | Strasse zwischen Eisten und Stalden soll rasch sicherer werden
«Ablenkungsnetze» sollen Gefahrenherd am Deibfels entschärfen
Der Kanton reagiert auf die jüngsten Strassensperrungen aufgrund von Steinschlaggefahr zwischen Eisten und Stalden. Bis Anfang Juni schon soll mit einer Reihe von Schutzmassnahmen Abhilfe geschaffen werden.
«In den kommenden Wochen werden wir am Deibfels eine Reihe von Sofortmassnahmen umsetzen, um zu verhindern, dass kleinere Felsbrocken auf den offenen Strassenabschnitt zwischen dem Deibfelstunnel und der nachfolgenden Galerie stürzen», sagt Geologe Philippe Gsponer. Er ist Mitarbeiter des Walliser Kantonsgeologen und zuständig für die geologische Überwachung des Gefahrenherdes am Deibfels.
«Ablenkungsnetze» als Lösung
«Wir werden im steinschlaggefährdeten Hang zusätzliche Netze oder allenfalls starre Barrieren installieren. Die herunterkollernden Steine sollen so über den Deibfelstunnel oder die Galerie kanalisiert werden.» So soll der offene Strassenabschnitt zwischen Galerie und Tunnel bestmöglich geschützt werden. Und folgedessen zu weniger Strassensperrungen führen, wie das etwa am vergangenen Wochenende der Fall war. «Um den betroffenen Strassenabschnitt aber nachhaltig sicherer zu machen, planen wir in einer zweiten Phase stärkere Steinschlagnetze anzubringen.»
Die Installation dieser «Ablenkungsnetze» als Sofortmassnahme, deren Bau am Donnerstag an einer Sitzung aller zuständigen Stellen des Kantons beschlossen wurde, soll schon bis Anfang Juni realisiert sein. «Die Sofortmassnahmen am Deibfels drängen sich primär aufgrund eines Felssturzes vom 20. April auf. Rund 2000 Kubikmeter Gestein lösten sich an der steilen Felswand oberhalb der Kantonsstrasse, die dank einer kontinuierlichen Überwachung rechtzeitig gesperrt werden konnte. Viele Gesteinsbrocken liegen noch lose in der Sturzbahn und können sich bei starken Niederschlägen lösen und in Richtung Strasse niedergehen», erklärt der Geologe die drohende Gefahr.
Messungen im Stundentakt
Weitere Felsstürze wie jener vom 20. April seien aber zurzeit nicht zu erwarten. «Das zeigen die fortlaufenden Messungen im überwachten Gebiet. Zurzeit registrieren wir keine nennenswerten Felsbewegungen, die konstant im Stundenrhythmus aktualisiert werden», so Gsponer. «Stellen wir verstärkte Felsbewegung fest, kann die Strasse mit einem ausgeklügelten Alarmsystem innert Kürze für den Verkehr gesperrt werden.»
zen
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