Mode | Die Staldnerin Deborah Hermann schickt ein Kleid auf Weltreise

Kein Bock auf Fashion-Week

Deborah Hermann entwarf und schneiderte ein Lederkleid, das in Italien prämiert wurde.
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Deborah Hermann entwarf und schneiderte ein Lederkleid, das in Italien prämiert wurde.
Foto: 1815.ch

Umwerfend. Das prämierte Kleid der Staldnerin ist aktuell auf Weltreise.
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Umwerfend. Das prämierte Kleid der Staldnerin ist aktuell auf Weltreise.
Foto: zvg

Ein Entwurf von Deborah Hermann.
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Ein Entwurf von Deborah Hermann.
Foto: 1815.ch

Die Stoffauswahl zum Entwurf.
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Die Stoffauswahl zum Entwurf.
Foto: 1815.ch

Das fertige Stück von und an Deborah.
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Das fertige Stück von und an Deborah.
Foto: zvg

Deborahs nächstes Projekt, ihr eigenes Diplomkleid.
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Deborahs nächstes Projekt, ihr eigenes Diplomkleid.
Foto: 1815.ch

Das indisch angehauchte Kleid von Deborah, dass in der Boutique in Siders gekauft werden kann.
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Das indisch angehauchte Kleid von Deborah, dass in der Boutique in Siders gekauft werden kann.
Foto: 1815.ch

Quelle: 1815.ch 20.05.16 1
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Deborah Hermann ist eine von sechs Oberwalliserinnen, die sich derzeit zur Bekleidungsgestalterin an der Ecole de Couture in Sitten ausbilden lässt. Ein Beruf, der nur vermeintlich vom Aussterben bedroht ist.

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Denn der Beruf des Schneiders ist im Wallis angesagt, so bewerben sich jährlich zwischen 80 und 120 Interessierte auf 20 Ausbildungsplätze an der Ecole de Couture. Eine, die es geschafft hat und sich im letzten Ausbildungsjahr befindet, ist Deborah Hermann. Und sie kann mit ihren Fertigkeiten bereits einen Erfolg verbuchen. Im Frühling gewann die Staldnerin bei einem internationalen Modewettbewerb den ersten Preis. «Es war eine Überraschung. Noch besser fand ich, dass ich einen Mitstreiter aus Tokyo hinter mir auf Rang zwei gelassen habe», so die angehende Schneiderin.

Alles anders als geplant

Das Material für das Kleid hat Deborah direkt von der «Manifattura di Domodossola» bestellt, welche den Wettbewerb organisierte. Der Plan war, ein schwarz-weisses Kleid zu kreieren. Bei der Lieferung dann der Schock – von Schwarz und Weiss fehlte jede Spur. Das Problem lag bei der Firma, da diese nicht jeden Stoff, der im Katalog aufgeführt war, bereitstellen konnte. «Ich habe mir dann einfach alle Stoffe, die geliefert wurden angeschaut und das, was mir gefiel, direkt unter den Nagel gerissen. Mein Entwurf unterschied sich schlussendlich ziemlich vom fertigen Werk.»

Das Kleid war eine persönliche Herausforderung für die Auszubildende und kostete sie viele Nerven. «Am Ende war das Ziel, das Kleid einfach nur noch fertig zu stellen. Ich war kurz vor dem Aufgeben. Ich hatte phasenweise auch keine Lust mehr, weil sich das Kleid nicht so entwickelte, wie ich es geplant hatte. Der Unterrock war so dick, dass ich sogar an den Industriemaschinen zu kämpfen hatte. Im Nachhinein bin ich unglaublich stolz auf mein Werk.»

Die Konkurrenz liess ihrer Kreativität ebenso freien Lauf. Oberteile, Röcke und sogar eine Lampe wurden in Mailand ausgestellt und buhlten um den ersten Rang. Das Sieger-Kleid von Deborah befindet sich nun auf Weltreise und wird in verschiedenen Ländern ausgestellt. «Ich hatte keine Ahnung davon! Die Verleihung war auf italienisch und ich habe nicht alles verstanden. Dass mein Kleid nun um die Welt geht, finde ich fantastisch. Allerdings weiss ich nicht, ob ich es jemals wiedersehen werde.»

Klare Ziele für die Zukunft

Deborah Hermann weiss, was sie will. «Ich liebe Mode extrem und deshalb will ich auch alle Fassetten beherrschen. Nach meinem Lehrabschluss absolviere ich die Schweizerische Textilfachschule. Dort lernt man eine detailliertere Stoffkunde und auch, wie man ein Geschäft führen kann. Was danach ansteht, lasse ich noch offen.»

Während Mitschüler von der grossen Karriere als Designer bei namhaften Modelabels träumen, hat Deborah ein anderes Ziel: «Mein grösster Wunsch ist es, eine eigene kleine Boutique zu haben, wo ich meine Ideen umsetzen und alle Aspekte des Berufs ausüben kann.»

Alles andere als gewöhnlich

In eine Schublade lässt sich die junge Schneiderin nicht stecken. Neben dem Nähen modelt und zeichnet sie zusätzlich als Hobby, schliesslich sei auch das ein Teil der ganzen Modeindustrie. In Sachen eigener Kleidung hat sie aber ihre klaren Favoriten: «Ich liebe schwarze Kleidung und trage diese fast immer. Im Sommer kommt es aber auch vor, dass ich wie ein bunter Vogel durch die Gegend laufe. Maxiröcke sind meine absoluten Lieblinge für den Sommer und sie können von jeder Frau getragen werden, egal, welche Figur man hat. Auch wenn Mode immer einem gewissen Trend folgt, halte ich nicht viel davon. In der Kleidung, die man trägt, sollte man sich wohl fühlen und dann kann alles zum It-Piece werden.»

Woher sie ihre Inspiration hernimmt, verheimlicht Deborah nicht: «Ich liebe indische Stoffe und Muster. Damit lassen sich wundervolle und farbenfrohe Teile schneidern.» Ihre eigenen Werke widerspiegeln diese Aussage. Aktuell kann ein Kleid von Deborah in der Boutique «Studio Couture» in Siders gekauft werden. Das Einzelstück hat einen stolzen Preis von 250 Franken und zeigt den indischen Einfluss.

noa
20. Mai 2016, 07:00
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Kommentare

  • Greta Guntern-Gallati - vor 9 Jahre ↑7↓0

    Bravo, Deborah!
    Greta Guntern-Gallati

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