Honigernte im Oberwallis
Da ist gut Honig schlecken
Von Mitte Juli bis Anfang August wurde im Wallis wieder fleissig Honig geerntet. Nach einer hohen Schwarmtätigkeit im Frühling konnte dank des guten Wetters im Juli eine gute Ernte eingefahren werden.
Dass im Wallis Milch und Honig fliessen, weiss man nicht erst seit diesem Jahr. Allerdings fliesst der Honig nicht in allen Jahren in gleichen Mengen. Wichtigste Voraussetzung ist die Bienengesundheit und das Wetter in den Frühjahrs- und Sommermonaten. «Das aktuelle Jahr war geprägt von einem feuchten und kühlen Spätfrühling. In der Folge war die Schwarmtätigkeit der Bienenvölker sehr hoch. Die Imker waren gefordert, die zahlreichen geschwärmten Völker einzusammeln», berichtet Paul Schmidt vom Oberwalliser Bienenzüchterverband (OBZV).
Guter Ernteertrag
Das gute Wetter ab Anfang Juli hat sich dann aber positiv auf den Honigertrag ausgewirkt. «2013 war mit Sicherheit kein schlechtes Honigjahr. Bislang fehlt zwar noch eine flächendeckende Übersicht. Aufgrund der mir vorliegenden Informationen kann ich aber sagen, dass viele Imkerinnen und Imker eine sehr gute Ernte eingefahren haben. Allerdings kann das Resultat je nach Region schwanken.» Der Ernteertrag variiert im Normalfall zwischen einigen wenigen bis hin zu 40 Kilogramm pro Volk in einem sehr guten Jahr.
Der Honigpreis
Ein Kilogramm Honig kostet im Oberwallis zwischen 20 bis 30 Franken. Vorgaben seitens des Verbandes gibt es keine. Der Preis entspricht allerdings dem schweizerischen Schnitt. Damit ist der heimische Honig deutlich teurer als aus dem Ausland importierter Honig, was für Schmidt allerdings kein Problem darstellt: «Eigentlich müsste der Preis noch höher sein. Im Normalfall lässt sich ausländischer Honig in punkto Qualität und Aufwand der Imker nicht mit hiesigem Honig vergleichen. Hinzu kommt, dass gerade im Wallis nur einmal geerntet werden kann und die Erträge folglich viel kleiner sind.» Die Nachfrage übersteigt das Angebot bei weitem - viele Imker könnten ein Vielfaches an Honig absetzen.
Nach der Ernte ist vor der Ernte
Nach der Ernte erfolgte anfangs August die Behandlung gegen die Varroamilbe mit Ameisensäure, die Fütterung der Völker sowie verschiedene Reinigungsarbeiten im und ums Bienenhaus. «Die Bekämpfung der Varroamilbe ist ein wichtiger Schritt für den Schutz der Winterpopulation. Im Gegensatz zu früher wird die Honigernte heute bereits im Juli angesetzt und nicht mehr im August. Damit bleibt genügend Zeit für die Bekämpfung der Milbe.» Der Ankauf von Ameisensäure wird seit diesem Jahr durch den Kanton mit 4 Franken pro Volk unterstützt.
Die Bienenkrankheiten bleiben ein anhaltendes Problem und setzen vor allem Imkerinnen und Imkern, die auf einen Schlag alle Völker verlieren, arg zu. Es besteht das Problem, dass nicht mehr alle die Motivation und Energie finden, nach einem Totalverlust nochmals von vorne zu beginnen. «In diesem Zusammenhang ist das geplante Verbot bestimmter Pestizide sicherlich ein wichtiger Schritt, auch wenn wir im Oberwallis weniger davon betroffen sind als etwa die grossen Anbauflächen im Mittelland. Für das Oberwallis würde ich mir zusätzlich wünschen, dass nicht mehr an allen Tageszeiten Pflanzenschutzmittel gespritzt werden dürften», hebt Schmidt hervor.
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