Bundesratswahlen | Viola Amherd und Co. stellen sich vor
CVP startet Kandidaten-Casting
Die Anwärter für die Leuthard-Nachfolge sind am Mittwochabend in ihre Kampagnen gestartet. Eine Aufwärmrunde für einen langen Marathon.
Daneben im Foyer stösst Thomas Jordan, Direktor der Schweizer Nationalbank, mit der Finanzlobby auf einen gemütlichen Abend an. Die CVP-Kandidierenden hangeln sich derweil von einem Medienvertreter zum nächsten. Die Partei hatte zu einem «Talk» im Berner Edelhotel «Bellevue» geladen. Aufwärmübungen in gehobener Umgebung. Und wohliger Runde.
Vor den Interviews sprach Politikwissenschafter Claude Longchamp mit den vier offiziellen Kandidaten. Von A bis Z: Die Walliser Nationalrätin Viola Amherd, der Zuger Ständerat Peter Hegglin, die Baselbieter Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter und die Urner Regierungsrätin Heidi Z'graggen. Wobei es eher Monolge waren denn tatsächliche Gespräche. Die Kandidierenden sollten in erster Linie die Möglichkeit erhalten, sich und ihre politischen Leistungsausweise vorzustellen. Neben den Medienschaffenden waren lediglich Vertreter des Parteivorstandes und der kantonalen Sektionen geladen.
Parteipräsident Gerhard Pfister hob zu Beginn des Abends den Mut hervor, den die Vier aufbringen. Zumal drei davon am 5. Dezember nicht gewählt werden; oder es zwei oder eine(r) erst gar nicht auf das offizielle Ticket schaffen. Dieses wird von der CVP-Bundeshausfraktion am 16. November festgelegt. So galt im «Salon Royal» die wenig königliche Devise: Ja nicht zu dick auftragen. Die Anwärter waren in ihren Ausführungen vor allem darauf bedacht, keine Fehler zu machen.
Viola Amherd zeigte sich gut vorbereitet und selbstbewusst. Nicht als starke Kommunikatorin bekannt, hielt sie sich dabei meistens an das offensichtlich abgesprochene Drehbuch. Auf eine Publikumsfrage eines Vertreters des Tessins, wie es die Kandidaten denn mit dem Italienischen halten, betonte sie, dass sie sich dieser Thematik sehr wohl bewusst sei: Als Oberwalliserin gehöre sie im eigenen Kanton, aber auch in Bundesbern zur Minderheit. Für ihre spontane Anwort auf Italienisch erntete sie prombt spontanen Szenenapplaus. Eine erste Erkenntnis für die bevor stehenden Wochen?
Mehr zum Kampagnen-Auftakt der CVP lesen Sie im «Walliser Boten» vom Freitag
David Biner
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