Cupfinal | Brenzlige Situation im Genfer Hauptbahnhof
Fliegende Flaschen und Steine
Das Sicherheitsdispositiv rund um den Cupfinal war immens. Grössere im Vorfeld befürchtete Auseinandersetzungen zwischen Fangruppen blieben aus. Dennoch: Im Genfer Hauptbahnhof versuchten Basler Chaoten, einen Walliser Extrazug zu stürmen. Die Polizeikräfte verhinderten Schlimmeres.
Drei Extrazüge stellte die SBB gestern für die Walliser Fans bereit, um nach Spielschluss auf direktem Weg vom Stade de Genève bis nach Brig zu reisen. Aufgrund des grossen Fanaufkommens setzte die SBB aber kurzfristig noch einen vierten Extrazug ein, der aus betrieblichen Gründen nur bis nach Sitten verkehrte. Die Insassen dieses vierten Zuges gerieten aufgrund diverser Umstände im Genfer Hauptbahnhof in eine Auseinandersetzung mit Basler Chaoten.
Wie SBB-Mediensprecherin Franziska Frey gegenüber dem «Walliser Boten» erklärte, war dieser vierte Extrazug aufgrund von mehrfachem Notbremsemissbrauch vor dem Genfer Hauptbahnhof «Cornavin» mit zirka 50 Minuten Verspätung unterwegs. «Auch für diesen Zug war im Hauptbahnhof die Durchfahrt vorgesehen, die Genfer Kantonspolizei ordnete jedoch einen ausserplanmässigen Halt des Extrazuges an, damit weitere Fans des FC Sitten zusteigen konnten.» Aufgrund der Verspätung und des angeordneten Halts, so Frey weiter, trafen die beiden Fangruppen im Hauptbahnhof Genf aufeinander. Hier warteten die Basler auf ihren Extrazug.
Das rasche Einschreiten der Polizisten verhinderte Schlimmeres. Ganz unbeteiligt an der Eskalation sollen aber auch die Walliser Fans nicht gewesen sein. Bei der Einfahrt des Zuges sind, wie ein Leser meldet, Petarden und Glasflaschen auf die Basler geworfen worden. Laut SBB kam es derweil zu grossen Schäden am Rollmaterial. So seien in einem Extrazug Richtung Wallis mehrere Scheiben eingeschlagen worden. Weitere Angaben zu den Schäden konnte die SBB am Tag nach dem Cupfinal noch nicht machen.
Positive Bilanz der Polizei
Die Genfer Polizei hat am Freitag eine positive Bilanz zur Ausrichtung des Finals des Schweizer Cups gezogen. Es habe «weniger Schäden als an einem normalen Samstagabend» gegeben. Es kam lediglich zu kleinen Schäden wie einigen zerbrochenen Scheiben und einem abgerissenen Verkehrsschild, sagte am Freitag François Waridel, Chef des Führungsstabs der Genfer Polizei, vor den Medien.
Verletzt wurden einzig zwei Walliser Fans, die nach dem Spiel in die Hände der Basler Fans gerieten. Beim Umzug der 6500 Fans des FC Sitten, darunter 350 Ultras, kam es beim Platz Plainpalais zu kleinen Scharmützeln mit Ultras des Servette FC. Die Fans dieser beiden Mannschaften gelten als besonders verfeindet. Die Genfer Polizei musste neun Gummigeschosse abfeuern, um ein Aufeinandertreffen zu vermeiden. Es kam zudem zu rund dreissig Festnahmen.
Beim Umzug der Basler Fans schritten zwischen 3500 und 4000 Personen mit, darunter weniger als 300 Ultras. Die Einsatzdoktrin «Entschiedenheit, Höflichkeit und Provokationen vermeiden» habe gegriffen, sagte François Waridel von der Genfer Polizei.
Hier versucht ein Teil der Basler Anhänger, den Walliser Extrazug zu stürmen.
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