Coronavirus | Walliser Hotelierpräsident hoft auch auf Hilfe von der Nationalbank
«Wir sind von der Coronavirus-Hysterie direkt betroffen»
Für Markus Schmid, Präsident Walliser Hotelierverein, steht fest: «Es müssen Lösungen auf den Tisch.» Die Politik, aber auch die Banken seien gefordert.
Soll ich meine Ferien kommende Woche verschieben? Bleib ich am Wochenende besser zu Hause und storniere das gebuchte Hotelzimmer? Es sind Fragen wie diese, welche aktuell immer wieder zu hören sind. Fragen, welche auch Markus Schmid, Präsident Walliser Hotelierverein, Sorgen machen. «Wir sind von der Coronavirus-Hysterie sehr direkt betroffen», betont er im rro-Interview. «Viele Menschen haben Angst. Dass ist verständlich.» Die Stornierungen hätten seit Ausbruch des Virus zugenommen.
Für Schmid ist klar: «Nun müssen die wirtschaftlichen Folgen für den Tourismus bearbeitet werden. Welche Lösungen gibt es? Welche Massnahmen können ergriffen werden.» Um die Auswirkungen des Virus auf die Berherbgungsbranche genau zu beurteilen und entsprechende Handlungsempfehlungen abzugeben steht auch der Schweizerische Verband in engem Kontakt mit den übrigen Tourismusverbänden und den entsprechenden Behörden.
Auch im Wallis findet ein entsprechender Austausch statt. Unter anderem ein Treffen mit Staatsrat Christophe Darbellay. «Gerade die kleinen Betriebe trifft es besonders heftig. Im Speziellen für diese wünschen wir uns Unterstützung. Einerseits Kurzarbeit, aber auch Überbrückungskredite oder gar Subventionen, sollte der Virus noch monatelang Einfluss haben.»
Eine weitere Hoffnung von Schmid: Die Schweizerische Nationalbank könnte helfen. «Die Nationalbank verlangt von den Banken Negativzinsen. Die Banken könnten den Unternehmen Zinsen oder Amortisationen erlassen und dass 'verlorene' Geld schlussendlich bei den Rechnungen für die Negativzinsen bei der Nationalbank abziehen», so Schmid. Der Schweizer Wirtschaft wäre mit solch einer Lösung massiv geholfen. «Dieser Vorschlag wird von der Politik, aber auch von der Wirtschaft und den Gewerkschaften positiv aufgenommen. Die diesbezüglichen Hoffnungen sind gross.»
Von Plänen und Wünschen zurück zur Realität, zum täglichen Brot von Markus Schmid. «Als Hotelier erlebe ich momentan eine grosse Verunsicherung. Bei mir und meinen Kollegen herrscht keine Panik.» Schmid ist überzeugt, dass die Hysterie um den Coronavirus nicht acht oder zwölf Monate andauern wird. Und trotzdem, die negativen Auswirkungen sind bereits jetzt spürbar. «Die aktuelle Situation führt zu mehr Annulationen als gewöhnlich. Doch was morgen ist, was in den nächsten Tagen ist, ist momentan schwer abzuschätzen. Die Unsicherheit ist die grösste Belastung, welche wir momentan haben.» Und auch die finanziellen Probleme werden nicht mehr lange auf sich warten lassen.
ip
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