Wirtschaft | Mehr Ertrag, weniger Gewinn
BVZ Gruppe wächst weiter
Im vergangenen Geschäftsjahr steigerte die BVZ Gruppe den Gesamtertrag um 1.8 Prozent. Zusätzliche Aufwendungen führten jedoch zu einem tieferen Konzerngewinn als noch im Jahr zuvor.
Im Geschäftsjahr 2015 steigerte die BVZ Gruppe mit ihren Produktmarken Matterhorn Gotthard Bahn, Gornergrat Bahn und Glacier Express den Gesamtertrag um 1.8 Prozent auf 139.4 Millionen Franken. Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) und der Konzerngewinn blieben mit 12.9 Franken beziehungsweise 7.8 Millionen auf einem hohen Niveau. Der Verwaltungsrat schlage der Generalversammlung deshalb eine Dividende von CHF 11.00 je Aktie vor, heisst es in einer Mitteilung der Gruppe.
Mit 139.4 Millionen Franken verzeichnet die BVZ Gruppe im Geschäftsjahr 2015 ein Umsatzwachstum von 1.8 Prozent. Der Mehrertrag resultierte hauptsächlich aus den Geschäftsfeldern Gornergrat und Mobilität. Der Personal- und Betriebsaufwand der Gruppe erhöhte sich um 4.0 Prozent auf 107.1 Millionen Franken. Die Zunahme ist auf den Angebotsausbau zwischen Fiesch und Zermatt sowie höhere Belastungen aus der Investitions- und Projektrechnung zurückzuführen.
Die zusätzlichen Aufwendungen führten gleichzeitig zu einem Rückgang beim Betriebsergebnis (-3.1 Prozent). Der Konzerngewinn fiel um 0.4 Millionen Franken tiefer aus, was 5.1 Prozent entspricht. Gleichzeitig konnte durch den im Dezember 2014 eingeführten Halbstundentakt die Verkehrsleistung gemessen in Personenkilometern gesteigert werden – zwischen Brig und Zermatt um 5.8 Prozent, zwischen Visp und Disentis um 4.4 Prozent und zwischen Visp und Fiesch um 8.9 Prozent.
Glacier Express mit Ertragsrückgang
Ein Sorgenkind ist derzeit der Glacier Express. Er musste eine Abnahme der Frequenzen um 3.0 Prozent auf 188'398 und des Ertrags um 2.6 Prozent auf 10.0 Millionen Franken hinnehmen. Dank Kosteneinsparungen habe der Glacier Express 2015 dennoch ein positives Ergebnis verzeichnet, heisst es weiter. Im Rahmen des Projektes «Svilup» (Rätoromanisch für «Entwicklung»), das gemeinsam mit der Rhätischer Bahn (RhB), initiiert wurde, soll eine Neupositionierung des Produkts vorangetrieben werden. Erste Massnahmen werden in der zweiten Jahreshälfte 2016 präsentiert.
Demgegenüber verzeichnete etwa das Geschäftsfeld Gornergrat Bahn im Personen- und Güterverkehr eine Ertragssteigerung um 5.9 Prozent auf 24.7 Millionen Franken. Hier zahle sich zunehmend die intensivierte Marktbearbeitung sowie die Positionierung des Gornergrats als Ganzjahresdestination aus, so die Gruppe. Daneben trugen auch die Feierlichkeiten zur 150-jährigen Erstbesteigung des Matterhorns, die guten Witterungsbedingungen sowie die erhöhte Nachfrage aus den Überseemärkten zu einer deutlichen Steigerung der Frequenzen bei.
Mutation im Verwaltungsrat
Da Beat Abgottspon - seit 2009 im Verwaltungsrat der BVZ Holding AG - seine Demission auf das Datum der diesjährigen Generalversammlung am 14. April 2016 eingereicht hat, muss ein neues Mitglied für den Verwaltungsrat gesucht werden. Als Nachfolger schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung deshalb Patrick Z’Brun vor. Z’Brun wohnt in Salgesch im Wallis und verfügt über ein Lizenziat der Wirtschaftswissenschaften der Universität Bern. Er war in führender Position bei mehreren Unternehmen tätig und ist seit 2008 Inhaber des Weinguts Vins des Chevaliers.
Mit der Fokussierung auf die strategischen Handlungsfelder solle die erfolgreiche Geschäftsentwicklung der vergangenen Jahre fortgesetzt werden, so der Ausblick. Gute Entwicklungsmöglichkeiten würden unter anderem weiterhin beim Gornergrat bestehen. Auch beim Regionalverkehr sollte sich das solide Wachstum vor allem dank des Halbstundentaktes zwischen Fiesch und Zermatt fortsetzen lassen. «Der Ausblick fällt trotz der nach wie vor bestehenden Herausforderung durch schwache Währungen in wichtigen Märkten zuversichtlich aus», gibt man sich positiv.
Streckenjubiläum wird gefeiert
Im Sommer 2016 soll zudem das 125-jährige Jubiläum der Inbetriebnahme der Strecke von Visp nach Zermatt gewürdigt werden. Nach der Erstbesteigung durch den Briten Edward Whymper im Jahre 1865 hatte das Matterhorn eine grosse Anziehungskraft auf Bergsteiger und Touristen zur Folge. Zermatt war zur damaligen Zeit nur zu Fuss erreichbar und das Bedürfnis aufgrund der rasant wachsenden Zahl der Reisenden nach einer Bahnverbindung gross. Im Jahre 1888 wurde folglich mit dem Bau der 36 Kilometer langen meterspurigen Visp-Zermatt-Bahn begonnen – sie wurde schliesslich am 18. Juli 1891 eröffnet.
pd / pmo
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