Zermatts «Bernhardiner-Problem» wird zur Chefsache
Bürgin will Foto-Bernhardiner vom Berg verbannen
Zermatts Gemeindepräsident Christoph Bürgin sucht schon seit Wochen nach einer Lösung für das Bernhardiner-Problem seiner Gemeinde. Daniel Luggen von Zermatt Tourismus hingegen ärgert sich über den Tierschutz, während Bergbahnen-CEO Markus Hasler den Foto-Bernhardinern zumindest am Berg nichts Schlechtes abgewinnen kann.
Die Welle der Bestürzung über die «armen Viecher auf dem Gornergrat» in den grossen Schweizer Medien macht auch vor Zermatts Gemeindepräsident Christoph Bürgin nicht Halt. Seit Wochen erhält er Mails in Massen von besorgten Tierliebhabern, die ihn zum Handeln auffordern.
Bürgins Taktik
«Am liebsten hätte ich, dass das Geschäft mit den Bernhardinern sofort gestoppt wird. Verbieten kann ich das als Gemeindepräsident allerdings nicht, so lange das Veterinäramt sagt, dass die Hunde korrekt gehalten sind. Verbiete ich es, würde dies durch eine Einsprache vermutlich schon gleichentags aufgehoben», sagt Bürgin auf Anfrage von 1815.ch.
Trotzdem sucht Bürgin das Problem mit einer eigenen Taktik aus der Welt zu schaffen. «Einerseits probiere ich die beiden Bernhardiner-Foto-Anbieter Foto Fast und Alpin Shop im persönlichen Gespräch zur Aufgabe ihrer Tätigkeit zu überreden. Das habe ich schon vor drei Wochen getan und werde es nun nochmals versuchen.» Auf der anderen Seite will der Gemeindepräsident den Hebel bei den Bodenbesitzern in der Zermatter Bergwelt ansetzen. «Sie sollen den beiden Anbietern den Boden nicht mehr zur Verfügung stellen. Damit wäre das Problem endgültig gelöst.»
«Tierschutz missbraucht die Marke Zermatt»
Keine Freude am Rummel um die Hunde hat Zermatt Tourismus. «Wir haben alles Interesse daran, dass die bestehenden Gesetze eingehalten werden. Umso mehr noch, wenns um Tiere geht. Das Wohl der Bernhardiner muss an erster Stelle stehen», sagt Direktor Daniel Luggen. «Als der Tierschutz mit grossem medialem Trommelwirbel auf die angeblichen Missstände hinwies, wurden wir natürlich ebenfalls aufgeschreckt.»
Luggen verweist aber darauf, dass nach Kenntnis von Zermatt Tourismus die Haltung und Arbeitszeiten der Hunde von Polizei und Veterinären immer wieder kontrolliert wurden. «Nach unserem Informationsstand gab es da nie gravierende Missstände zu beanstanden. Der Tierschutz hingegen stellt die Haltung der Tiere mit unbewiesenen Anschuldigungn in den Medien an den Pranger.» Zermatt Tourismus erwartet deshalb eine rasche Klärung der widersprüchlichen Sichtweise von Veterinäramt und Tierschutz durch die Oberwalliser Staatsanwaltschaft.
Bis dahin wird Zermatt Tourismus wie die Gemeindebebörden wohl weiter mit Mails von Freunden und Sympathisanten des Tierschutzes bombardiert. Das stösst bei Luggen sauer auf. «Die Destination und Marke Zermatt wird vom gut organisierten Tierschutz missbraucht für ein grösseres Anliegen rund ums Thema Werbung mit Tieren, das er verbieten will. Dies alles auf der Grundlage von unbewiesenen Anschuldigungen.»
Keine Beanstandungen seitens der Bergbahnen
«Als Halter von zwei Jagdhunden erlebte ich viele Begegnungen mit den Bernhardinerhunden. Probleme zwischen Hundehaltern, wie sie in den Medien hochgespielt werden, konnte ich nie beobachten», sagt Markus Hasler, CEO der Bergbahnen Zermatt. «Wenn die Bernhardiner unterwegs zu ihren Einsatzorten sind, sind sie guten Händen und zeigen kein aggressives Verhalten. Wie die Haltung der Tiere im Tal ist, kann ich natürlich nicht berurteilen», spricht der Hundehalter in Markus Hasler.
Aus Sicht der Bergbahnen besteht zurzeit kein Handlungsbedarf. «Die Bergbahnen haben auch kein Recht dazu, das Geschäft zu unterbinden. Das kann höchstens die Burgergemeinde als Bodenbesitzerin. Wir machen höchstens Rayoneinschränkungen.»
Hasler bedauert es, dass man nun aus «ideologischen» Gründen versucht, die Foto-Bernhardiner schlecht zu machen. «Ob an den Anschuldigungen des Tierschutzes etwas dran ist, kann ich nicht beurteilen. Das ist nun Sache der Justiz.» Vielmehr Mühe bekundet Hasler mit Haltern von kleinen, aggressiven und schlecht sozialisierten Hunden, die ihre Tiere nicht unter Kontrolle haben. «Es erstaunt mich deshalb nicht, wenn solche Hunde bei einer Begegnung mit einem der Bernhardiner etwas abbekommen.»
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Kommentare
gudrunde eibisch - ↑6↓0
Herr Kurdirektor Daniel Luggen sagte auf diese Hundequal angesprochen:Es sind ja nur Hunde!Auch wird einmal mehr unter den Tisch gekehrt,dass diese Hunde schon zugebissen haben.Warum wohl tragen sie Maulkörbe?Und warum wohl kontrolliert die Polizei andauernd?Wenn nichts wäre...wäre nuchts!Dr.vet.Barras weiss um diese Hundequal,hat aber kein Rückgrad etwas dagegen zu tun.Wie viele schaut er zu!
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Toine - ↑0↓7
Zum Glück kommt es vor die die Justiz! Dann kommen die Lügen der Tierschützer endlich ans Tageslicht!
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Toine - ↑1↓6
für schnödem mammon würden die mattini glatt ihre eigene grossmutter verkaufen unfassbar dieses volk
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Toine - ↑0↓6
Wissen sie was "Toine" steht! Das kommt aus Südfrankreich!
Toine - ↑0↓2
" Toine!!!!! Warum benützen sie mein Pseudonym??? Warum kommt ein solcher Kommentar durch die Zensur? Dieser Kommentar ist beleidigend!
Carlo Müller - ↑1↓7
Seien wir konsequent! Wenn Hunde nicht mehr arbeiten dùrfen, müssen wir auch Drogen-, Sprengstoff-, Erdbeben-,.... und Lawinenhunde verbieten... Die Tierschützer wandeln sich zu Extremisten...
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Carlo Müller - ↑0↓5
Die Photohunde retten auch Leben weil sie Menschen eine Lebensgrundlage geben und darüber hinaus Freude spenden.
Walliserin - ↑6↓0
Drogen-,Spreng-,Erdbeben-und Lawinenhunde werden ausgebildet,damit sie Menschen das Leben retten und dafür erhalten sie eine Artgerechte Haltung.
Saasi - ↑5↓0
Der Bernhardiner gehört auf den grossen St. Bernhard, es gibt doch sicher noch ein originelles Matti als Fotoobjekt
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Toine - ↑1↓7
Sind sie ein bisschen neidisch?
Walliserin - ↑8↓0
Zermatt ist schön. Es braucht keine Bernhardinerhunde, die für das Image von Zermatt noch arbeiten müssen. Sehr gut, dass es Tierschützer gibt, die sich die Mühe nehmen, sich für das Wohlergehen der Bernhardiner einzusetzen.
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Trude Imhof - ↑2↓7
Warum muss der Gemeindepräsident ein floriendes Geschäft, das alle Auflagen erfüllt, zerstören? Weil es sich nicht in den Händen von alteingessenen Familien befindet? Die Photos mit den Bernadinern und dem Matterhorn hängen weltweit in vielen Stuben, gibt es eine bessere Gratis-Werbung für Zermatt??? Die Gemeinde Zermatt sollte eher jedes Photo als Werbemittel mit 5 Stutz bezuschussen
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Hundefreund aus Zermatt - ↑0↓6
Gut gibt es Tierschützer - aber in diesem Fall liegen sie voll deneben, resp. fallen mit ihrer radikalen Kommunikation ab. Zudem verschleudern sie mit der Anklage unnötig Steuergelder und blockieren die Gerichte, welche wichtigere Entscheide zu fällen hätten. Da sag ich für einmal "Pfui Tierschutz"
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belinda willhelm - ↑7↓0
und ich sage dir...du weisst nicht von was du sprichst! augen auf und erst dann reden.ein beispiel:diese hunde werden an den wochenenden in der zwischensaison nicht mal versorgt.eingesperrt,kein essen,im eigenen dreck stehend.
Tierfreundin - ↑8↓0
Ich dachte sie seien Hundefreunde. Mit ihrem Kommentar liegen sie total daneben.
Hier geht es doch nur ums Geld verdienen nicht um die Haltung der Hunde. 4Ich glaube Zermatt hat das nicht nötig
Mami - ↑0↓6
ma cha üs ner fleiga än elefant machu
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Lisel Taugwalder - ↑1↓8
Der Gemeindepräsident sollte sich den realen Problemen Zermatts widmen. Die ganze Diskussion rutscht auf SVP-Niveau herunter: es gibt kein Problem und alle sind aufgescheucht. Thema beendet.
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kathrin kaiser - ↑5↓0
wegschauen und sich in den heiligenschein einhüllen, ist auch eine stärke...oder was oder wue oder so!