Tourismus | Unstimmigkeiten wegen Kurtaxen
Bürchen und Unterbäch gehen getrennte Wege
Nach acht Jahren ist Schluss. Bürchen und Unterbäch gehen ab dem 1. November getrennte Wege mit eigenen Verkehrsvereinen.
Im Frühjahr vergangenen Jahres sassen der Verkehrsverein Unterbäch und Bürchen mit der Regions- und Wirtschaftszentrum Oberwallis AG (RWO) zusammen. Bei der Ausarbeitung des Reglements betreffend den Kurtaxen wurde eine Unzufriedenheit unter den beiden Parteien des Verkehrsverbunds Bürchen Unterbäch spürbar.
Bürchen weist eine zweimal so hohe Übernachtungszahl auf wie Unterbäch. Bei der Bevölkerung von Unterbäch gab dies immer wieder zu reden und die Unzufriedenheit war stark spürbar.
Das RWO forderte eine klare Strukturierung der Augstbordregion, um dem Problem entgegenzusteuern. Um an einem gemeinsamen Strang zu ziehen, gesellten sich auch Vertreter der Gemeinde Törbel zu den Sitzungen. Das RWO gab den drei Parteien vier mögliche Varianten einer neuen Strukturierung der Region vor. Von einem Verkehrsverein Rhonethal bis hin zu einer AG reichten die Optionen.
Unterbäch weiss, was es will
Das RWO forderte einen Entscheid bis Ende August. Am Anfang des vergangenen Monats fand in Unterbäch eine Abstimmung zu den vier Varianten statt. Rund 160 Teilnehmer versammelten sich. Fünf der Anwesenden wollten dem Verkehrsverein Unterbäch Bürchen treu bleiben, alle weiteren sprachen sich für die Auflösung des jetzigen Verkehrsvereins und für die Gründung eines eigenen aus.
«Rund eine Woche später luden wir die Leistungsträger zu einer Abstimmung ein. Hier wurde die Variante mit dem eigenen Verkehrsverein einstimmig angenommen», sagt Bernhard Wyss, Gemeindepräsident von Unterbäch.
Am 25. August teilte die Gemeinde Unterbäch ihren Entscheid der RWO und der Gemeinde Bürchen mit. «Im Moment bin ich mit dem Entscheid sehr zufrieden. Auch in der Bevölkerung hat sich die Lage beruhigt und die Zufriedenheit über das Abstimmungsergebnis ist spürbar», sagt Wyss weiter. «Bis zum 1. November arbeiten wir weiterhin im Verkehrsverein Bürchen Unterbäch zusammen. Danach haben wir unseren eigenen. Diesen Mittwoch werden wir den Vorstand für den Verkehrsverein Unterbäch ernennen. Es stehen noch einige Sitzungen betreffend der Trennung von Bürchen an, deshalb ist es für uns wichtig, dass der Verkehrsverein Unterbäch dort vertreten ist.»
Gemeinsam getrennte Wege gehen
Der Austritt aus dem gemeinsamen Verkehrsverein bedeutet aber nicht komplett getrennte Wege. «Wir arbeiten gerne mit Bürchen zusammen und werden dies sicherlich auch weiterhin tun, lediglich mit eigenen Verkehrsvereinen», erklärt Wyss.
Auch für Bürchen ist die Auflösung des Verkehrsvereins nicht das Ende des gemeinsamen Schaffens. «Wichtig ist die Zusammenarbeit in der Region. Deshalb werden wir auch weiterhin mit Unterbäch arbeiten. Aktuell diskutieren wir eine neue Struktur mit Törbel, vergleichbar mit der bisherigen Zusammenarbeit mit Unterbäch. Die Zusammenarbeit ist einfacher, weil ein Teil unseres Skigebietes auf Territorium von der Gemeinde Törbel liegt.», erklärt Philip Zenhäusern, Gemeindepräsident von Bürchen.
noa
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Kommentare
Mee-Shee - ↑4↓3
so ...und jetzt ,al Kommentare von Unterbächner bitte.... bis jetzt waren wohl alles Bürchner , die eine Niederlage nicht verstehen wollen ;-)
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Touristik-Interessierter - ↑7↓1
Unterbäch weiss, was es will...
Bin gespannt, wie es in ein paar Jahren tönen wird, bei der Fusion vor 8 Jahren war die Tourismus-Organisation von Unterbäch am Boden, niemand wollte weitermachen und damals war man froh, dass Bürchen den Lead übernahm! Wenn man bei den direkt vom Tourismus Abhängigen nachfragt, tönt es ganz anders. Leider hat wieder einmal die Politik und der Dörfligeist ein an sich gute Lösung zu Grabe getragen - so kommen wir nicht weiter!
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jemand - ↑33↓5
Haben die ernsthaft das gefühl, dass die getrennt mit weniger budget (doppelte strukturen kosten nun mal mehr, also bleibt weniger für die vermarktung und gästebetreuung) mehr erreichen?!
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Ben Seeber - ↑24↓1
...genau das ist das Problem die haben wirklich das Gefühl dass es besser ist getrennte Wege zu gehen, koste es was es wolle und bezahlen tun es dann wieder die Einwohner weil man ihnen den totalen Wertverlust des Wohneigentums oder sonst eine Mähr androht. Es ist ein Laientheater, nichts anderes.
Ben Seeber - ↑31↓4
Dieses unsägliche Theater in den Schattenbergen wurde vor zehn Jahren vorausgesagt. Niemand wollte etwas davon hören. Fangen die Spielchen mit den verdrehten Hinweisschildern wieder an oder wirft man sich wieder Steine auf der Gemeindegrenze nach?
Nichts gelernt - damals, heute und auch in Zukunft nicht...
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Mitarbeit - ↑11↓4
Und im Nachgang weiss Mann/Frau alles besser...
Es ist leider bequemer eine Trennung durchzuführen statt gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Die Ideen von Unterbäch werden sicherlich interessant werden - alleine auf weiter Flur... Und in ein paar Jahren wird dann gejammert, dass getrennt wurde.