Boykott-Nouvelliste | Walliser Medien mit offenem Brief an Constantin
Solidarität mit dem "Nouvelliste"
In einem offenen Brief richten sich die fünf Walliser Medien Canal9/Kanal9, Radio Chablais, Rhône FM, Radio Rottu und Walliser Bote an FC Sitten-Präsident Christian Constantin.
Im Brief bedauern sie den Entscheid, dass der FC Sitten die Zeitung «Le Nouvelliste» boykottiert. "Wir bedauern diesen Entscheid. Er hat auf die Pressefreiheit und die Verbreitung von objektiven Informationen für die Leserinnen und Leser enorme negative Konsequenzen. Die journalistischen Prinzipien und die ethischen Grundsätze verlangen aber eine kritische und unabhängige Berichterstattung, die Ihnen natürlich hie und da auch missfällt", heisst es.
Die Walliser Medien verurteilen auch die Härte Ihres Entscheids. Mit Blick auf den Informationsauftrag und aus Respekt gegenüber der Leserschaft, den Zuhörern und Zuschauern hat man jedoch entschieden, weiterhin objektiv und unabhängig über die Spiele und Aktualitäten rund um den FC Sitten zu berichten. Die elektronischen Medien hätten zudem seitens des Gesetzgebers einen klaren Service-public-Auftrag zu erfüllen. Die fünf Medien hoffen, "dass sich trotz der verfahrenen Situation rasch eine Lösung finden lässt und bekräftigen gleichzeitig die Solidarität mit dem «Nouvelliste».
Sie erinnern Constantin daran, dass jede Person oder Partei, die sich ungerecht behandelt oder angegriffen fühlt, durch einen Presseartikel oder einen Kommentar im Editorial das Recht auf eine Replik oder gar eine Gegendarstellung hat. Diese Praxis funktioniere in der Schweizer Medienlandschaft sehr gut, ohne gleich eine ganze Leserschaft in «Geiselhaft» zu nehmen.
Im Hintergrund laufen zudem Gespräche von Wirtschaftsführern und Politikern, die versuchen, Constantin von der Rücknahme seiner Massnahmen zu überzeugen.
hbi
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