Camping-Brand | Platzwart Peter Bitschnau wurde im Schlaf überrascht
«Ich konnte nur meine Hose retten»
Ein Feuer zerstörte am Mittwochabend auf dem Camping Simplonblick in Raron fünf Wohnwagen samt Anbauten. Die Campingbewohner kamen mit dem Schrecken davon.
«Das Feuer brach kurz nach 21 Uhr in einem seit März leer stehenden Wohnwagen aus», sagt Augenzeuge und Ganzjahresaufenthalter Benno Nägeli, der das Geschehen keine zehn Meter vom brennenden Wohnwagen aus beobachtete. «Schon bald explodierte eine erste Gasflasche. Sofort alarmierte ich die Feuerwehr und half einer Nachbarin mit einem behinderten Kind aus ihrem Wagen und brachte sie in Sicherheit.»
Das Feuer griff rasch auf die benachbarten Wohnwagen mit Anbauten über. Damit einher gingen Explosionen von Gasflaschen. In einem der Wagen schlief Platzwart Peter Bitschnau. «Erst dachte ich, die Nachbarn zünden ein Feuerwerk. Als ich die Flammen am Fenster meines Wohnwagens hochlodern sah, erkannte ich schlagartig den Ernst der Lage und rannte hinaus. Ich konnte nur meine Hose retten.» Seine Unterkunft wurde vollständig zerstört.
Nach Ausbruch des Brandes herrschte auf dem Camping ein grosses Durcheinander. «Die Feuerwehr brauchte lange, bis sie vor Ort war und mit den Löscharbeiten begann», sagt Benno Nägeli. «Sie war erst eine Viertelstunde nach Brandausbruch auf dem Brandplatz.»
Feuerwehrkommandant Paul Imseng von der Feuerwehr Raron kann verstehen, dass Direktbetroffene die Zeitspanne bis zum Eintreffen der Feuerwehr als lang empfinden. «Tatsache aber ist, dass der erste Offizier bereits sieben Minuten nach Alarmeingang um 21.29 Uhr mit dem Ersteinsatzfahrzeug vor Ort war und mit den Löscharbeiten begann. 13 Minuten nach dem Alarm ist bereits mit Löschwasser aus Hydranten im Süden und Norden des Campingareals das Feuer bekämpft worden worden», stellt Imseng klar.
Die Feuerwehr Raron war mit über 50 Mann im Einsatz. Es galt Alarmstufe Rot. Darüber hinaus erhielten von der Stützpunktfeuerwehr Visp mit 15 Mann Unterstützung. «Der Einsatz war für die Feuerwehrleute wegen der Gefahr von explodierenden Gasflaschen nicht ungefährlich. Bis wir den Brandherd verlassen konnten, war es Mitternacht», so Imseng.
Es wurden insgesamt fünf Wohnwagen mit Anbauten dem Erdboden gleichgemacht. Weil die Brandstelle grossflächig geräumt werden musste, wurden betroffene Campinggäste in Motelzimmern auf dem Camping-Areal untergebracht. Verletzt wurde niemand. Die Brandursache bleibt vorerst unklar und ist Gegenstand einer Untersuchung.
zen
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Kommentare
Tyruso - ↑45↓2
Ich weiss nur zu gut, wie lange es sich anfühlt, bis die Rettungskräfte vor Ort sind. Da vergehen die Minuten wie Stunden!
Fakt ist, dass die Einsatzkräfte zu 100% ihr Bestes geben und das 365 Tage im Jahr.
Vielleicht wäre auch mal ein kleiner Dank statt Kritik angebracht... Schade dass immer nur über das Negative berichtet wird
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Sam The Tank - ↑57↓2
Die Aussage von Herr Nägeli ist leider nur bedingt nachvollziehbar. Was Herr Nägeli bei seiner Aussage wahrscheinlich nicht bedenkt hat, ist dass die Feuerwehr Raron keine Berufsfeuerwehr ist. Das Feuerwehrlokal ist nicht 24 Stunden besetzt. Eine Zeitspanne von 7 Minuten von der Alarmierung bis zur Erstintervention ist für eine Freiwillige Feuerwehr extrem schnell. Stellen Sie sich vor Sie sind bei sich zu Hause im Pijama und erhalten einen Alarm: Wenn Sie sich anziehen, den Weg ins Feuerwehrlokal, das Fassen der Arbeitskleider und Fahrzeuge sowie den Weg zum Unfallort mit einberechnen, möchte ich gerne einmal wissen ob Herr Nägeli schneller gewesen wäre. Vielleicht wäre es besser er würde sich bei den Feuerwehrleuten, welche die meisten Freiwillig und aus Überzeugung Ihr Leben für die Sicherheit der Menschen riskierten bedanken. Denn nur dank dem Schweiss und der Einsatzbereitschaft so vieler Pflichtbewusster und selbstloser Menschen konnte schlimmeres verhindert werden.
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Dirty Harry - ↑51↓7
Die Information mit diesem Artikel ist wohl gut gemeint.
Aber Aussagen welche im Affekt von direkt Betroffenen gemacht werden (die zudem noch unter Schock stehen) gehören nicht in einen solchen Artikel.
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