Sicherheit | Positive Bilanz zur Silvesternacht trotz Zwischenfall in Evolène
Böller im Bierhumpen
In der Silvesternacht wurden mehrere Personen bei der Explosion eines Knallkörpers in einem Evolèner Restaurant verletzt.
Die betroffenen Personen zogen sich durch die herumfliegenden Scherben Verletzungen zu, wie die Kantonspolizei Wallis mitteilte. Sie wurden in mehrere Spitäler transportiert, schweben aber nicht in Lebensgefahr. Gemäss Informationen der Zeitung «Le Nouvelliste» explodierte der Knallkörper in einem Bierhumpen. «Ich weiss nicht, ob die Person versucht hat, den Böller zu erlöschen, indem sie ihn in das Bier warf, oder ob es Absicht war», so ein Betroffener gegenüber der Unterwalliser Zeitung.
Markus Rieder, Kommunikationschef der Walliser Kantonspolizei, wollte sich dazu nicht äussern und verwies auf die laufende Untersuchung der Staatsanwaltschaft. Diese wird die genauen Umstände jetzt abklären. Dabei wird es auch um die Frage gehen, ob es sich bei der Explosion um einen Handhabungsfehler handelte oder ob es Vorsatz war.
Wie gefährlich solche Böller sind, zeigte ein Vorfall just vor einem Jahr. Am Abend von Neujahr 2018 verlor ein Oberwalliser bei einer Böllerexplosion in einem Festzelt auf dem Rosswald beinahe sein rechtes Auge. Bis heute kann er damit nur schemenhaft sehen: Hell-Dunkel-Kontraste und ein paar Farbtupfer. Wie der «Walliser Bote» bereits berichtete (WB-Ausgabe vom 27. Dezember 2018), konnte die Polizei den Täter trotz umfangreicher Ermittlungen bis heute nicht ausfindig machen.
Ein Schwerverletzter
Wie die Kantonspolizei weiter mitteilte, fiel in Erde oberhalb von Conthey in der Silvesternacht kurz nach Mitternacht ein 17-jähriger, in Martinach wohnhafter Mann mehrere Meter einen Hang hinunter. «Niemand hat den Sturz beobachtet, daher sind die Umstände noch völlig unklar», erklärt Markus Rieder. Schwer verletzt wurde der junge Mann mit einer Ambulanz ins Spital nach Sitten transportiert, er befinde sich aberausser Lebensgefahr.
Ansonsten zieht die Kantonspolizei eine positive Bilanz. «Abgesehen von dem Zwischenfall in Evolène und dem Sturz des jungen Mannes verlief die Silvesternacht sehr ruhig. Die Einsätze beschränkten sich auf Tätlichkeiten im üblichen Rahmen, also wie die Jahre zuvor», so Rieder. Ruhig blieb es auch auf den Walliser Strassen.
Hochbetrieb bei der Air Zermatt
«Für die kantonalen Feuerwehren war es eine ruhige Silvesternacht», sagt der technische Inspektor des kantonalen Amts für Feuerwesen, Philipp Hildbrand, auf Anfrage. Auf dem ganzen Kantonsgebiet rückte die Feuerwehr rund zehn Mal aus. Dabei handelte es sich gemäss Hildbrand aber lediglich um kurze Einsätze.
Hochbetrieb herrschte während der Weihnachtswoche bei der Air-Glaciers. Das Helikopterunternehmen meldet von den Basen in Sitten, in Collombey, in Saanen sowie in Lauterbrunnen insgesamt 145 geleistete Rettungen vom 20. bis am 30. Dezember. Der vergangene Samstag sei mit 31 Rettungseinsätzen der meistfrequentierte Tag gewesen.
Viel zu tun gab es in der Weihnachtswoche auch für die Air Zermatt. Bis zum 30. Dezember wurden insgesamt 68 Rettungsflüge ab den drei Basen Gampel, Raron und Zermatt ausgeführt. Zeitweise waren sogar alle drei Helikopter gleichzeitig in der Luft, wie die Air Zermatt mitteilte. Die mittelschwer bis schwer Verletzten wurden in die Spitäler von Visp, Sitten und Bern überflogen.
Kaum ruhiger wurde es an Silvester und Neujahr. Am 31. Dezember waren bei 18 Rettungseinsätzen zuweilen vier Helikopter gleichzeitig unterwegs. Alleine in der Silvesternacht verzeichnete das Unternehmen drei Flüge, alle im Unterwallis. Am ersten Tag des Jahres musste die Air Zermatt vor allem wegen Skiunfällen ausrücken. 14 Einsätze wurden registriert.
meb
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