Scheidungsstatistik | Zwei Oberwalliser Gemeinden ohne Scheidungen
Niederwald und Bister mit reiner Weste
Die Schweizer Scheidungslandkarte meint es gut mit dem Oberwallis. Es gibt gar Orte im obersten Kantonsteil, in denen es in den letzten 50 Jahren überhaupt nie zu einer Scheidung kam.
In der Gemeinde Bitsch kam es seit dem Start der Ehebung im Jahr 1969 zu nur gerade 19 Scheidungen auf 100 Hochzeiten. Im selben Zeitraum wurden in Obergoms mit elf Scheidungen noch weniger amtlich besiegelte Trennungen gezählt. Die «Sonntagzeitung» schreibt deshalb in einem Bericht vom Goms als dem «Tal der Treue».
Dazwischen weisen zwei kleine Orte gar eine noch komplett weisse Weste auf: Bister und Niederwald. Obwohl dort aufgrund der tiefen Bevölkerungszahlen nur von wenigen Hochzeiten auszugehen ist, sei es doch erstaunlich, dass in beiden Gemeinden in den letzten 50 Jahren nie geschieden wurde.
Den Spitzenplatz in der Statistik des Bundesamts für Statistik belegt übrigens die zürcherische Gemeinde Adlikon, mit einem Schnitt von 221 Scheidungen auf 100 Ehen – wegen vieler Zuzüger. Tendenziell lassen sich in städtischen Agglomerationen deutlich mehr Scheidungen feststellen als in ländlichen Regionen.
Brig-Glis mit meisten Scheidungen
Kein Wunder ist das Oberwallis ein eher «grüner» Fleck auf der Schweizer Scheidungslandkarte, mit tiefen Scheidungsraten. Bei einer Durchsicht der Karte zeigen sich jedoch einige Orte mit mehr Scheidungen. So wird in den drei Gemeinden Brig-Glis (27/100), Steg-Hohtenn (26/100) und Niedergesteln (26/100) am meisten geschieden.
Weshalb der Graben zwischen Stadt und Land? Die Ursachen für eine Scheidung seien überall dieselben, erklärt der Psychologe Guy Bodenmann gegenüber der Zeitung. Allerdings sei auf dem Land die soziale Kontrolle höher, und damit auch die emotionale und die finanzielle Abhängigkeit der Partner.
pmo
Artikel
Kommentare
Maurizio - ↑3↓3
Phantastische Treue!
antworten