Walliser im Ausland | Sandrine Meichtry aus Leuk
«Berlin ist eine interessante Stadt»
Sandrine Meichtry aus Leuk besucht in Berlin die «BIMM». Auf «1815.ch» spricht die 23-Jährige über ihre Leidenschaft, ihr Heimweh und ihre neue Heimat.
Sandrine Meichtry, du absolvierst derzeit ein Studium in Berlin. Was hat dich gerade nach Deutschland verschlagen?
Ich finde Berlin ist eine interessante Stadt, die vor allem Musiker und Künstler aus verschiedensten Bereichen beinahe endlose Möglichkeiten bietet. Ich studiere an der BIMM Berlin, welche sehr praxisbezogen ist.
Seit wann bist du dort und wie lange wirst du bleiben?
Ich wohne nun seit September 2017 in Berlin und werde voraussichtlich bis Mitte 2020 hierbleiben.
Wem bist du in deiner neuen Heimat zuerst begegnet?
Als erstes bin ich meiner Mitbewohnerin Sabrina über den Weg gelaufen. Sie ist ebenfalls aus dem Wallis und studiert hier in Berlin Schauspiel.
Wie wohnst du?
Ich wohne in Kreuzberg in einer WG. Ich habe mich direkt wohl gefühlt, denn Kreuzberg ist meiner Meinung nach eines der schönsten Stadtteile von Berlin.
Wie sieht ein typischer Tag bei dir aus?
Ich stehe meistens gegen 7.00 Uhr auf. Ich dusche, frühstücke, singe mich ein, bereite die Lieder vor, die ich am jeweiligen Tag in der Schule singen werde und danach gehts auch schon zur Schule. Am Abend haben wir auch oftmals noch Proben.
Was machst du in deiner Freizeit?
Momentan gehe ich oft joggen oder unternehme etwas mit Freunden.
Was erhoffst du dir von deinem Auslandstudium?
Ich erhoffe mir eine qualifizierte Ausbildung zu bekommen, die es mir später ermöglicht, den Master in Musikpädagogik in der Schweiz zu absolvieren.
Haben sich diese Erwartungen bis jetzt erfüllt?
Ja, ich glaube ich gehe zum ersten Mal in meinem Leben gerne in die Schule! (lacht)
Welches waren die grössten Herausforderungen, denen du dich stellen musstest?
Bei unserem wöchentlichen «Live Performance Workshop» muss ich immer wieder lernen aus mir heraus zugehen. Das Ziel des Workshops ist es, auf der Bühne gleichzeitig tanzen und singen zu können. Dies war am Anfang eine grosse Herausforderung für mich, da ich nicht eine typische Rampensau bin. Mittlerweile fällt es mir zum Glück aber schon um einiges leichter.
Wie ist das Wetter momentan?
Momentan ist es ziemlich kalt und oft windig. Ich vermisse die Sonne im Wallis schon sehr.
Deutsche sind humorlos, pflichtbewusst und lieben Bier – dies nur ein paar «Klischees», die einem in Bezug auf dein Gastland einfallen. Wie erlebst du die Deutschen?
Ich erlebe die Deutschen eigentlich als sehr freundlich und hilfsbereit.
Was unterscheidet sie von den Wallisern?
Ich würde schon sagen, dass sich vor allem der Humor unterscheidet. Ich empfinde den deutschen Humor als eher trocken. Ausserdem lieben sie Regeln und missachtet man mal eine, so weisen sie dich auch gerne zurecht. Bei einer roten Ampel über die Strasse zu gehen kann also in einer Schimpftirade enden.
Welches Bild der Schweiz hat man in Berlin?
Ich denke, dass die Berliner eigentlich ein sehr gutes Bild von der Schweiz haben. Sie schwärmen oft über die schönen Berge.
Hast du manchmal Heimweh?
Ich habe sogar sehr oft Heimweh.
Was vermisst du am meisten aus der Schweiz?
Am meisten vermisse ich dann meine Familie, meinen Schatz, meine Freunde und meinen geliebten Vierbeiner.
Hast du einen Insider-Tipp für Berlin-Reisende?
Es gibt in Berlin endlose viele schöne Sachen zu entdecken. Der Fernsehturm ist zwar kein Geheimtipp, aber auf jeden Fall einen Besuch wert.
In der Bergmannstrasse in Kreuzberg, die fünf Gehminuten von meiner Wohnung entfernt ist, gibt es unendlich viele leckere Restaurants. Von Indisch bis Vietnamesisch ist für jeden Geschmack etwas dabei. Für Geniesser ist diese Ecke Berlins sicherlich ein Abstecher wert.
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