Bergunglück | Alpinist überlebt 40-Meter-Sturz am Liongrat
Air Zermatt rettet nachts Bergsteiger am Matterhorn
Am Freitagabend gegen 21.30 Uhr sind zwei polnische Bergsteiger auf der italienischen Seite des Matterhorns abgestürzt. Bei schwierigen Witterungsbedingungen sind die verletzten Alpinisten von Rettungsspezialisten der Air Zermatt geborgen worden.
Der Notruf der italienischen Bergwacht erreichte den Zermatter Rettungschef Anjan Truffer am Freitagabend kurz nach 22 Uhr. Im Abstieg vom Matterhorn stürzte eine polnische Zweierseilschaft auf einer Höhe von 3700 Meter über Meer am Liongrat auf der italienischen Seite des Matterhorns ab. Während ein Bergsteiger nur leicht verletzt wurde, stürzte der zweite 40 Meter in die Tiefe.
Weil die italienische Bergrettung keine nächtlichen Rettungseinsätze fliegen darf, ist die Rettungscrew der Air Zermatt für Hilfe angefordert worden. «Der Einsatz war schwierig. Im Tal und am Matterhorn lagen Nebelbänke, sodass wir den Unglücksort 100 Meter unterhalb der Carrelhütte in der Nacht mehrmals anfliegen mussten, um die Verunglückten mit einer Seilwinde zu bergen», schildert der Zermatter Rettungschef Anjan Truffer den Einsatz.
Die beiden Bergsteiger hätten den Berg offensichtlich unterschätzt. Für den Aufstieg von der Carrelhütte (3830 m ü. M.) zum Gipfel des Matterhorns (4478 m ü. M.) benötigten sie derart viel Zeit, dass sie im Abstieg in die Dunkelheit gerieten. Zudem seien die Alpinisten nicht zweckmässig ausgerüstet gewesen.
«Der polnische Alpinist hatte grosses Glück, dass er den 40-Meter-Sturz überlebt hat», sagt Truffer. Die beiden verletzten Alpinisten sind von der Air Zermatt im Anschluss an die Rettung ins Spital Visp geflogen worden.
zen
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