Alpinismus | Walliser Bergführer hoffen auf besseres Wetter wie im Sommer 2014
Matterhorn und Co locken zum Aufstieg
Bereits früh im Sommer herrschen in den Walliser und Berner Alpen gute Verhältnisse zur Besteigung der Viertausender. Bei steigenden Temperaturen ist gleichzeitig Vorsicht vorab bei Schneetouren geboten.
Freude herrscht bei Alpinisten. Mit der angekündigten Schönwetterperiode für diese Woche melden gleichzeitig die Bergführer gute Kletter-Verhältnisse in den Walliser und Berner Alpen.
«Die Voraussetzungen für Klettertouren sind zurzeit ausserordentlich gut», sagt Bergsteiger Kilian Volken aus Fiesch. «Dies obwohl in den Bergen noch relativ viel Schnee liegt, was aber kein Nachteil ist. Für ideale Auf- und Abstiegsbedingungen braucht es aber eine wolkenlose und kühle Nacht, damit sich der Schnee festigen kann. Für eine Besteigung des Finsteraarhorns oder der Jungfrau etwa sollte der Schnee beim Abstieg am frühen Nachmittag noch trittfest sein.»
Volken, der jüngst beim Erdbeben in Nepal eine 8000er-Expedition mit grossem Glück schadlos überstand, steigt bereits diese Woche wieder mit Gästen auf die Berge. «Beim Bergführercenter im Goms verzeichnen wir einen sehr guten Buchungsstand. Vorab Gletschertouren im Aletsch- wie im gesamten UNESCO-Gebiet erfreuen sich grosser Beliebtheit. Ebenso wie die Angebote rund um den Monte Rosa oder Tagestouren aufs Weissmies oder aus Weisshorn», schaut Volken zuversichtlich in die kommende Saison. «Zu hoffen ist, dass das Wetter in diesem Sommer besser wird wie im letzten, wo immer wieder Schlechtwettereinbrüche Bergtouren verunmöglichten.»
Vorsicht auf Gletschern an Hitzetagen
Gute Verhältnisse herrschen auch im Mattertal, wie Bergführer und Hörnlihüttenwart Kurt Lauber aus Zermatt weiss. «Ein Aufstieg aufs Matterhorn ist bereits jetzt über den Hörnligrat, den Zmuttgrat und die Nordwand möglich. Dasselbe gilt für alle Felsberge in der Region, wie etw das Zinalrothorn, das Obergabelhorn oder Dent Blanche. Ermöglicht hat dies der schneearme Winter und Phasen mit hohen Temperaturen im Mai und Juni, der den Schnee auch in höheren Lagen abschmelzen liess.»
Wo Schneetouren geplant seien, wie etwa am Castor, Pollux oder Monte Rosa, sollte ein starkes Augenmerk auf die Wetterentwicklung gesetzt werden. «Steigen die Temperaturen wie angekündigt noch mehr, ist das zwar von Vorteil für Felstouren, aber zum Nachteil von Schneetouren. Gefriert der Schnee über Nacht nicht, lauert die Gefahr von einbrechenden Schneebrücken bei Gletscherüberquerungen», mahnt Lauber Berggänger zur Vorsicht.
Hörnlihütte ab Mittwoch offen
Noch vor der offiziellen Einweihung der neu erbauten Hörnlihütte am Fusse des Matterhorns am 14. Juli, öffnet diese nach kompletter Schliessung im Sommer 2014 am Mittwoch ihre Türen für Alpinisten und Tagestouristen. «Bereits für diesen Tag ist die Hütte gut belegt, obwohl die eigentliche Hochsaison am Matterhorn in der Regel Mitte Juli beginnt und nach Mitte August endet. Wissen Alpnisten und Bergführer erst Mal, dass die Bedingungen für eine Besteigung gut sind, gehen praktisch stündlich Anfragen zu Hüttenbuchungen ein», kennt der Hüttenwart das Verhalten der Bergsteiger.
Laut Lauber ist die neue Hörnlihütte für den kommenden Sommer zum jetzigen Zeitpunkt bereits überdurchschnittlich gebucht. «Natürlich ist das auch den Neubau der Hütte sowie die Feierleichkeiten zur Erstbesteigung des Matterhorns vor 150 Jahren, über das weltweit berichtet wird, zurückzuführen», so Lauber.
zen
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