Frühjahrssaison in SAC-Hütten
Berge locken mit herrlichen Sulzschneeabfahrten
In SAC-Hütten herrscht im Frühjahr jeweils Hochsaison für Tourenfahrer und Schneeschuhläufer. Die Hüttenwarte der Oberaletschhütte, der Konkordiahütte, der Anenhütte und der Finsteraarhornhütte geben Auskunft über den Verlauf der Saison und die Bedingungen auf höchster Höhe.
Auf 2640 Metern über Meer, im Herzen des Unesco-Weltnaturerbes Jungfrau-Aletsch, liegt die Oberaletschhütte. Sie bietet 85 Schlafplätze und wird während der Frühlings- und Sommersaison von Richard Walker bewartet.
Er und sein Team rechnen während der Frühjahrssaison mit 400 bis 600 Gästen. Wie viele sich tatsächlich zur Hütte wagen, sei jeweils stark vom Wetter über Ostern und dem 1. Mai abhängig. Die Gäste auf der Oberaletschhütte sind zum grössten Teil Schweizer. Einige, so gibt Walker Auskunft, stammen aus Deutschland, Österreich und Frankreich.
Die Lawinengefahr am Vormittag schätzt der Hüttenwart derzeit als gering ein. Die Gefahr von Nasslawinen steige allerdings im Tagesverlauf.
Internationale Gäste
Ebenfalls im Gebiet Jungfrau-Aletsch, auf 2850 Metern über Meer, befindet sich die Konkordiahütte. Bewartet wird sie von Sarah Benz und Christoph Sager. Die Frühjahrssaison auf der Konkordiahütte dauert von Mitte März bis Ende Mai.
Bisher durften die Hüttenwarte 1500 Gäste begrüssen. Bis Ende Saison erwartet Sager 3000 bis 3500 Gäste. Die Kundschaft im Frühling ist sehr international, weiss er, die Gäste stammen aus Frankreich, Italien, Spanien, Deutschland und anderen Ländern.
Die Lawinensituation bewertet Hüttenwart Sager, im Vergleich zum vergangenen Jahr, als sehr entspannt: «Es herrschen generell sichere Verhältnisse. Weil relativ wenig Schnee liegt, ist erhöhte Sicherheit in Bezug auf Spaltenstürze angeraten.»
Auch der Aufstieg zur Hütte sollte den Gästen keine Probleme bereiten: «Mit unseren hohen Ausgangspunkten wie zum Beispiel Jungfraujoch, Kühboden oder Fafleralp sind die Zustiege zur Konkordiahütte sehr schneesicher und damit attraktiv im Frühjahr.»
«Herrliche Sulzschneeabfahrten»
Von der Fafleralp aus erreicht man in etwa zwei Stunden ebenfalls die Anenhütte. Der Zustieg ist mit roten Stangen markiert und kann auch am Nachmittag gefahrlos begangen werden. «Im Moment», so Hüttenwart Peter Tscherrig, «herrscht geringe Lawinengefahr.»
Die Anenhütte liegt auf 2358 Metern über Meer im Lötschental. Im Frühjahr wird sie vom 3. April bis 4. Mai von Tscherrig bewartet. Bisher ist dieser sehr zufrieden: «Dank des unglaublich schönen Wetters ist die Saison gut angelaufen.»
Die Besucher auf der Anenhütte stammen laut Tscherrigs Schätzungen zu 70 Prozent aus der Schweiz, zu 20 Prozent aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden, die restlichen 10 Prozent würden sich auf die ganze Welt verteilen. «Sehr erfreulich ist es, dass auch viele Oberwalliser zu uns finden, um hier oben einen schönen Hüttentag zu geniessen.»
Die Verhältnisse derzeit beschreibt Tscherrig als gut. Bis über 3000 Meter über Meer bleibe der Schnee dank der kalten Nächte bis Mittag tragfähig und am Nachmittag seien dadurch herrliche Sulzschneeabfahrten möglich. Oberhalb von 3000 Metern lockten zudem noch viele unberührte Pulverschneeabhänge.
Wenig Schnee
Auf 4273 Meter über Meer, Mitten in den Berner Alpen, wird die Finsteraarhornhütte im Frühling vom 13. März bis Ende Mai von Vreni und Hans Winterberger-Lohner bewartet. Durch ihre Lage im Hochgebirge hänge die Anzahl der Gäste stark vom Wetter ab, erklärt Vreni Winterberger-Lohner.
In den vergangenen sechs Jahren lagen die Zahlen im Frühjahr zwischen 2400 und 3800 Übernachtungen. «Wenn das Wetter im April und in den ersten zwei Wochen im Mai noch einigermassen gut ist, dürfen wir diese Frühlingssaison mit rund 3000 Übernachtungen rechnen», so die Hüttenwartin.
Neben Schweizer Gästen finden sich Gäste aus ganz Europa oder ab und zu auch aus Kanada und den USA auf der Finsteraarhornhütte ein.
«Dieses Jahr hat es nicht sehr viel Schnee. Die Verhältnisse sind ansonsten in unserer Region gut bis sehr gut. Zum Skifahren ist es zum Teil etwas hart», beschreibt Winterberger-Lohner die derzeitigen Bedingungen. «Der meistbegangene Zustieg via Jungfraujoch-Konkordiaplatz-Grünhornlücke ist gut und auch die Gletscherspalten sind noch relativ gut bedeckt.»
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