Tourismus | Gesuch um Nachlassstundung eingereicht – Bruno Ruppen übernimmt ad interim die Geschäftsführung
Bergbahnen Hohsaas stehen vor dem Konkurs
Die Bergbahnen Hohsaas AG hat beim Bezirksgericht in Visp ein Gesuch um Nachlassstundung hinterlegt. Gleichzeitig ist Verwaltungsratspräsident Raoul Bayard von seinem Posten zurückgetreten.
Das Gerücht um Bayards Rücktritt, das er selbst letzte Woche gegenüber dem Walliser Boten nicht kommentieren wollte, hat sich also bewahrheitet. Derweil war Bayard heute für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Vor Bayard hatte bereits Verwaltungsratsmitglied Frédéric Bumann seine Demission eingereicht. Beide waren noch nicht einmal ein Jahr im Amt.
Wie der WB berichtete, befindet sich die Bergbahngesellschaft in einer akuten Ertrags- und Liquiditätskrise. Die Summe der offenen Forderungen, bei einem Aktienkapital von 7 Millionen Franken, beläuft sich auf 3,5 Millionen Franken; 1,6 Millionen davon sind Kreditoren und 1,9 Millionen Darlehen. Der Sanierungsplan des Verwaltungsrats sah vor, den Gläubigern die Hälfte ihrer Forderungen bis zum 15. Juni 2018 auszuzahlen, wenn die andere Hälfte in Form von neuen Aktien hätte entrichtet werden dürfen. Offensichtlich liessen sich nicht alle Gläubiger auf diesen Deal ein. Folglich sind die Bergbahnen Hohsaas nun definitiv nicht mehr in der Lage, ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen, weshalb sie beim Bezirksgericht eine Nachlassstundung beantragen mussten.
Wie rro heute bekannt gab, übernimmt nun Bruno Ruppen, Gemeindepräsident von Saas-Grund, ad interim die Geschäftsführung der angeschlagenen Bergbahngesellschaft. Dabei hat Ruppen letztes Jahr die Entpolitisierung der Bergbahnen initiiert und per konsultativer Volksabstimmung erfolgreich über die Bühne gebracht.
Verwaltungsratsmitglied Reto Werlen übernimmt indessen, nach Bayards Abgang, die strategische Führung des Bergbahnunternehmens.
Mehr zum Thema im WB vom 26. Juni 2018
mk
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