Strassenverkehr | Arbeiten an Autobahn A9 nach Sommerpause wieder aufgenommen
Bauarbeiten am Tunnel Riedberg verzögern sich weiter
Beim gedeckten Einschnitt Raron sowie beim Tunnel Visp – die sogenannten Schlüsselprojekte der Autobahn A9 – wird nach den Baumeisterferien im Sommer nun wieder gearbeitet. Die Bauzeit beim Tunnel Riedberg verlängert sich um rund 17 Monate, wodurch Mehrkosten in der Höhe von 14 Millionen Franken entstehen.
Die Arbeiten am gedeckten Einschnitt Raron (GERA) können seit deren Beginn am 12. März planmässig durchgeführt werden, informiert der Kanton am Donnerstag zum Stand der Bauarbeiten bei den Schlüsselprojekten der Autobahn A9. Nach dem Erstellen der Schutzwand gegenüber der SBB-Linie sei mit den Bohrpfahlarbeiten im Bereich der Wanne West begonnen worden. Insgesamt werden dort 546 Bohrpfähle erstellt. Im kommenden September soll mit der Verschiebung des Nordkanals begonnen werden. Die Vergabesumme beträgt 126.8 Millionen Franken.
Beim Tunnel Visp sei die Innenbetonschale der verschiedenen Tunnelröhren bis auf ein paar wenige Gewölbeetappen im Überwurftunnel und im Lüftungsstollen betoniert. Die Betriebszentrale im Schwarzen Graben ist im Rohbau erstellt, in der Südröhre konnte der Probeeinbau für den Strassenaufbau abgeschlossen werden. In der Nordröhre werden die Zwischendecken sowie die Werkleitungen erstellt. Die Vergabesumme beträgt 199.3 Millionen Franken. Die Inbetriebnahme des Tunnels Visp ist für 2021/2022 geplant.
Verlängerung der Bauzeit im Tunnel Riedberg
Bei den Vortriebs- sowie Sicherungsarbeiten im Tunnel Riedberg kam es im Juni zu einem tragischen Unfall. Dabei wurde ein Tunnelarbeiter getötet und ein weiterer Arbeiter schwer verletzt. Die Untersuchungen zum genauen Unfallhergang sind im Gange. Während den Baumeisterferien hat nun das Amt für Nationalstrassenbau ANSB das Konzept der Vortriebs- und Ausbruchsicherung angepasst. Dadurch verlängere sich die Bauzeit voraussichtlich um 17 Monate. Die dadurch entstehenden Mehrkosten belaufen sich auf rund 14 Millionen Franken, wobei sich die Gesamtkosten bis dato auf rund 140 Millionen Franken beliefen.
Rissbildungen in Turtmann
Die Teilstrecke der Autobahn A9 zwischen Leuk/Susten Ost und Gampel/Steg West wurde am 25. November 2016 in Betrieb genommen. Der gedeckte Einschnitt Turtmann wurde seither regelmässig teilweise gesperrt. Solche Verkehrssperren, informiert der Kanton weiter, sind im ersten Betriebsjahr üblich. Sie würden der genauen Abstimmung der Betriebs- und Sicherheitsausrüstungen dienen und die Überwachung von Verschiebungen und Deformationen des Bauwerks ermöglichen. Diese haben im vergangenen Jahr Auf- und Abbewegungen des Bauwerks zwischen fünf und 15 Zentimeter angezeigt, welche im östlichen Bereich des Bauwerks zu Rissbildungen zwischen 0.3 und 0.4 Millimeter geführt hätten. Durch die Risse bestehe derzeit jedoch kein Risiko für die Sicherheit der Tunnelröhren und deren Benutzer.
Die Überwachungsresultate würden zudem zeigen, dass sich die hydrogeologisch bedingten Schwankungen des Bauwerks stabilisieren würden. Es ist zu erwarten, so heisst es weiter, dass die Überwachungsintervalle in den nächsten Monaten abnehmen werden.
Zwischen Susten und Gampel 9'000 Fahrzeuge pro Tag
Gleichzeitig zeigen die neusten Daten der Verkehrszählstellen der Dienststelle für Mobilität (DFM) eine Entlastung der Kantonsstrasse T9. Bei der Teilstrecke zwischen Leuk/Susten Ost und Gampel/Steg West benutzen rund 75 Prozent der Verkehrsteilnehmer die Autobahn , was rund 9‘000 Fahrzeugen pro Tag entspricht. Der im April 2018 eröffnete Tunnel Eyholz wurde während der letzten Messperiode in den Monaten Mai bis Juli 2018 von täglich rund 4'700 Fahrzeugen befahren. Die Entlastungswirkung für die Gemeinde Visp durch den Tunnel Eyholz beträgt damit insgesamt rund 15 Prozent und wird voraussichtlich noch etwas zunehmen.
pd / pan
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