Konzertkritik | «Basement» rockten die White Stage
Die kleine Party am grossen Gampel
Konzerte nachmittags um 15:30 sind am Open Air Gampel nicht die am besten besuchten Gigs, und wenn eine Rockband auf der Bühne steht erst recht nicht. Dabei bildete auch «Basement» keine Ausnahme. Doch liess sich davon niemand die Laune vermiesen.
Die Rockband «Basement» aus dem englischen Ipswich, nordöstlich von London, schien den Festivalbesuchern in Gampel nicht wirklich ein Begriff zu sein. So fand sich zum Konzert der Rockmusiker rund um Leadsänger Andrew Fisher nur ein überschaubares Publikum ein. Alles andere wäre an einem Festivalnachmittag aber auch mehr als erstaunlich gewesen. Doch tat dies der Stimmung keinen Abbruch. Der gutgelaunte Frontsänger riss die Zuschauer von Beginn an mit, so dass sich gerade jene in den vorderen Reihen kaum an Ort und Stelle halten konnten und zu einer kleinen Runde Pogo hinreissen liessen. Weiter hinten hingegen rückte die Musik etwas in den Hintergrund und die Fans feierten sich mit viel Freude selbst. Bei erfrischend umherspritzenden Wasserpistolen, bunten Seifenblasen und akrobatischen Kunststücken wurde garantiert keinem langweilig.
In der zweiten Konzerthälfte verlor Sänger Fisher dann kurzzeitig den Faden. Daran störte sich jedoch kaum jemand – nicht einmal er selber, der dabei nicht anders konnte, als einfach über sich und seinen Patzer zu lachen. Mit dieser sympathischen und authentischen Art wussten die Musiker dennoch zu punkten.
Grunge, Punk, oder doch Emo?
In den vergangenen Jahren waren «Basement» oft mit «The Story So Far» auf den Bühnen dieser Welt unterwegs, wie beispielsweise diesen Frühling auf einer Tour quer durch Australien. Deshalb liessen es sich die fünf Jungs aus dem kalifornischen Walnut Creek auch nicht nehmen, dem Konzert ihrer Kollegen direkt neben der Bühne beizuwohnen, nachdem sie die Gampler White Stage gestern selbst mit ihrem satten Gitarrensound zum Beben gebracht hatten.
Die fünf Herren aus dem englischen Ipswich gründeten «Basement» im Jahre 2009. Seitdem veröffentlichten sie fünf EPs und vier Studioalben. Das aktuellste mit dem Titel «Beside Myself» erschien vor knapp einem Jahr. Ihr Sound lässt sich dabei seit ihrer Gründung kaum einem bestimmten Genre zuordnen. Je nach Quelle und und Album spielen «Basement» einen melodischen Hardcore-Punk, Grunge, Noise Rock, Emo, oder einfach nur Alternative Rock. Doch ganz egal, wie die Musiktheoretiker und -journalisten die Band einordnen: Den anwesenden Fans in Gampel hat «Basement» sichtlich gefallen.
Reto Walpen
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