Wildtiere | Bartgeier-Population im Wallis wächst weiter
Bartgeierpaar in Zermatt zieht erfolgreich einen Jungvogel auf
In der Region Zermatt hat sich ein Bartgeierpaar angesiedelt, das in diesem Jahr erstmals erfolgreich einen Jungvogel ausgebrütet und aufgezogen hat. Inzwischen ist der Nachwuchs ausgeflogen.
Die Situation in Zermatt sei in vielerlei Hinsicht besonders, schreiben BartgeierNetzwerk Westschweiz und die Zermatt Bergbahnen in einer gemeinsamen Mitteilung. In der Regel würden Bartgeier zum Nisten nämlich Gebiete aus Kalkstein oder Schiefer bevorzugen. Entgegen dieser Präferenzen habe sich das Vogelpaar in Zermatt in einer überwiegend kristallinen Region niedergelassen. Und trotz der viel frequentierten Region, seien die Bartgeier bisher nur selten gesichtet worden.
Eine weitere Besonderheit der Bartgeier in Zermatt sei ferner, dass einer der beiden Altvögel – wahrscheinlich das Männchen – mit vier oder fünf Jahren noch fast zu jung zum Nisten sei. Der Durchschnitt der ersten erfolgreichen Reproduktion in den Alpen liegt im Alter von acht Jahren. Dennoch konnte bei den beiden Aasfressern 2016 bereits erstmals ein Bruterfolg verzeichnet werden. Mittlerweile hat der Jungvogel den Horst, den das Bartgeierpärchen auf über 2400 m ü. M. errichtet hat, verlassen. Wo sich das Jungtier und die Altvögel konkret befinden, wird aus Vogelschutzgründen nicht bekannt gegeben.
Einschliesslich des Bartgeierpaars in Zermatt, welches sich wohl 2012 in der Region niedergelassen hat, leben derzeit fünf Brutpaare im Wallis, eines davon in Leukerbad. Die imposanten Alpenbewohner haben in diesem Jahr insgesamt drei Jungvögel aufgezogen.
pd / pan
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Kommentare
Biischtert - ↑7↓2
Lynx bringt es auf den Punkt. Der Bartgeier obwohl Grossraubtier wird gefeiert. Es liegt vielleicht daran dass der Bartgeier hilft die laut Bundesrat mehr als 3000 alljährlich verendeten ungeschützten Schaffe und Ziegen (Krankheit, Unfälle, Hunger, Abstürze, usw.) zum Verschwinden zu bringen. Der Wolf jedoch wird wegen ein Paar Risse verteufelt.
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lynx - ↑11↓22
Es ist schon eigenartig, nun brüstet sich das Wallis mit der Präsenz (unter grossem Aufwand wieder angesiedelten "Raubvogels") von fünf Brutpaaren, nachdem unsere "Väter und Vorväter" diesen "irrtümlicherweise" ausgerottet haben.
Es hat lange gedauert, bis man den Nutzen dieses Vogels erkannt hat ("Gesundheitspolizist – versus "Lämmerräuber auf den Alpen").
Offenbar gibt es hier im Wallis genügend "Fallwild" oder verendete "Nutztiere" auf den Alpen, um diese zu ernähren.
Man darf sogar die Aufenthaltsorte nicht bekannt geben, zum Schutz vor dem "Tourismus".
Im Gegensatz dazu wird der selbstzugewanderte Wolf vehement bekämpft (Jäger und Schafhalter). Seinen Nutzen hat man in der Bevölkerung offenbar noch nicht erkannt.
Der schweizerische Verband der Forstwirtschaft unterstützt jedoch die Präsenz des Wolfes und hat seinen Nutzen im Calandagebiet festgestellt – weniger Verbissschäden in den Schutzwäldern.
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