Lädelisterben | In Ernen gibt es bald keine einheimischen Backwaren mehr
Bäckerei in Ernen schliesst definitiv
Die Bäckerei Frid, am Ostausgang von Ernen, ist bekannt für ihr AOP-Roggenbrot, das Fastnachtsgebäck «Chräpflini» und weitere spezielle Backwaren. Ende Sommersaison schliesst sie ihre Pforten für immer.
Vor zwei Jahren schien die Ära schon einmal zu Ende zu sein. Damals verabschiedeten sich Marilyn und German Ruppen von ihrer Stammkundschaft und schlossen die Bäckerei Frid in Ernen. «Im Winter dachten wir uns dann plötzlich: versuchen wir es doch nochmals», erinnert sich Marilyn Ruppen. Gedacht, getan. Die Bäckerei öffnete wieder. Aber nur noch während der Sommersaison.
Kaum Nachwuchs
Ende dieser Saison ist nun definitiv Schluss. Nach 30 Jahren stellt German Ruppen im kommenden Herbst seinen Backofen zum letzten Mal ein. Altersbedingt werden die Pforten der Bäckerei Frid geschlossen. Da es kaum Nachwuchs im Bäckergewerbe gibt, sieht Marilyn Ruppen wenig Hoffnung, dass in Ernen in naher Zukunft wieder eine Bäckerei öffnen könnte. «Im Wallis gibt es nicht einmal mehr eine Gewerbeschule für Bäcker», sagt sie etwas resigniert. Und für grosse Brotwaren-Ketten sei Ernen dann doch zu abgelegen.
Wie sich die Gastronomieszene in Ernen sonst noch ändert, lesen Sie in der Donnerstagsausgabe des «Walliser Boten».
azn
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Kommentare
Tearoom ade - ↑7↓1
Es ist wirklich sehr schwer, in Ernen und Mühlebach wirtschaftlich erfolgreich zu agieren. Wenn der Zustrom an Touristen nachlässt, merken dies zuerst die etwas abgelegenen Destinationen. In Bellwald hat der Beck vor geraumer Zeit schließen müssen. Wir werden solidarischer sein müssen, um hier noch ein wenig Infrastruktur erhalten zu können. Hier Konsumieren, hier Urlauben, hier Investieren. Von außen hilft uns niemand mehr.
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Armin Guhrenz - ↑13↓2
Schade, dass sich die handwerkliche Bäckerkunst nicht mehr am Markt durchsetzen kann. Mit den Brotfabriken stirbt die Originalität. Mich stimmt der Wegfall der Bäckerei in Ernen auf jeden Fall sehr traurig.
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Maurizio - ↑11↓0
Schade!
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AM - ↑23↓28
Ja aber die Migros, Coop und Company schaffen doch Arbeitsplätze. Das Brot kommt ja jeden Tag aus der Tschechei halb vergiftet und nicht ganz gebacken. Kapital in reinster Form.
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