Football Leaks | Ab sofort und zur Behandlung «eines besonderen Dossiers»
Ausserordentlicher Staatsanwalt ernannt
Das Büro der Staatsanwaltschaft des Kantons Wallis hat ihn: Dr. iur. Damian K. Graf soll als ausserordentlicher Staatsanwalt die Rolle von Rinaldo Arnold in Sachen Football Leaks untersuchen.
Die Walliser Staatsanwaltschaft bleibt sich treu. Und kommuniziert weiterhin nur das Allernötigste. Erst als vor zwei Wochen der öffentliche und politische Druck nach den Football-Leaks-Enthüllungen stieg, liess man kurz und knapp verlauten, dass man das enge Verhältnis zwischen Rinaldo Arnold, Oberstaatsanwalt der Region Oberwallis, und FIFA-Chef Gianni Infantino untersuchen lassen will. Von einem ausserordentlichen Staatsanwalt.
Dieser wurde in der Person von Damian K. Graf nun gefunden. Die Ernennung «zur Behandlung eines besonderen Dossiers» wurde in lediglich zwei Sätzen vermeldet, ganz diskret im Amtsblatt des Kantons. Graf werde die Stelle «ab sofort» antreten. Auf weitere Informationen verzichtet Generalstaatsanwalt Nicolas Dubuis auch auf Anfrage, «zumal es sich ja gerade eben um eine externe Untersuchung handelt».
Graf ist Staatsanwalt für Wirtschaftsdelikte in den Kantonen Nidwalden, Obwalden und Uri. Als Rechtsanwalt wäre er sogar in England und Wales zugelassen. Zudem lehrt er unter anderem als Privatdozent für Straf- und Strafprozessrecht an der Universität Zürich und kann eine beachtliche Liste an Publikationen vorzeigen.
Bei den sogenannten Football-Leaks-Enthüllungen wurde Anfang Monat bekannt, dass Arnold zwischen der FIFA und der Bundesanwaltschaft vermittelte, unter anderem ein Treffen zwischen Infantino und Bundesanwalt Michael Lauber organisierte und an diesem als Begleiter des FIFA-Chefs auch teilnahm. Dies zu einer Zeit, in der mehrere Verfahren bei der Bundesanwaltschaft rund um die FIFA offen waren. Im Gegenzug reiste Arnold seinem Kumpel Infantino um die halbe Welt nach, an einen FIFA-Kongress in Mexiko. Und an die Fussball-WM in Russland, wo Arnold VIP-Tickets für zwei Spiele geschenkt bekam.
David Biner
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