Neuer Schädling bedroht Bienenvölker | Gegen Einschleppung des Kleinen Beutenkäfers
Bienenfreunde fordern obligatorische Ausbildung für Imker
Der Kleine Beutenkäfer ist ein gefürchteter Schädling von Bienenvölkern. In Süditalien scheint sich der Beutenkäfer etabliert zu haben. Imker warnen vor der Einfuhr von Honigbienen und Hummeln aus Italien in die Schweiz und wollen Hobby-Imker zu einer obligatorischen Ausbildung verpflichten.
Richard Wyss, Präsident des Vereins deutschschweizerischer und rätoromanischer Bienenfreunde (VDRB), schlägt Alarm: Ein neuer Schädling bedroht die Bienen.
Der Kleine Beutenkäfer breitet sich in Süditalien rasant aus. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV schreibt dazu im April 2015: «Die Situation des Kleinen Beutenkäfers in Italien ist unverändert und weiterhin besorgniserregend.»
Wyss warnt im «SonntagsBlick»: Hobby-Imker könnten den Schädling durch Importe von Bienenvölkern aus Italien in die Schweiz bringen. Dagegen sei man machtlos. «Der Import ist legal», so Richard Wyss. Bei Importen von Bienenvölkern, Bienenköniginnen oder gebrauchtem Imkereimaterial sei äusserste Wachsamkeit und Zurückhaltung angebracht, warnt auch das BLV.
Nun wollen die Bienenfreunde den Hobby-Imkern mit einen politischen Vorstoss an den Kragen. Neu soll eine Ausbildung für Imker obligatorisch sein. Wyss: «Es darf nicht sein, dass sich jeder ein Bienenvolk kaufen und es einfach sterben lassen kann.»
Der Bundesrat hat am 25. März 2015 eine Änderung der Tierseuchenverordnung beschlossen, die am 1. April 2015 zu Beginn der Flugsaison der Bienen in Kraft getreten ist. Der Befall mit dem Kleinen Beutenkäfer wird neu als zu bekämpfende Seuche eingestuft. Damit können im Falle einer Einschleppung in die Schweiz Massnahmen getroffen werden, um die Verbreitung des Schädlings zu verhindern.
pan
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