Kunst in der Stadt | Morgen ist die Eröffnung
Und sie graben noch immer
«Alle sind herzlich eingeladen!», lässt Damian Walliser, Präsident der Kulturkommission von Brig-Glis, wissen. Gemeint ist die Vernissage von «Kunst in der Stadt»; ein Projekt das alle vier Jahre jeweils mit einem neuen Thema umgesetzt wird. Das diesjährige Sujet: «Stadtmöbel». Die Eröffnung beginnt am Freitagabend vor dem Zeughaus Kultur. Von dort startet anschliessend ein Rundgang inklusive Rahmenprogramm.
«Alle sind herzlich eingeladen!», lässt auch Jonathan Brantschen, einer der Kunstschaffenden bei «Kunst in der Stadt», verlauten; eingeladen, um beim Schaufeln und Pickeln mit anzupacken. Gemeinsam mit Joc Machington, Joschi Herczeg und Etienne Boulais gräbt er gegenwärtig ein Loch in den Briger Schlossgarten. Die Künstler arbeiten bereits seit einiger Zeit mit Erde als Basismaterial ihrer Werke.
«Es ist ein gemeinschaftliches Projekt: Menschen heben einen Graben aus. Gleichzeitig lassen sie mit der ausgehobenen Erde einen Hügel entstehen. Eine paradoxe Realität: jedes Aufwärtsschaufeln vertieft den Grund anderswo. Trotz aller menschlicher Anstrengung kann dieser Einklang nicht aus dem Gleichgewicht gebracht werden. Das Werk soll eine Reise ins Innere und ins Äussere wiederspiegeln», beschreibt Brantschen die Arbeit. «Wer mit anpackt, fühlt sich am Ende mit dem fertigen Werk verbunden. Beispielsweise wie wenn man beim Hausbau eines Kollegen mithilft», erklärt er weiter. Das Graben symbolisiere den menschlichen Drang nach Tätigkeit und des Suchens
Der Rundgang der Vernissage soll etwa zwischen 20.00 und 20.30 Uhr durch den Schlossgarten führen, wo die Teilnehmer dann das Werk zu den Harfenklängen der englischen Komponistin und Harfespielerin Cevanne Horroks-Hopayian auf sich wirken lassen können.
Wer am Freitag keine Zeit hat, dem bieten sich noch bis Oktober genügend Gelegenheiten für einen Besuch. Bis dahin bleiben die Objekte ausgestellt. Das Budget von «Kunst in der Stadt» beträgt insgesamt 50 000 Franken. Die sieben Ausstellerteams erhielten jeweils 5 000 Franken, die drei Erstrangierten darüber hinaus noch zusätzlich 5 000, 3 000 und 2 000 Franken. Aufgrund der Grösse einiger Kunstwerke und des Arbeitsaufwands ein nicht in jedem Fall ausreichender Deckungsbeitrag. Einige Gruppen konnten ihre Projekte deshalb nur dank generöser lokaler Gewerbe-treibenden realisieren.
Die Kunstwerke:
«Object Trouvé»:
Verfasser: Ressnig Sébastien, Tscherrig Rainer, Jeiziner Marc,
Gasser Reto, alle Zürich und Schmidhalter Pascal
Standort: Tennisplatz Rhonesand Brig
«Styra»:
Verfasser: Elmar Zurwerra, Brig
Standort: Bahnhofstrasse Brig, Parkfeld Nr. 11
«Schaufel»:
Verfasser: JocJonJosch, Zürich/London
Standort: Stockalpergarten
«Apércu»:
Verfasser: Atelier Summermatter Ritz, Brig und Julian Oggier
Standort: Sebastiansplatz Brig
«Kaspar»:
Verfasser: Constance Allen, Genf und Léonie Zegler, Zürich
Standort: Vorplatz Zeughaus Kultur Brig in Glis
«briva»:
Verfasser: Maya Graber, Geschinen
Standort: Vorplatz Altersheim
«Halit»:
Verfasser: Achim Stucky, Brig
Standort: Burgschaftseitiger Eingang Stockalperhof
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