Fotograf Matthias Taugwalder

Auf der Suche nach neuen Panoramen

Matthias Taugwalder (ganz rechts) führt das Briefing der Kletterer für project360 durch.
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Matthias Taugwalder (ganz rechts) führt das Briefing der Kletterer für project360 durch.
Foto: zvg

Quelle: 1815.ch 18.08.14 0
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Der Zermatter Fotograf Matthias Taugwalder gehört zu den Spezialisten der alpinen Panorama-Fotografie. Sein jüngstes Projekt beinhaltet 360°-Aufnahmen der Eigernordwand, die zusammen mit der Agentur Heye umgesetzt wurden. Mit 1815.ch spricht der 33-Jährige über seine Passion.

1815.ch: Für das Mammut-«#project360» wurde die Eigernordwand in Panorama-Fotografie abgelichtet. Sie waren als Fotograf mit an Bord. Wie sah Ihre Aufgabe dabei aus?

Matthias Taugwalder: «Beim Mammut #project360 geht es kurz gesagt darum, Bergsteigen virtuell erlebbar zu machen. Die schönsten Bergrouten werden aus der Sicht des Bergsteigers mittels 360°-Technologie dokumentiert und so auch für Nicht-Bergsteiger zugänglich.

Meine Rolle im Projekt ist die fotografische und technische Leitung der 360°-Aufnahmen. Im vergangenen März hatte ich von Mammut den Auftrag erhalten, das Kamerasystem für das #project360 zu entwickeln. Zum Teil konnte auf bestehende Teile zurückgegriffen werden, aber einige Hardware-Teile wurden speziell für dieses Projekt entwickelt. Nach mehreren Tests von Hardware und Abläufen konnten wir dann im April die Aufnahmen in der Eigernordwand durchführen.

Anschliessend erfolgte die aufwändige Nachbearbeitung der 360°-Panoramabilder und 360°-Videos. Das Resultat sind nun insgesamt 380 360°-Panoramabilder und 11 360°-Videos, mit welchen die Heckmair-Route in der Eigernordwand dokumentiert wurde.»

Sie haben sich auf 360°-Panorama spezialisiert. Wie würden Sie einem Laien Ihre Technik erklären?

«Die 360°-Panoramabilder bestehen aus einzelnen, sich überlappenden Bildern. Diese werden von einer Software passend übereinander gelegt und als nahtloses 360°-Panoramabild herausgerechnet. Dies funktioniert an und für sich mit jeder Kamera und jedem Objektiv. Beim #project360 hatten wir uns aufgrund des möglichst geringen Gewichts des Kamerasystems für sechs GoPro Actionkameras entschieden.

Die Steigerung davon sind 360°-Videos. Hier setzt man mehrere überlappende Videos zu einem nahtlosen 360°-Film zusammen. Das Ergebnis ist ein interaktiver Film, bei welchem der Betrachter während des Abspielens den Blickwinkel selbstständig bestimmen kann.»

Was waren die Schwierigkeiten beim #project360?

«In meiner fotografischen Arbeit bin ich seit zehn Jahren auf der Suche nach neuen 360°-Panoramen im Hochgebirge unterwegs. Diese langjährige Erfahrung hat sicherlich auch zur erfolgreichen Durchführung des Projekts beigetragen.

Die Herausforderung bestand letztendlich darin, ein System zu entwickeln, dass neben der besten Bildqualität auch den harten Bedingungen in der Eigernordwand während der ganzen Besteigung Stand hält. Wäre nur eine dieser sechs Kameras ausgefallen, wäre das ganze Projekt gescheitert.»

Als freischaffender Panorama-Fotograf arbeiten Sie weltweit. Was war das bisherige Highlight?

«In den letzten Jahren konnte ich verschiedene spannende Projekte realisieren, neben MAMMUT auch für Kunden wie Ringier, Schweiz Tourismus oder das Schweizer Radio und Fernsehen SRF.

Von 360°-Aufnahmen an der Hochzeit von Prinz William, vor 13 000 Leuten im Hallenstadion in Zürich bis zur Produktion von 360°-Videos mit Bruno Kernen an der Lauberhornabfahrt im vergangenen Januar. Das Mammut #project360 war aber sicherlich ein Highlight. Kein anderes Projekt hat mich bisher auf so vielfältige Weise gefordert.»

Die Panorama-Fotografie ist in letzter Zeit extrem populär geworden. Was sind Ihrer Ansicht nach die Gründe dafür?

«Die Einführung und fortlaufende Erweiterung von Google Street View hat sicherlich dazu beigetragen. Auch die Verbreitung von Smartphones beschleunigt diesen Trend umso mehr. Jedermann kann heute mit seinem Smartphone ein Panoramabild aufnehmen, wofür vor wenigen Jahren noch spezielle Hardware nötig war. Dies führt schlussendlich auch dazu, dass die breite Masse nach 360°-Ansichten verlangt.»

Sie haben sich, wie schon erwähnt, auch in den Videobereich vorgewagt. Welche Projekte haben Sie zukünftig noch in Planung?

«Da sind natürlich mehrere Projekte in der Pipeline, allerdings noch nicht spruchreif. Was das Mammut #project360 angeht, war die Eigernordwand ein erster Test. Weitere Routen sind in Planung.»

18. August 2014, 07:00
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