Bahnverkehr | Eingeschränkter Halt auf der Südrampe
Auf dem Abstellgleis
Südrampe | In den kommenden vier Jahren wird der Lötschberg-Scheiteltunnel der BLS saniert (siehe gestriger Bericht). Die Züge passieren ihn deswegen langsamer. Um die verlorene Zeit wieder gutzumachen, werden die Stationen an der Südrampe bloss noch eingeschränkt bedient.
«Durch die Langsamfahrt von
60 km/h verliert der Zug im Tunnel einige Minuten. Um die Anschlüsse dennoch gewähren zu können, wird er gewisse Haltestellen überspringen», erklärt der Präsident von Eggerberg, Reto Zimmermann, den neuen Fahrplan. Dieser wird ab dem 9. Dezember 2018 in Kraft treten und so die Erreichbarkeit der Gemeinden Lalden, Eggerberg und Steg-Hohtenn mindern.
Verständnis von Lalden
Insbesondere die Haltestelle Lalden hat die Zeiteinbusse infolge der Sanierung zu kompensieren. Ab Dezember werden die Züge dort nicht mehr halten. Der Gemeindepräsident von Lalden, Georges Schnydrig, zeigt sich allerdings verständnisvoll: «Die BLS hat uns vor einem Monat über die notwendige Renovation informiert. Sie zeigten uns, dass Lalden der am wenigsten frequentierte Bahnhof der Südrampe sei.»
Das verwundert kaum: Drei bis vier Fahrminuten oberhalb des Dorfes steht der Bahnhof, der daher von den Einheimischen wenig benutzt wird. «Es sind eher Touristen, die in der Station Lalden ein- oder aussteigen», erklärt Schnydrig und fügt hinzu: «Der Dorfschaft sind die zusätzlichen Busse, welche die BLS im Gegenzug zu den ausbleibenden Zügen anbietet, viel wert.»
Einsicht in Eggerberg
Im Gegensatz zu den beiden anderen Bahnhöfen befindet sich die BLS-Station in Eggerberg im Dorf. Deswegen wird die Gemeinde vor der Einschränkung am meisten verschont. Nur zwei von sechs Zügen, die morgens in Richtung Brig verkehren, werden an der Station vorbeifahren. Reto Zimmermann lobt die Auswahl der Bahngesellschaft: «Die beiden Züge wurden nicht willkürlich gestrichen. Anhand einer Statistik präsentierte uns die BLS, dass in diese Züge im Schnitt bloss eine Person ein- oder aussteige.» Der betroffenen Person stehe zudem die Möglichkeit offen, mit dem Postauto einen Umweg über Visp einzuschlagen und so nach Brig zu gelangen.
So ist Zimmermann immer noch sehr zufrieden mit der Verkehrssituation in Eggerberg: «Wir sind durchaus bereit, die Einbussen auf uns zu nehmen. Die stark frequentierten Züge, die Berufstätige, Schüler und weitere Personen morgens in die Stadt bringen, werden zum Glück nicht beeinträchtigt.» Die Eggerberger seien also positiv gestimmt. «Nicht viele Bergdörfer im Oberwallis können nämlich einen stündlichen Anschluss nach Brig und nach Bern für sich beanspruchen», fügt der Präsident lächelnd hinzu.
Koordination in Hohtenn
Mit der Angrenzung an zwei Bahnhöfe darf die Gemeinde Steg-Hohtenn sich rühmen. Während der eine im Talgrund liegt, ragt der andere hoch über dem Benkendorf empor. Hohtenn Station heisst der Bahnhof an der Südrampe, der von den angekündigten Einschränkungen auch nicht unberührt bleiben wird. Bloss noch jede zweite Stunde wird ein Zug an der Station halten, die momentan stündlich angefahren wird. Die entsprechenden Stopps werden mit denjenigen der Haltestelle in Eggerberg koordiniert. Zimmermann erklärt: «Hält ein Zug in Eggerberg, wird er in Hohtenn durchfahren.» Ebenso sei das Gegenteil der Fall. Auch hier erfolgte die Wahl der Streichungen nicht zufällig: «In Hohtenn werden diejenigen Züge beibehalten, die für die Wanderer günstig sind.»zcs
zcs
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