Walliser im Ausland | Arnold Biner berichtet aus Vietnam
«Da vermisst man die frische Walliser Bergluft»
Arnold Biner lebt mit seiner Frau und seinen vier Söhnen seit dreieinhalb Jahren in Ho Chi Minh City in Vietnam, wo er bei Bosch tätig ist. Auf 1815.ch berichtet der 37-Jährige über Kuriositäten aus seiner neuen Heimat, überflutete Strassen, Tage ohne blauen Himmel und eine Rückkehr mit Verspätung.
Arnold Biner und seine Frau Barbara leben mit ihren Söhnen Levin (11 Jahre alt), Mael (9), Jaron (7) und Anjo (4) in Ho Chi Minh City. Seit dreieinhalb Jahren behauptet sich die Familie in der grössten Stadt Vietnams. Auf 1815.ch berichtet der Zaniglaser regelmässig von den Erfahrungen seiner Familie in der südostasiatischen Millionenmetropole:
«Auch noch nach dreieinhalb Jahren Vietnam erleben wir immer wieder komische Sachen. Seid ihr schon mal im Shuttlebus vom Flugzeug zum Flughafengebäude gefahren worden und der Bus fängt an, andere Busse auf dem Flugplatz zu überholen? Auf der Autobahn mit 120 km/h unterwegs, der Pannenstreifen wird als dritte Spur benutzt und eine Baustelle wird drei Minuten vorher mit orangenen Plastikkegeln signalisiert?
Der Pizzakurier kommt zu eurem Haus, öffnet die Box und stellt mit Erschrecken fest, dass er die Pizzas vergessen hat? In einem Lokal mit Livemusik gesessen, plötzlich hört die Band auf zu spielen, mischt sich unter die Leute, Whiskey- und sonstige Liqueur-Flaschen verschwinden von den Tischen und 30 Minuten später marschieren vietnamesische Polizisten rein? Das sind nur ein paar kleine Beispiele der letzten paar Wochen. So gibt es hier immer wieder etwas zum Schmunzeln oder Grübeln.
Heftige Regenfälle und Smog
Es ist noch Regenzeit im Moment, aber sie neigt sich langsam dem Ende zu. Im Vergleich zu den letzten drei Jahren hat es wenig geregnet. Wir hatten immer wieder mal ein paar Tage, in denen es überhaupt nicht geregnet hat.
Den heftigsten Regen hatten wir dieses Jahr im September. Es hat am frühen Nachmittag angefangen zu giessen wie aus Eimern. Nach zirka drei Stunden waren die meisten Strassen überflutet. Das kommt ja hin und wieder vor, aber dieses Mal war es so heftig, wie wir es in den letzten dreieinhalb Jahren noch nie gesehen haben. Wir sassen im Auto und die Füsse wurden langsam nass, weil an einigen Stellen das Wasser 50 bis 70 cm hoch stand. Ein Wunder, dass unser Wagen nicht abgesoffen ist... Aber die Vietnamesen nehmen das locker, weiterfahren bis nix mehr geht. Fragt mich nicht, wie viele abgesoffene Motorbikes vor sich hergeschoben wurden.
Neben den kleineren Überschwemmungen hin und wieder wird der Smog immer mehr zum Thema. Die Millionen Motorbikes vermischen sich mehr und mehr mit den Autos. Die Werte waren dieses Jahr an einigen Tagen höher als in Peking. Verschiedene Faktoren haben das Ganze negative beeinflusst: Wenig Regen, kein Wind und die Brandrodungen in Indonesien, mit der man mehr Fläche zur Palmölerzeugung gewinnen will. Ganz schlimm war der Einfluss der Brände in Singapur. Ich war drei Tage da und habe keinen blauen Himmel gesehen. Tja, da vermisst man die frische Bergluft im Wallis schon...
Rückkehr mit Verspätung
Das Ende der Sommerferien ist auch schon eine Weile her. Wir haben eine Woche auf Bali verbracht, wo wir viel Spass hatten und die Jungs ihre ersten Surflektionen geniessen durften. Unfreiwillig durften wir sogar noch eine Nacht länger auf Bali bleiben als geplant. Ein Vulkanausbruch auf einer Insel in der Nähe hatte zur Folge, dass der Flughafen geschlossen wurde. Was für ein Chaos am nächsten Tag, als der Flughafen wieder aufmachte...
Fünf Stunden anstehen, um einen Flug nach Singapur zu kriegen, wo wir dann kurz nach Mitternacht ankamen. Natürlich gab es keinen Anschlussflug nach Saigon mehr, also ab in ein Hotel, morgens um 02.00 Uhr vier Stunden schlafen und dann zurück zum Airport für den Flug nach Saigon. Mit zwei Tagen Verspätung sind wir dann schlussendlich zu Hause eingetroffen.»
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