Ho Chi Minh City | Arnold Biner berichtet aus Vietnam
«Zack und drei Jahre in Vietnam sind vorbei»
Arnold Biner lebt mit seiner Frau und seinen vier Söhnen seit drei Jahren in Ho Chi Minh City in Vietnam, wo er bei Bosch tätig ist. Auf 1815.ch lässt der 36-Jährige die vergangenen Jahre Revue passieren, spricht über eine Stadt im Wandel und strikte Zensurmassnahmen.
Arnold Biner und seine Frau Barbara leben mit ihren Söhnen Levin (10,5 Jahre alt), Mael (9), Jaron (7) und Anjo (4,5) in Ho Chi Minh City. Seit drei Jahren behauptet sich die Familie in der grössten Stadt Vietnams. Auf 1815.ch berichtet der Zaniglaser regelmässig von den Erfahrungen seiner Familie in der südostasiatischen Millionenmetropole:
«Zack und drei Jahre in Vietnam sind vorbei... Und jetzt, Fazit? Da fällt mir direkt ein Lied der Band 'Juli' ein: 'Es war 'ne geile Zeit...'. Definitiv wahr und ist es immer noch. Wir hatten drei super Jahre hier. Logisch mit Auf und Abs, aber das gehört dazu und würde überall so sein, zumindest für uns als Eltern.
Wenn ich an die Kinder denke, kann ich nur sagen: Hut ab! Fliessend englisch sprechend, den Blick immer in die Zukunft gerichtet, offen für verschiedene Kulturen und Länder... auch wenn sie hier schon einige ihrer besten Freunde verabschieden mussten. Sie sind einfach unbeschwert und zukunftsorientiert.
Natürlich macht es das für uns leichter. Entscheidungen können und müssen getroffen werden und die Möglichkeit, die Kinder in den Vordergrund zu stellen, gibt es nicht. Am Ende werden sie dort glücklich sein, wo wir es als Eltern sind, zumindest in ihrem jetzigen Alter. So war es für sie auch kein grosser Deal, als wir auf vier Jahre verlängert haben. Die Zeit vergeht sowieso wie im Flug. Wenn ich daran denke, dass wir jetzt schon zurück in der Schweiz wären, wo wir doch gerade erst entschieden haben, nach Vietnam zu gehen...
Eine Stadt im Wandel
Aber zurück zu Vietnam oder besser Saigon: Die Stadt hat sich in den letzten drei Jahren ständig verändert. Fast Monat für Monat erstrecken sich neue Hochhäuser in den Himmel. Manchmal frage ich mich, wer da eines Tages alles wohnen soll. Jetzt schon gibt es haufenweise leer stehende Appartements. Es scheint, dass es immer mehr Leute mit genügend Geld gibt oder Firmen, die Geld investieren wollen und neue Einkaufszentren oder Wohnungen bauen. Wir sind wirklich gespannt, wo das alles hinführt und wie die Stadt wohl in zehn Jahren aussieht.
Dasselbe macht sich auch auf der Strasse bemerkbar. Immer mehr Autos sind zu sehen und nicht nur Toyotas sondern Marken von überall her: Vom Ferrari über Lamborghini, Mercedes, BMW, Ford, Audi... Vor drei Jahren noch waren es fast ausschliesslich Toyotas. Aber eben, die Zeit steht nicht still.
Was sich nicht verändert hat, sind die Motorbikes. Es ist immer noch unglaublich und jeden Tag spannend, sich hier fortzubewegen. Man sieht immer wieder mal etwas Spezielles und es wird einem beim Rumfahren nie langweilig.
Strenge Zensur
In den letzten Feiertagen ist uns leider wieder mal die negative Seite dieser ganzen Motorbikes vor Augen geführt worden. Am ersten Tag des verlängerten Wochenendes sind in Vietnam bei 163 Unfällen 91 Menschen ums Leben gekommen. Nur so am Rande: Das sind die in Vietnam veröffentlichten Zahlen. Ich möchte nicht wissen, wie viele es wirklich waren.
Nach wie vor wird alles streng kontrolliert und alle veröffentlichten Berichte werden zuerst vom Staat gesichtet, bevor sie in die News kommen. So ist es auch immer wieder interessant, dass ich meinen Blog nicht aktualisieren kann, da er plötzlich mal wieder nicht aufrufbar ist. Diese Sachen haben sich nicht verändert während der letzten drei Jahre und werden in naher Zukunft wohl auch so bleiben.
Im Moment ist es sehr heiss hier und wir warten sehnsüchtig auf den Start der Regenzeit. Die letzten Jahre hat es so Mitte Mai angefangen täglich zu regnen, was auch die Hitze ein wenig erträglicher gemacht hat. Dieses Jahr ist es jetzt aber schon seit zwei Monaten extrem heiss und der Regen fällt noch sehr spärlich. Ich hoffe für Barbara und die Kinder, dass es jetzt ein bisschen kühler wird, da die Jungs seit Freitag Sommerferien haben und das für acht Wochen.»
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