Nationales Finale der Eringerrasse 2019 | Oberwalliser Tiere haben sich hervorragend geschlagen
Abgeklärte «Clairon» ist neue Reine des Reines
Das Wallis hat eine neue Königin: kurz vor 19.30 Uhr war in der Arena Pra Bardy in Aproz klar, dass die neue Reine des Reines «Clairon» heisst. Besitzer (Siegerin Kategorie Kühe I) ist Jean-Marie Fournier aus Veysonnaz. Das Final der Finale am Sonntagabend wurde ohne Oberwalliser Beteiligung durchgeführt. Jedoch bewiesen sich die Tiere aus dem Oberwallis als starke Kämpferinnen und sorgten für viel Spektakel in der Arena.
Die Veranstalter rund um die Region Dents du Midi hätten sich freilich frühlingshaftere Temperaturen fürs diesjährige Nationale Finale der Eringerrasse gewünscht. Immer wieder frischte der Wind auf, Winterjacken und Wollmützen prägten die Szenerie rund um die Arena Pra Bardy. Dennoch waren die Zuschauerränge am Sonntag sehr gut gefüllt, die insgesamt 117 in vier Kategorien kämpfenden Tiere (37 Erstmelken und 80 Kühe je nach Gewicht in den Kategorien I bis III) störten sich nicht an den tiefen Temperaturen, sie kamen gleich zur Sache, duellierten sich hartnäckig.
Final der Finale
Gegen 19.00 Uhr kam es in Aproz schliesslich zum Final der Finale, in dem um den Titel «Reine des Reines» gekämpft wurde. Das Los entschied, dass den ersten Kampf «Clairon», Siegerin bei den schwersten Kühen gegen die Gewinnerin in der Kategorie Erstmelken, und «Bayonne» auszutragen haben. Nachdem das Horn der Erstmelke in der Arena kurz bearbeitet werden musste, kam es zu einem kurzen Schwung, die erfahrene «Clairon» von Jean-Marie Fournier aus Veysonnaz war dem noch jungen Tier von Gilbert Dorsaz aus Vollèges klar überlegen, «Bayonne» drehte nach kurzer Zeit ab. Der zweite Kampf fochten «Copine» der Familie Hubert Bruchez aus Cotterg (Siegerin Kategorie II) und «Artémis» von Albert, Régis, Robin und Léon Morand aus Sitten gegeneinander aus – Reine in der Kategorie III. Letztere gewann das Duell gegen ihre 136 Kilogramm schwerere Gegnerin. Der Finalschwung um den Titel Reine des Reines trugen schliesslich «Clairon» gegen «Artémis» aus. Auch hier setzte sich «Clairon» souverän durch und wurde zur Reine des Reines gekürt.
Final der Kategorie Kühe I
Es dauerte nur wenige Minuten bis beim Schlussgang der schwersten Tiere die letzten sieben Tiere im Ring übrig geblieben waren. Insgesamt wurden gegen 17.45 Uhr 17 Tiere für den Final in der Kategorie Kühe I in die Arena geführt, davon stammten acht Tiere aus dem Oberwallis.
Aus Oberwalliser Sicht war der Kampf zwischen der rabiat auftretenden «Malibu» aus der Stallung Milibodu-Bojie aus Bürchen und «Venga» von Anton und Fabienne Williner aus Visp interessant. In «Venga» schien «Malibu», welche einige ihrer Kontrahentinnen zuvor quasi zur Seite geschubst hatte, ihre Gegnerin gefunden zu haben. Nach rund 15 Minuten zermürbenden Ringens stand sodann die Siegerin fest: «Venga» aus Visp.
Auch die Paarung «Janus» von Armin und Horst Wyssen aus Agarn und «Clairon» von Jean-Marie Fournier aus Veysonnaz war spannend. Allerdings unterlag die Oberwalliserin nach ein paar Minuten. «Clairon», Siegerin am diesjährigen Frühjahrs-Match in Vétroz wurde in den Reihen der Eringerkenner zuvor bereits einige Male als Titelanwärterin genannt. Nicht zu unrecht: das 724 Kilogramm schwere Tier hatte am Sonntag abgeklärt gekämpft.
Da «Janus» aus Agarn gegen die Visperin «Venga» die Oberahnd behalten hatte und reüssieren konnte, wurde «Venga» schlussendlich auf dem 4. Platz klassiert. Derweil kämpfte «Perone» von Chantal Anthamatten und Damian Oggier aus Turtmann gegen «Pinka» von Sylvian Gay-Des-Combes aus Finhaut. Die Oberwalliserin konnte sich schliesslich durchsetzen, es verblieben «Janus», «Clairon» und «Perone» im Ring. Da «Janus» bereits gegen «Clairon» verloren hatte, mussten die beiden Tiere aus dem Oberwallis gegeneinander antreten. «Clairon» konnte davon profitieren und pausierte an den Seilen.
Die beiden Oberwallier Tiere schenkten sich indes nichts, ein enorm langer Kampf, der die beiden Kühe («Janus» 777 Kilogramm schwer und «Perone» 727 Kilogramm schwer) entkräftete. Dennoch wollte über viele Minuten keines der beiden Tiere nachgeben. Zwei Oberwalliserinnen sorgten im Ring für langes Spektakel. Obschon die Agarnerin «Janus» von Armin und Horst Wyssen das Duell schliesslich gewinnen konnte, wurde das Tier von den Besitzers aus dem Ring genommen und klassierte sich auf dem 3. Platz. Die ausgepowerte «Perone», welcher nur wenige Minuten Ruhezeit eingeräumt wurden, trat sodann zum finalen Kampf in der Mitte der Arena gegen die ausgeruhte «Clairon» an. Nur kurz Zeit später war klar, dass «Clairon» den Kategoriensieg für sich in Anspruch nehmen konnte.
Rangliste Kategorie Kühe I
1. «Clairon», Fournier Jean-Marie, Veysonnaz
2. «Perone», Anthamatten Chantal und Oggier Damian, Turtmann
3. «Janus», Wyssen Armin und Horst, Agarn
4. «Venga», Anton und Fabienne Williner, Visp
5. «Malibu», Milibodu-Boije, Bürchen
6. «Pinka», Gay-Des-Combes Sylvian, Finhaut
7. «Carambar», Quennoz Jean-Michel, Bruson
Final der Kategorie Kühe II
Das Final der Kategorie Kühe II bestritten insgesamt 17 Tiere. Diese liessen sich, nachdem der Speaker die Züchter gebeten hatte, die Tiere loszulassen, nicht zweimal bitten und legten einen rasanten Start an den Tag. Zu Beginn des Finaldurchgangs verirrten sich einige Kühe hinter die Seile, sorgten abseits der Arena für Tumult.
Sechs Kämpferinnen aus dem Oberwallis hatten es ins Final der Kategorie-II-Kühe geschafft: «Tokyo» der Gebrüder Jäger aus Turtmann, «Marissa» aus der Stallung Carlen-Steiner aus Niedergesteln, «Rosi» von Kurt Imesch und Guido Schaller aus Zeneggen, «Seraina» von Serena und Robin Anthamatten aus Saas-Almagell, «Maligne» von Pascal und Ariane Anthamatten aus Saas-Grund sowie «Flora» aus der Stallung Kummer-Walpen aus Naters.
Bei den letzten sieben Tieren im Ring konnten schliesslich nur noch zwei Oberwalliser Züchter um den Sieg mitreden: «Marissa» aus der Stallung Carlen-Steiner aus Niedergesteln und «Flora» aus der Natischer Stallung Kummer-Walpen. Letztere zeigte sich ausgesprochen kampflustig, hatte gegen «Miracle» von Laurie Maret aus Vétroz einen langes Duell zu absolvieren, bei dem die Oberwalliserin nach fast 30 Minuten Kampf schliesslich unterlag. Derweil klassierte sich «Marissa» aus Niedergesteln auf dem 7. Platz.
Auch «Cervina» von Stéphane Vouillamoz aus Isérables und «Panache» aus der Stallung Deslarzes-Scalisi aus Bruson duellierten sich unermüdlich. Siegerin war nach langem und spannenden Kampf «Cervina». «Panache» klassierte sich auf Platz 5. Nachdem die Oberwalliserin «Flora» auf dem 4. Platz und «Miracle» auf dem 3. Platz ausgerufen wurden, kam es zum finalen Schwung zwischen «Cervina», welche bereits lange gestochen hatte, und «Copine», die sich während dessen ausruhen konnte. Reine wurde schliesslich «Copine», die ihre Kräfte gespart hatte.
Rangliste Kühe Kategorie Kühe II
1. «Copine», Famille Bruchez Hubert, Cotterg
2. «Cervina», Vouillamoz Stéphane, Isérables
3. «Miracle», Maret Laurie, Vétroz
4. «Flora», Stallung Kummer-Walpen, Naters
5. «Panache», Deslarzes-Scalisi, Bruson
6. «Tamaris», Héritier Raphy und Famille, Savièse
7. «Marissa», Carlen-Steiner, Niedergesteln
Final der Kategorie Kühe III
Im Final der leichtesten Kühe wurden total 17 Tiere in die Arena geführt. Fünf Tiere kamen aus dem Oberwallis: «Liona» von Marcel Zuber aus Naters, «Florence» der Geschwister Imseng aus Wiler, «Puma» der Familie Guido Kuonen aus Leuk, «Rambo» aus der Stallung Forny in Steg und «Boston» von Christoph Wyssen aus Susten.
Unter den besten sieben Tieren waren schliesslich drei Oberwalliser Finalteilnehmer zu finden: «Puma», «Liona» und «Florence». Während dessen sich die letzten beiden Oberwalliser Tiere auf den Plätzen 5 und 6 klassierten, zeigte sich «Puma» von Guido Kuonen aus Leuk (das Tier hatte am Frühjahrs-Match in Vétroz den Sieg bei den Kühen der Kategorie III geholt), stark und blieb Titelanwärterin.
Fünf Tiere waren noch im Ring, als «Puma» ihren allersten Kampf (Ausscheidung und Final) gegen «Artémis» von Albert, Régis, Robin und Léon Morand aus Sitten verlor. Danach trat die Oberwalliserin gegen «Fripouille» von Fabrice Marcoz aus Liddes an, letztere drehte sich nach einiger Zeit ab, die Kuh aus dem Unterwallis war unterlegen. «Fripouille» klassierte sich nach dem letzten Duell gegen «Artémis», welches für «Fripouille» verloren ging, auf dem 3. Platz. «Puma» wurde zweite (gegen «Artémis» bereits verloren). «Artémis» holte sich schliesslich den Kategoriensieg.
Rangliste Kategorie Kühe III
1. «Artémis», Albert, Régis, Robin und Léon Morand, Sion
2. «Puma», Familie Kuonen Guido, Leuk
3. «Fripouille», Marcoz Fabrice, Liddes
4. «Lyssa» Etable de l'Alliance, Uvrier
5. «Florence», Geschwister Imseng, Wiler
6. «Liona», Zuber Marcel, Naters
7. «Minouche», Vaudan Loan, Le Châble
Final der Kategorie Erstmelken
Für den Schlussgang der Erstmelken, der am Sonntagnachmittag gegen 15 Uhr mit total 18 Kühen lanciert wurde, hatten sich aus dem Oberwallis insgesamt zehn Züchter und Tiere qualifiziert. «Makita» von Patrick und Silvan Bregy aus Unterems sowie «Tigresse» der Gebrüder Furrer und «Malice» aus der Sustener Stallung Sewer/Thommen mussten den Ring jedoch bereits früh verlassen. Auch «Canabis» von Adolf und Ralf Bregy aus Unterems und «Xaphir» aus der Stallung Bregy Uly, Pascal und Lisi aus Ergisch konnten nicht um den Sieg mitreden. Auch «Xara» von Alessandro und Diego Wyssen aus Susten/Agarn, das Tier hatte sich in der Ausscheidung souverän gezeigt, musste das Rund verlassen.
Unter den letzten sieben Tieren verblieben deren zwei aus dem Oberwallis. «Bayonne» aus der Stallung Eringer Dahna Briggu in Turtmann, welche auf der Viehliste jedoch bereits unter dem neuen Besitzer Gilbert Dorsaz aus Vollèges geführt wurde und «Melodie» von Joey und Bängi Kalbermatter aus St. Niklaus. Diese kämpfte, als es um die ersten drei Plätze ging, gegen «Milou» der Gebrüder Reuteler aus Ochlenberg, derweil konnte sich «Bayonne» an den Seilen bei Marco Bregy und Gilbert Dorsaz ausruhen. Alle drei noch verbliebenen Tiere hatten sich während der Stechfestsaison an Ausscheidungskämpfen im Oberwallis fürs Kantonale 2019 qualifiziert. Nach einem langwierigen Kampf zwischen «Milou» und «Melodie» wurden die Tiere schliesslich getrennt und klassierten sich ex aequo auf dem zweiten Platz. Königin wurde nach einem rund 40-minütigen Finaldurchgang die welsche «Bayonne».
Rangliste Kategorie Erstmelken
1. «Bayonne», Dorsaz Gilbert, Vollèges
2. «Melodie», Kalbermatter Joey und Bängi, St. Niklaus (ex aequo)
2. «Milou», Gebrüder Reuteler aus Ochlenberg (ex aequo)
4. «Selma», Fellay Sébastien, Le Châble
5. «Venus», Ferme Planclou, Arbaz
6. «Vulcan», Kobel Heinz und Sabine, Savièse
7. «Canabis», Dorsaz-Vouilloz, Fully
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