Zermatt | «Foto-Bernhardiner» auf dem Radar
Anzeige gegen Tierhalter
Laut einer Recherche des Schweizer Tierschutz STS ist die Haltung der Zermatter «Foto-Bernhardiner» unhaltbar. Es wurde nun eine Anzeige gegen einen verantwortlichen Tierhalter bei der Staatsanwaltschaft in Visp eingereicht.
Die Zermatter Fotoshooting-Bernhardiner leben unter erbärmlichen, tierschutzwidrigen Verhältnissen, schreibt der STS auf seiner Website. Dies würden neue und umfangreiche Recherchen belegen. Nach einer ersten Inspektion im November des letzten Jahres waren Tierschutzvertreter zwischen dem 26. Januar bis zum 4. Februar 2015 vor Ort und dokumentierten die Haltung der Tiere sowie die Fotoshootings. «Dabei haben wir gleich mehrere Gesetzesverstösse feststellen können», erklärte Tierärztin Julika Fitzi gegenüber dem «Blick».
Bereits seit 1998 beanstandet der Tierschutz die Haltung von Bernhardinern für Fotoshootings. Sowohl der STS als auch der Tierschutzverein Oberwallis sehen sich in diesem Zusammenhang seit Jahren mit Beschwerden über den Zustand der «Foto-Bernhardiner» in Zermatt konfrontiert. In den letzten beiden Jahren hätten sich die Meldungen allerdings gehäuft, meldet der STS weiter. Kritisiert werden etwa die stundenlangen Fotoshootings, die Transporte sowie die kleinen Räumlichkeiten, in denen die Hunde gehalten werden.
Einzelne Hunde seien während der Beobachtung des STS über zehn Tage gar nie ausgeführt worden. «Es ist uns ein Rätsel, weshalb das Veterinäramt nicht schon längst konsequenter intervenierte», nimmt Fitzi den Kanton Wallis in die Pflicht. Laut Kantonstierarzt Jérôme Barras sind die Kontrollen inzwischen jedoch verstärkt worden – zuletzt sei nichts Illegales festgestellt worden. Auch die angezeigten portugiesischen Tierhalter zeigten sich, wie «Blick» zitiert, überrascht. Man verstosse in keiner Weise gegen das Gesetz.
pmo
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