Staatsratswahlen | Auf dem Place du Scex
Grossaufmarsch bei Anti-Freysinger-Kundgebung in Sitten
Mehrere hundert Personen – darunter auch Staatsratskandidaten – haben sich in der Walliser Kantonshauptstadt vereint, um gegen SVP-Staatsrat Oskar Freysinger zu demonstrieren.
Zur Kundgebung aufgerufen hatte Yannick Délitroz, Lehrer und SP-Gemeinderat in Monthey. Auslöser dafür waren die Plakate der Unterwalliser SVP, wo unter anderem Walliser Sozialhilfeempfänger gegen Asylsuchende ausgespielt werden.
Mehrere hundert Personen sind dem Aufruf gefolgt und haben sich am Samstagnachmittag auf dem Sittener «Place du Scex» versammelt. Es wurde eine Schweigeminute eingelegt, gefolgt von der Walliser und Schweizer Hymne. Viele brachten die Verpflegung gleich mit, Deutsch war an der Kundgebung ebenso zu hören wie Französisch. Auch die linken Staatsratskandidaten Esther Waeber-Kalbermatten und Stéphane Rossini (beide SP), Jean-Michel Bonvin (CPS Centre-Gauche) sowie Thierry Largey («Grüne») nahmen an der Veranstaltung teil.
Wie der Initiant in der Samstagausgabe des «Nouvelliste» erklärt, handle es sich nicht um eine Kundgebung gegen etwas oder jemanden, sondern für das Wallis. «Man kann dieses Land lieben, ohne dabei die anderen zu hassen», so Délitroz. Er gehe nicht davon, dass die Aktion ihm seine Stelle als OS-Lehrer koste.
Erst kürzlich hat ihn Freysinger kritisiert, auch im Klassenzimmer vor den Schülern Politik zu machen. Es fand auch ein Gespräch zwischen Délitroz und Jean-Philippe Lonfat, dem Chef der Dienststelle für Bildungswesen statt, über dessen Inhalt der Lehrer aber nicht sprechen möchte.
Freysinger selbst wollte sich auf Anfrage nicht zur Kundgebung äussern.
dab
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Kommentare
Murrli - ↑6↓7
... machen wir Walliser den gleichen Fehler wie die Amerikaner? Ich denke, wir sollten gelernt haben :)) Die haben sie auch "trumpiert", liebe heimatliebenden aus dem Walllis
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Mee-Shee - ↑19↓14
bin kein SP Wähler.. aber die SVP muss schon ein bisschen aufpassen...
Bald einmal checkt es noch der letzte, dass vernünftige Lösungen gesucht werden...nicht nur Nein sager ..
Oder was hat die SVP ausser Unmut und Hass gegen Regierung und Ausländer bis jetzt gebracht ? ....
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Beobachter - ↑25↓30
Seht hin in den Foren - Freysinger wird der höchstgewählte Staatsrat sein
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Ernst Laub - ↑25↓20
Die SVP muss aufpassen.
Noch mehr als die Kapriolen und Provokationen Freysingers missfällt mir das – Gott sei Dank soweit verhinderte – Anliegen von SVP-Bundesrat Maurer, das Beschaffungswesen des Bundes dem Amtsgeheimnis zu unterwerfen. Pikanterweise stand SVP-Gottvater Christoph Blocher den Whistleblowers näher als den „Verheimlichern“ (Achtung, die konservative / populistische „Revolution frisst ihre Kinder“.) und müsste eigentlich seinem Lehrling Maurer eine massive Rüge erteilen.
Nun, was Freysinger anbelangt, so hat er für mich auch seine (sehr) positive Seite. Er steht wie kaum ein anderer Politiker dem Islam und der islamischen Masseneinwanderung ablehnend gegenüber, und dafür braucht es heute bereits Mut. Ich halte nämlich den Islam für eine Art von „mittelalterlichem Faschismus“, einer Gefahr, vor der man die Augen nicht verschliessen darf. Die Art und Weise, wie Muslime mit einander (die brutale Ausgrenzung von Schiiten, Alawiten, Ismailiten und andere durch die Sunniten) und mit Minderheiten umgehen und umgegangen sind müsste uns eigentlich die Augen öffnen. Dabei fürchte ich mich nicht vor muslimischen Einzelpersonen sondern vor einer erstarkenden wirtschaftlichen und ideologischen Parallelgesellschaft. Eigentlich müssten die heutigen Islamversteher begreifen, dass ihre „Regenbogenkoalition“ angesichts eines siegreichen Islams in Europa (wäre demographisch durchaus möglich) wie ein Kartenhaus zusammenbrechen würde.
Mit seiner Islamkritik steht Freysinger nicht alleine: Papst Benedikt XVI, ehemaliger Erzbischof von München und Freising, äusserte sich ebenfalls sehr kritisch – wenn auch diplomatischer und „erudierter“ als Freysinger – über den Islam. Ich hoffe, dass er (und bald auch Freysinger!) nicht wegen der Islamkritik „abgesetzt“ wurde!
Es gibt noch einen zweiten Grund, weshalb ich Feysinger, trotz allem schätze: Er ist ein durchaus subtiler und sensibler Schriftsteller und dies in beiden Walliser Volkssprachen: auf Deutsch und auf Französisch.
Ich habe ihm daher schon zwei- oder dreimal geschrieben, er solle sein sprachliches Talent und sein Amt als Bildungsminister für eine als allgemein positive Sache – für die er eigentlich prädestiniert wäre –einsetzen: Die Förderung der deutsch-französischen Zweisprachigkeit im Wallis und darüber hinaus, vom südlichen Belgien, über das Saarland, Luxemburg, Elsass-Lothringen bis in den Walliser Alpenraum. Dabei ging ich davon aus, dass das Wallis – mit allen denkbaren positiven Auswirkungen für seinen Tourismus und die Wirtschaft – zum Herzstück der deutsch-französischen Zweisprachigkeit werden müsse. Oskar Freysinger hat mir nie darauf geantwortet.
Vielleicht gibt es Walliser, Üsserschwiizer, Deutsche, Franzosen und andere Europäer, die sich für die deutsch-französische Zweisprachigkeit einsetzen wollen. Gerne würde ich (ernst.laub@wanadoo.fr) von ihnen erfahren. Ich würde mich freuen, wenn es darunter auch Leute aus dem Bildungs-, Wirtschafts- und Tourismus-Sektor gäbe.
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Eduard Biner - ↑77↓88
Wann findet die Kundgebung gegen die Linken statt?
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salap - ↑82↓72
Ok, da selbst Waeber-Kalbermatten mit dabei war, wird sie meine Stimme nun nicht kriegen.
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Claudia - ↑10↓12
Wenn Sie, "salap" eine solche Aussage machen, so denke ich, hätten Sie auch ohne dieses Vorkommnis Frau Esther Waeber-Kalbermatten Ihre Stimme nicht gegeben. Schade, wenn Sie ein solches Engagement gegen eine fremdenfeindliche und menschenverachtende Politik nicht unterstützen!
Lisa Perren - ↑112↓72
Aufstand der Anständigen
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Martin - ↑95↓72
Gut so,dass die Leute langsam aus dem Busch kommen,und das weltweit!!!Trauriger weise ist es heute dringend,manche Leute wieder daran zu erinnern,wofür sie gewählt wurden!Fürs Volk, und nicht nur für ihre Eigeninteressen,Parteigeplänkel oder um ihre Gier und ihren Machthunger zu stillen....
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Antwort an Päuli Schweizer Geograpie - ↑31↓45
Freysinger soll in Guttet-Feschel heimatberechtigt sein als ich noch zur Schule ging erklärte uns der alte Lehrer das Guttet und Feschel zwei kleine Dörfer sind und das diese sich im Bezirk Leuk befinden, Blocher soll wie ich weiss in Meilen Kanton Zürich heimatberechtigt sein es ist sicher eimalig in der Schweiz das ein nicht Eidgenosse Staatsrat oder sogar Bundesrat wurde. Es heisst ja keine Regel ohne Ausnahme, so ändern sich eben die Zeiten.
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Päuli - ↑64↓49
für mich gibt es keinen Unterschied zwischen Eidgenossen und Schweizer. Für mich gibt es eh einfach nur Menschen, egal wo sie geboren wurden. Nur gewisse SVPler drängen darauf, dass ein eingekaufter Schweizer kein Eidgenosse ist. Da kommen dann so polemische Sprüche wie "Schweizer kann jeder werden, Eidgenosse ist man von Geburt an". Aber wenn ich dann darauf hinweise, dass Blocher auch nur ein Papierlischweizer ist, dann ist das natürlich absolut nicht dasselbe.
lynx - ↑124↓114
Ich kann mich nicht erinnern, dass dies das Wallis je erlebt hat, einen Aufstand gegen die Wiederwahl eines Staatsrates. Und dies war nicht der erste, nach der kleinen Kundgebung im Herbst.
Lest und schaut euch auch den "Video-Bericht" auf der Seite des Nouvelliste an…
http://www.lenouvelliste.ch/articles/valais/canton/la-foule-pour-la-manifestation-contre-l-udc-et-oskar-freysinger-638035
Freysinger hat sowohl im Ober- (Brig) wie im Unterwallis (‚St.Maurice) genug "Geschirr" zerschlagen, sei es im Bildungs- wie im Sicherheitsdepartement.
Ist so ein "Staatsrat" (AFD-Auftritte und Aussagen ("Wahlwerbung")) für unser Wallis überhaupt wirklich tragbar???
Doch die Frage stellt sich einfach: Wie können wir persönlich diesem "Rechtsextremismus" Einhalt gebieten ??? Nur damit, indem wir wählen gehen….jede Stimme zählt ǃǃǃ
Ich glaube, meine Antwort kennt ihr.
(Weshalb hat wohl Freysinger eine Frau und einen C-Sprengkandidaten auf seine Liste genommen???)
Geht wählen – jede Stimme zähltǃǃǃ
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Eschi - ↑18↓14
Danke, lynx, sehe das genauso. Höchste Zeit dem Rechtsextremismus Einhalt zu gebieten, im Wallis, in der Schweiz, überall.
rafaela bayard - ↑105↓108
Was einige hundert....einige tausend!
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Zodiac - ↑154↓152
Welch ein Armutszeugnis der SP - einfach nur noch blamabel und lächerlich
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hugo - ↑136↓139
Es waren bestimmt viele( neue) Schweizer dabei aber wenige Eidgenossen.
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Ernst Laub - ↑0↓7
David: Was für Namen waren denn zur Zeit der alten Eidgenossen in Mode? David, Kevin, Dylan?
und
Päuli: Das Wallis gehörte ja schliesslich auch zu den letzten Kantonen, die in die Eidgenossenschaft aufgenommen wurden. Das will für mich aber nichts bedeuten. Der Walliser Einfluss auf die heutige Schweizer Politik finde ich viel positiver als derjenige der städtisch dominierten Kantone.
David - ↑30↓42
Hugo ist übrigens ein germanischer Name. Hat also auch ziemlich wenig mit der Eidgenossenschaft zu tunndunsuper schweizer
Franzisca - ↑93↓111
Es gibt keine Eidgenossen nur Schweizer!
Päuli - ↑125↓109
Freysinger ist übrigens auch kein Eidgenosse... ebensowenig wie Blocher. Aber das kommt bei SVPlern meist nicht so an... Das ist dann immer etwas gaaaanz anderes....