Walliser im Ausland

Angela Escher: «Ich hatte keine Zeit für Heimweh»

«An meiner Schule (Bishop Brady High School) müssen Uniformen getragen werden.»
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«An meiner Schule (Bishop Brady High School) müssen Uniformen getragen werden.»
Foto: zvg

«Prom: Links neben mir eine Austauschschülerin aus Deutschland.»
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«Prom: Links neben mir eine Austauschschülerin aus Deutschland.»
Foto: zvg

«Mein Schwimmteam, Bishop Brady High School»
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«Mein Schwimmteam, Bishop Brady High School»
Foto: zvg

Quelle: 1815.ch 17.06.13 0
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Angela Escher aus Termen lebt seit bald einem Jahr im US-amerikanischen Dunbarton, wo sie ein Austauschjahr absolviert. Kurz vor ihrer Rückkehr in die Schweiz schildert die 18-Jährige auf 1815.ch ihre Erlebnisse fernab von der Heimat.

1815.ch: Seit wann sind Sie in Dunbarton und wie lange wollen Sie bleiben?

Angela Escher: Ich bin seit dem 18. August 2012 in Dunbarton und werde bis zum 22. Juni 2013 bleiben.

Sie absolvieren einen Austausch mit der Organisation STS. Um was für einen Austausch handelt es sich dabei?

Es handelt sich um einen Sprachaufenthalt der ungefähr ein Jahr dauert.

Warum haben Sie sich gerade für die USA entschieden?

Es war geplant, meine Englischkenntnisse zu vertiefen. Ich konnte mich zwischen England und Amerika entscheiden. Da ich noch nie in Amerika war und viel davon gehört habe, wollte ich unbedingt dorthin. Auch um die Kultur des Landes kennenzulernen.

Wem sind Sie in Dunbarton zuerst begegnet?

Meiner Gastfamilie, Familie Michaud, die mich am Flughafen von Boston abholte.

Wie wohnen Sie?

Ich wohne ungefähr eine Stunde von Boston entfernt. Meine Gastfamilie und ich wohnen in einem grossen Einfamilienhaus an einem See. Die Eltern des Gastvaters wohnen direkt neben uns.

Konnten Sie Englisch schon vorher?

Nur die Englisch-Kenntnisse aus der Schule vom zweiten Kollegiumsjahr.

Welches Wort in der Landessprache brauchen Sie am meisten?

Die Leute, die in New Hampshire wohnen, brauchen fast vor jedem Adjektiv das Wort «wicked». In der Umgangssprache bedeutet das so viel wie «abgefahren». Sie würden zum Beispiel sagen: «wicked pretty» – «abgefahren hübsch», wörtlich übersetzt.

Was haben Sie sich vom Aufenthalt in Dunbarton erhofft?

Ein super, erfolgreiches und spannendes Jahr. Auch, dass ich viele nette Leute aus aller Welt kennenlerne.

Haben sich diese Erwartungen bis jetzt erfüllt?

Total. Ich hatte ein super Jahr und eine sehr nette Gastfamilie und werde diese ganz sicher wieder mal besuchen.

Wie ist das Wetter momentan?

Jetzt fängt der Sommer an. Im Gegensatz zur Schweiz haben wir es im Moment recht warm (cirka 28°C). Das Wetter ist normalerweise dem der Schweiz ähnlich.

Was unterscheidet die US-Amerikaner von den Wallisern?

Die Amerikaner habe ich als sehr offen erlebt. Alle waren super freundlich zu mir.

Die Lehrer nehmen den Sport sehr ernst. Sie geben sogar nebenbei Stunden für Schüler, die nicht am Unterricht teilnehmen konnten, weil sie an Sportveranstaltungen waren. Man wird sogar von der Schule ausgezeichnet, wenn man gute sportliche Leistungen erbringt.

Das soziale Leben in New Hampshire lehnt sich sehr stark an die Kirche an, zum Beispiel musste ich von der Schule aus an die 30 Sozialhilfestunden (von der Kirche organisiert) absolvieren.

Welches Bild der Schweiz haben die Amerikaner?

Sie denken an Schokolade, Skifahren, Alpen und natürlich an die Banken. Die meisten Amerikaner, die schon mal in der Schweiz waren, möchten wiederkommen. Viele Menschen verwechseln die Schweiz mit Schweden.

Was war Ihre bisher schönste Erfahrung in den USA?

Ich habe viele schöne Erlebnisse gehabt. Am Anfang meines Austauschjahres zeigte mir meine Gastfamilie die Stadt Washington D.C. und später die Stadt Boston.

Eines der schönsten Erlebnisse war, dass ich mit meiner Gastfamilie einen einwöchigen Aufenthalt in Florida erleben durfte. Dazu gehörte auch ein Besuch im Walt Disney World in Orlando.

Und die schlechteste?

Zu den schlechtesten Erfahrungen gehörte der Hurrikan Sandy. Wir hatten zwei Tage keine Schule und mussten zu Hause bleiben.

Der Amoklauf an der Sandy Hook Grundschule, wo der Neffe eines Lehrers unserer Schule getötet wurde, und die Anschläge am Boston Marathon haben mich berührt.

Haben Sie manchmal Heimweh?

Grundsätzlich habe ich kein Heimweh. Ich war immer entweder mit Schule, Sport oder anderen Aktivitäten mit der Familie beschäftigt. Vor allem am Anfang, als alles noch neu war. Ich hatte keine Zeit für Heimweh. Weihnachten war so die Zeit, in der ich meine Familie besonders vermisste.

Was vermissen Sie am meisten aus der Schweiz?

Die öffentlichen Verkehrsmittel. Hier muss ich immer alles vorplanen, damit mich jemand hinfahren kann. Was ich auch vermisse ist das Essen. Vor allem das richtige Brot, hier gibt es nur Toastbrot.

Haben Sie sich verändert, seit Sie in den USA sind?

Ja. Ich bin definitiv selbstsicherer geworden. Da ich vieles alleine regeln muss, bin ich sicher auch selbstständiger geworden.

Insgesamt bleiben Sie fast ein Jahr in Dunbarton. Was wird Ihnen nach der Rückkehr in die Schweiz wohl am meisten fehlen?

Am meisten werde ich meine Gastfamilie vermissen. Natürlich auch meine Schule, Freunde und mein Schwimmteam.

Welche Pläne haben Sie nach Ihrer Rückkehr?

Im Herbst werde ich mit dem dritten Kollegium weiterfahren.

Haben Sie einen Insider-Tipp für USA- bzw. Dunbarton-Reisende?

In der Nähe von Dunbarton gibt es jedes Jahr das Hopkinton Fair Fest. Das ist etwas ähnliches wie ein Rummelplatz mit jede Menge Süssigkeiten. Das darf man nicht verpassen.

 

Für unsere Rubrik «Walliser im Ausland» sind wir regelmässig auf der Suche nach Wallisern, die fernab der Heimat leben. Gehören Sie auch dazu oder kennen Sie jemanden? Dann freuen wir uns auf Ihre Nachricht an info@1815.ch.

17. Juni 2013, 07:00
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