Weihnachten in aller Welt (Teil 2 von 2)

Andere Länder, andere Sitten

Weihnachten im Baskenland: Ana Aizpuru.
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Weihnachten im Baskenland: Ana Aizpuru.
Foto: zvg

Weihnachten in Italien: Marco Coiro.
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Weihnachten in Italien: Marco Coiro.
Foto: zvg

Weihnachten in Bulgarien: Nadia Kalbermatter.
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Weihnachten in Bulgarien: Nadia Kalbermatter.
Foto: zvg

Quelle: 1815.ch 25.12.13 0
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Wie wird das Weihnachtsfest jenseits der Schweizer Grenzen gefeiert? Wir sind der Frage nachgegangen und haben an der Volkshochschule Oberwallis eine Deutsch-Klasse mit Schülerinnen und Schülern aus aller Welt besucht. Heute erfahren wir, wie Weihnachten im Baskenland, in Italien und Bulgarien gefeiert wird.

«Gabon Zoriontsuak» - Weihnachten im Baskenland

Ana Aizpuru: «Am Vorabend von Weihnachten ziehen Kinder in kleineren Städten und Dörfern im Baskenland von Haus zu Haus und singen Lieder. Dafür bekommen sie entweder einen kleinen Geldbetrag oder Süssigkeiten geschenkt. Nikolaus oder Weihnachtsmann sind bei uns unbekannt. Der ‹Olentzero›, ein Arbeiter aus dem Kohlebergwerk, der aus den Bergen herabsteigt, bringt den Kindern am 24. Dezember abends die Geschenke. Sowohl an Heiligabend als auch am Weihnachtsfeiertag wird mit der Familie gegessen. Während der Adventszeit finden in der Region häufig Märkte statt, auf denen sowohl mit weihnachtlichen Produkten als auch mit Gemüse oder Tieren gehandelt wird.

Auch in Spanien kommt der Krippe eine grosse Bedeutung zu. Geschmückte Weihnachtsbäume sind erst in neuster Zeit zur Tradition geworden. Weihnachten endet in Spanien mit dem traditionellen Dreikönigsfest am 6. Januar. An diesem Feiertag dürfen sich die Kinder ein weiteres Mal auf Weihnachtsgeschenke freuen.»

«Buon Natale» - Weihnachten in Italien

Marco Coiro: «Viele Italiener treffen sich am Abend des 24. Dezember im grossen Familienkreis zum festlichen und ausgedehnten Abendessen. Natürlich darf zum Dessert der berühmte italienische Kuchen ‹Panettone› nicht fehlen. Nach dem Besuch der Mitternachtsmesse findet schliesslich das eigentliche Weihnachtsfest statt, welches am 25. Dezember fortgesetzt wird. Erst am Weihnachtstag werden die Geschenke verteilt, die zuvor beim Jesuskind, dem ‹Bambinello›, erbeten wurden.

In Italien kommt weniger dem Weihnachtsbaum als vielmehr der Krippe, der sogenannten ‹Persepio›, eine grosse Bedeutung zu. Die aufwendig gestalteten Krippenlandschaften stehen in italienischen Wohnzimmern und in den Kirchen im Mittelpunkt und werden mit allerlei Figuren ausgestattet. Berühmtestes Beispiel ist wohl die kunstvolle Weihnachtskrippe in Neapel.

Am 6. Januar feiern die Italiener ausserdem das Fest der heiligen Befana, an dem es ein weiteres Mal Geschenke gibt. Die Hexe Befana ist eine hässliche, alte, aber gutmütige Frau, welche nach dem Christuskind sucht, durch den Schornstein rutscht und Geschenke hinterlässt. Mit diesem Tag endet schliesslich auch die Weihnachtszeit in Italien.»

«Tschestita Koleda» - Weihnachten in Bulgarien

Nadia Kalbermatter: «In Bulgarien beginnt das Weihnachtsfest am 24. Dezember, also an Heiligabend. Auf dem Land ziehen singende Knabengruppen, die ‹Koledari› genannt werden, von Haus zu Haus und wünschen den Bewohnern Gesundheit, Glück und Wohlstand. Die Hausfrauen bedanken sich bei ihnen mit kleinen Bretzeln, Dörrfrüchten, Baumnüssen oder Äpfeln.

Die Familie ist abends zu Hause an einem reich gedeckten Tisch versammelt. Es werden eine ungerade Zahl an Gerichten oder genau zwölf Speisen aufgetischt. Dazu gehören beispielsweise weisse Bohnen, gefüllte Weinblätter, Teiggebäcke mit Kürbisfüllung, Kompotts aus Dörrfrüchten oder auch das sogenannte Rundbrot. Dieses runde Brot, in dem eine Münze versteckt ist, wird vor dem Essen unter den Anwesenden geteilt. Das erste Stück wird der Heiligen Mutter gewidmet und zur Seite gelegt. Wer in den anderen Stücken die Münze erwischt, ist im nächsten Jahr mit Glück und Gesundheit gesegnet. Falls die Münze jedoch in dem zur Seite gelegten Stück zu finden ist, wird es allen gut gehen. Wie in Litauen, wird der Tisch auch bei uns nach dem Essen nicht abgeräumt, weil man noch den hohen Gast, also Jesus Christus, erwartet.

Am 25. Dezember feiert man bei uns Weihnachten mit einem festlichen Mahl und die Kinder packen die Geschenke aus, die der Weihnachtsmann unter den geschmückten Tannenbaum gelegt hat. Während des sozialistischen Regimes von 1944 bis 1990 war Weihnachten als christliches Fest verboten. Man feierte jedoch am 31. Dezember Silvester und anstelle des Weihnachtsmannes brachte an dem Tag Väterchen Frost Geschenke mit. Bis heute kennen die Bulgaren keine Adventszeit.»

25. Dezember 2013, 10:00
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