Amphibien | Anzahl überfahrener Tiere deutlich zurückgegangen
Amphibientunnels am Lac de Morgins zeigen Wirkung
Unter der Passstrasse des Pas-de-Morgins zwischen der Schweiz und Frankreich sind 2015 drei Amphibientunnel eingerichtet worden. Durch die Anlage konnte die Zahl der jeweils im Frühling auf ihrer Wanderung überfahrenen Amphibien deutlich gesenkt werden. Die Einrichtung sei wirksam, heisst es seitens des Kantons, bedürfe aber noch einiger Anpassungen.
Um die Wirksamkeit der unter der Pas-de-Morgins-Strasse eingebauten Amphibientunnels zu beurteilen, haben die Dienststelle für Wald, Flussbau und Landschaft (DWFL) sowie die Gemeinde Troistorrents und Pro Natura bei einem privaten Umweltbüro eine Erfolgskontrolle in Auftrag gegeben. Das dreijährige Monitoring zeige auf, so heisst es in einer Mitteilung des Kantons, dass die «Unterführungen» für Amphibien einen deutlichen Rückgang der auf der Strasse überfahrenen Tiere bewirkt hätten.
Wurden vor dem Bau der Tunnels noch 1000 Amphibien überfahren, fiel die Anzahl überfahrener Tiere um ein Drittel auf 600, und 2017 um ein weiteres Drittel auf noch 300 Tiere. Infolge eines heftigen und späten Schneefalls zur Zeit der Amphibienwanderung, der den Tieren den Zugang zu den Tunnels verwehrte, sei 2018 die Sterbeziffer zwar wieder angestiegen, dadurch hätten sich jedoch die 2016 und 2017 beobachteten positiven Ergebnisse bestätigt.
Nach der Ausnahmesituation im vergangenen Jahr werde man künftig Ende Winter dafür sorgen, die Amphibientunnel schneefrei zu halten. Zudem habe sich herausgestellt, dass ein Wasserablaufgitter für manch ein Tier zur verhängnisvollen Falle geworden sei. Unter dem Gitter soll nun eine Rampe eingebaut werden, auf der die Amphibien wieder ins Freie gelangen können.
Der Lac de Morgins ist eines der grössten Amphibienlaichgebiete im Wallis. Jedes Jahr im April/Mai machen sich Tausende von Erdkröten, Grasfröschen und Bergmolchen zwischen den Talhängen und dem See auf die Wanderung. Dabei geraten manche unter die Räder der über den Pas-de-Morgins fahrenden Autos. Bereits 2004/2005 waren zwei Amphibientunnels zwischen Morgins und dem südlichen Seeufer eingerichtet worden, die dann 2015 durch drei weitere nördlich des Sees ergänzt wurden.
pd / pan
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