Ferden lotst Frösche und Co. sicher über die Strasse

Ambord: «Wir verhindern ein Frosch-Massaker»

Fabian Amobord bei der morgendlichen Kontrolle der Kübel.
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Fabian Amobord bei der morgendlichen Kontrolle der Kübel.
Foto: zvg

Quelle: 1815.ch /zen 07.04.14 1
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In Ferden hat man damit begonnen, Frösche und Kröten auf ihrem Weg zu den Laichplätzen vor dem sicheren Tod auf der Talstrasse zu bewahren. Schützenhilfe gab ein Umweltbüro.

Seit Mitte letzter Woche sammeln beim Dorf Ferden im Lötschental Freiwillige täglich Hunderte von Fröschen und Kröten ein, um sie sicher bei ihren Laichplätzen bei einem Weiher auszusetzen. «Grund für das Amphibienschutzprojekt waren die grauenvollen Bilder, welche die zu Tausenden totgefahrenen Tiere auf der Talstrasse jedes Jahr abgaben», sagt Fabian Ambord, Hotelier und Vizepräsident der 300 Einwohner zählenden Gemeinde.

«Sobald die Temperaturen steigen und genügend Feuchtigkeit vorhanden ist, wandern die Frösche vom Ufer des Stausees von ihrem Winterlager über die Talstrasse zum darüberliegenden Weiher der Kläranlage der Gemeinde Ferden, wo sie ihre Laichplätze haben.» Die meisten der Tiere überlebten diese Wanderung in den vergangenen Jahren nicht und wurden von Autos zerfetzt, zermalt und zerquetscht. «Das war jeweils ein richtiges Massaker», weiss Ambord.

Hilfestellung vom Umweltbüro

Einige Bewohner des Lötschentals haben sich deshalb an die Gemeinde gewandt, um ein Projekt zu lancieren, damit die Tiere sicher zu den Laichplätzen hüpfen. Sie gelangten an das Büro für Umwelt und Energie in Visp, welches ein Projekt ausarbeitete, wie den Amphibien am besten zu helfen ist. Unterhalb der Strasse ist nun im März ein mobiler Amphibienzaun aus grüner Plastikfolie installiert worden. Bündig zum Zaun sind rund ein Dutzend Kübel in die Erde eingelassen, wo die Amphibien während der Nacht zu Hunderten hineinplumpsen.

«Etwa ein Dutzend Freiwillige aus dem Dorf leeren nun jeweils morgens zwischen sechs und acht Uhr die Eimer mit den Amphibien beim Weiher oberhalb der Strasse.» Doch vorher werden die Tiere gezählt und allesamt in eine Liste nach Vorgaben eines Biologen eingetragen. «In den ersten Tagen haben wir bereits mehreren hundert Tieren auf diese Weise das Leben gerettet», erzählt Ambord stolz. Die Amphibienwanderung dauert rund drei Wochen. Die Rückkehr zum Ufer des Stausees zieht sich dann jeweils über den ganzen Sommer hin.

Frosch und Co. sind besonders gefährdet

«Amphibien können nicht anders, selbst wenn sich ihnen eine Strasse in den Weg stellt. Ihr Instinkt treibt sie jedes Jahr an ein geeignetes Fortpflanzungsgewässer», erklärt Beat Hauenstein von Pro Natura. Mit der starken Zerschneidung der Landschaft durch Strassen, wird diese Wanderung jedoch zu einem gefährlichen Spiessrutenlauf, der oft tödlich endet.

Amphibien zählen zu den am stärksten gefährdeten Tiergruppen in der Schweiz. Von den 20 einheimischen Arten sind 14 gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Umso wichtiger ist der Fortpflanzungserfolg. Doch jedes Jahr sterben Tausende von Fröschen und Kröten auf ihrem Weg zum Fortpflanzungsgewässer. Pro Natura empfiehlt deshalb, in den nächsten Tagen und Wochen auf unnötige Autofahrten entlang von Feuchtgebieten wie Mooren oder auf Fahrten in Gewässernähe zu verzichten oder besondere Vorsicht walten zu lassen.

07. April 2014, 07:00
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Kommentare

  • Wismer Daniel - vor 11 Jahre ↑0↓0

    Danke und ein Bravo!!!

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