Kryptomining | Kein Bauplatz und zu wenig Strom in Gondo
Alpine Mining expandiert von Gondo nach Jokkmokk am Polarkreis
Weil Gondo weder neue Räumlichkeiten noch genügend Strom zur Verfügung stellen kann, investiert das dort ansässige Kryptomining-Unternehmen Alpine Mining zusammen mit einem Partner 30 Millionen US-Dollar in Schweden. Dort sollen rund 30 neue Arbeitsplätze entstehen.
Internet-Unternehmer Ludovic Thomas bestätigt eine entsprechende Meldung von «Nouvelliste online» vom Mittwochabend gegenüber dem «Walliser Boten». Der Walliser Jungunternehmer betont aber, «dass der Sitz von Alpine Mining auch in Zukunft Gondo bleibt. Vom gegenwärtig zehnköpfigen Team bleiben zwei Personen im Bergdorf. Trotz der Bemühungen der Gemeinde konnte kein Bauplatz für eine Halle gefunden worden, gleichzeitig fehlt in Gondo eine zusätzliche Trafostation für den benötigen Strom.»
In Jokkmokk im Norden von Schweden wird Alpine Mining zusammen mit seinem Partner Diginex fünf Kilometer vom Polarkreis eine gigantische Kryptomine aus dem Boden stampfen. «Die neue Hochleistungsrechenanlage kann acht Megawatt Strom zu günstigerem Preis wie in Gondo für 40'000 Grafikprozessoren bereitstellen, um nach Kryptowährungen zu schürfen. Im Vergleich zur bestehenden Kryptomine in Gondo, die natürlich weiter betrieben wird, wird der neue Betrieb 50 Mal so gross werden», erklärt der studierte Finanzwissenschaftler gegenüber dem «Walliser Boten».
«Da die Märkte für Kryptowährungen weiter wachsen und die Anzahl der geprüften Transaktionen Millionen pro Tag erreicht, erwarten wir, dass sich die Kryptomining-Industrie konsolidieren wird und aus einer Handvoll grosser Player bestehen wird. Aus diesem Grund freuen wir uns auf die Zusammenarbeit mit Alpine Mining, die über eine langjährige Erfahrung und ein tiefgreifendes Verständnis der Kryptowährungs-Infrastruktur verfügt», lässt sich Miles Pelham, Chef von Diginex, in einer Absichtserklärung der beiden Unternehmen zitieren.
Der Entscheid nach Schweden zu ziehen, ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass Gondo trotz grosser Bemühungen weder den notwendigen zonenkonformen Bauplatz noch den enorm hohen Strombedarf für die Expansionspläne von Alpine Mining zur Verfügung stellen konnte. «Gondo hätte einerseits eine 500 000 Franken in eine neue Trafostation investieren müssen. Und das nötige Bauland für Alpine Mininig hätte nur nach einer Umzonung mit hohen Investitionen für Schutzmassnahmen gegen Naturgefahren zur Verfügung gestellt werden können. Das ergab eine Vorprüfung der Gemeinde Gondo beim kantonalen Amt für Raumentwicklung», erklärt Gemeindepräsident Roland Squaratti gegenüber dem «Walliser Boten».
zen
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