Brauchtum | Alpsommer im Turtmanntal mit «Bsetztag» eröffnet
Grosses «Zämulaa» mit mehr als hundert Eringerkühen
Insgesamt 111 kampfeswillige Eringerkühe haben am Samstag auf der Alpe Rotigen grosses Spektakel geboten. Ein sommerlicher Prachtstag im Turtmanntal.
Nach der Aufalpung der Erstmelken am vergangenen Donnerstag sowie der Rinder am Freitag stand im Turtmanntal am Samstag der Alpaufzug der Eringerkühe an. Auf der Tierliste waren am Samstag anlässlich des «Bsetztages» auf der Alpe Rotigen, der grössten Eringeralpe im Oberwallis, insgesamt 111 Eringerkühe aus fast 20 verschiedenen Betrieben aus der Region verzeichnet. Gemäss Angaben von Dominic Passeraub, Präsident der Alpgenossenschaft Turtmanntal, sind die Kühe bereits am Freitag von deren Züchtern, die etwa aus Oberwald, Visp, St. Niklaus, Lalden, Susten oder Agarn anreisten, auf die Alpweiden des Turtmanntals gebracht worden.
Welches Tier wird Alpkönigin?
Am Samstagmorgen gegen 10 Uhr wurden die Tiere sodann im Pferch bei der Alpstallung ein erstes Mal zusammengeführt und lieferten sich alsbald, um die Rangordnung in der neu zusammengelegten Herde unter sich auszumachen, zahlreiche intensive Zweikämpfe. Wie Passeraub gegenüber dem «Walliser Boten» angibt, konnte das Zusammenführen der Eringerkühe ohne Zwischenfälle und «bei guter Stimmung» ausgetragen werden. Tatsächlich liess sich den traditionellen Folkloretag eine Vielzahl aufmerksamer Eringerfreunde und Zuschauer nicht entgehen – sie wurden mit prächtigem Sommerwetter und sehenswerten Kampfszenen belohnt.
Derweil sei es allerdings noch zu früh, so Passeraub, um eine Anwärterin auf den diesjährigen Alpköniginnentitel zu benennen. Eindruck hätten jedoch «Fiorenza» aus der Sustener Stallung von Madlen und Diego Wyssen, welche mit «Tzigane» auch die derzeitige Reine des Reines sowie die letztjährige Alpkönigin stellen und die beiden «noch jungen Tiere» «Creola» und «Canaille» von Ralf und Adolf Bregy aus Unterems gemacht. «Diese Tiere haben sich am Samstag sicher in die vorderen Reihen gekämpft. Während des Alpsommers kann sich aber noch einiges ergeben.»
Bis Mitte September 2017 werden sich die Tiere, welche ausschliesslich im Freien behirtetet werden, nämlich immer wieder duellieren, bis schliesslich vor dem Abalpen die Alpkönigin feststeht.
Alpsommer ist lanciert
Neben der Alpe Rotigen wurde am Samstag auch die Feselalp oberhalb von Jeizinen sowie die Eringeralpe oberhalb von Gspon mit 30 Tieren bestossen. Am Samstag, 24. Juni steht sodann auf der Moosalp der «Bseztag» an.
pan
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