Naturgefahren | Zermatter Umleitungsdämme könnten schon bald voll sein
«Alle zehn bis fünfzehn Minuten gehen Lawinen ab»
Die derzeit wärmer werdenden Temperaturen führen zu zahlreichen Rutschen und kleineren Lawinenabgängen rund um Zermatt.
Infolge Lawinensicherheitssprengungen ist am Mittwochmorgen die Schusslawine bei Zermatt ausgelöst worden (zu sehen im Video), wie Bruno Jelk, Chef des Lawinendienstes Mattertal, auf Anfrage erklärt. Am Nachmittag seien an derselben Stelle nochmals spontan Schneemassen abgegangen. Zu diesem Zeitpunkt war die Strasse zwischen Täsch und Zermatt bereits gesperrt. Eine weitere Sprengung wurde am Mittwochabend getätigt.
«Wenn es in den kommenden Tagen nicht kälter wird, müssen wir die Strecke jeweils am Nachmittag zwischen 13 und 18 Uhr schliessen», so Jelk. Die Lage werde von Tag zu Tag neu beurteilt. Denn durch die wärmer werdenden Temperaturen kommt es vielerorts rund um Zermatt laufend zu Schneerutschen und kleineren Lawinen. «In der Region um den Bahnhof herum lässt sich dies alle zehn bis fünfzehn Minuten beobachten.»
Die Lawinen, die im Januar im Mattertal abgegangen sind, haben riesige Kegel hinterlassen. Damit die Schneemassen aus noch kommenden Abgängen in diesem Winter und Frühjahr möglichst keine Schäden an Strasse und MGBahn-Trassee anrichten, wurden Mitte Februar mittels Baggern Umleitungsdämme erstellt. «Vorläufig dürfte hier nichts geschehen», lautet die Einschätzung des Lawinendienst-Chefs. «Sobald die Umleitungsdämme voll sind, müssten wir erneut Umgrabungen in Angriff nehmen. Da in hohen Lagen noch massenhaft Schnee liegt, ist es gut möglich, dass es dazu kommen wird.»
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