Wirtschaft | Projekt Agro Espace Leuk-Raron abgeschlossen
22 Projekte realisiert
Mit der GV am Dienstagabend in Agarn fand eines der schweizweit ersten und grössten Projekte zur regionalen Entwicklung (PRE) seinen definitiven Abschluss: Das Projekt Agro Espace Leuk-Raron (AELR) hat in der Region für die Landwirtschaft, aber auch für Gewerbe, Gastronomie und Gemeinden einen Mehrwert geschaffen.
Vor 11 Jahren haben 14 Gemeinden im Raum Leuk-Raron gemeinsam das Projekt zur Regionalen Entwicklung (PRE) Agro Espace Leuk-Raron (AELR) gestartet. Oberstes Ziel war die Entwicklung und Vermarktung von regionalen Qualitätsprodukten aus der Landwirtschaft. Mit dem Grundlagendossier wurden damals 33 Teilprojekte bei Bund und Kanton eingereicht, deren Umsetzung im Frühjahr 2012 startete.
Bis zum Abschluss per 31. Dezember 2018 konnten in den Bereichen Milch, Wein, Fleisch und Agrotourismus 22 Teilprojekte sowie gewisse Massnahmen in weiteren Teilprojekten erfolgreich umgesetzt werden. Die Investitionen für das Gesamtprojekt lagen bei rund 22 Millionen Franken.
«Das Projekt hat die Rolle und Wirkung der Landwirtschaft im Raum Leuk-Raron mit Sicherheit erhöht», resümiert Vereinspräsident Marcel Ammann. «Wir konnten einige grosse Projekte umsetzen und unsere landwirtschaftlichen Produkte positionieren».
Teilprojekte mit unterschiedlicher Wirkung
Unter der IG Agrotourismus haben sich die Übernachtungs- und Erlebnisangebote gebündelt und das Portfolio mit Angeboten wie Pferdetrekking, Schafscheren oder Wässern ergänzt. Damit hat sich eine Lücke im regionalen touristischen Angebot geschlossen. Die zwei genossenschaftlich organisierten Teilprojekte «Augstbordkäserei Turtmann» und «Schlachtanlage Gampel» haben die Beteiligung und Vernetzung der Landwirte vorangetrieben und das Verständnis für eine gemeinsame Verantwortung geprägt.
«Auch auf Ebene der Gemeinden haben die verschiedenen Teilprojekte einen grossen Mehrwert hervorgebracht», ist Ammann überzeugt. So hätten beispielsweise die Massnahmen in der Trocknungsschmiede oder den verschiedenen Bed-&Breakfast-Betrieben das Gewerbe aktiv belebt. Ebenfalls hätten das «Grüne Zimmer» und die ökologischen Projekte (Vernetzungsprojekt, Bewässerung, Terrassenwein etc.) zu einem aktiven und attraktiven Wohn- und Lebensraum beigetragen.
«Ein Wermutstropfen für das Gesamtprojekt bleibt, dass die Landwirtschaftshalle nicht realisiert werden konnte», schliesst Ammann den Projektrückblick ab. Zum Abschluss konnte 2018 mit den Marketingmassnahmen ein wichtiger Beitrag aus Sicht des Gesamtprojekts geleistet werden. Mit Werbefilmen und Radiospots zu den Angeboten aus dem PRE AELR wurde nicht zuletzt das Bewusstsein der Vereinsmitglieder für den Nutzen der Zusammenarbeit geschärft.
Bemerkenswerte Leistung aller Beteiligten
«Mit der Grösse dieses PRE und der heterogenen Vielfalt der Teilprojekte ist es eine bemerkenswerte Leistung aller Beteiligten, dass die Teilprojekte mehrheitlich erfolgreich umgesetzt wurden», sagt Projektleiterin Christine Mühlemann von der RW Oberwallis AG (RWO AG). Für sie nimmt das Projekt auch die Rolle als Wegbereiter ein. «Es war das erste PRE im Oberwallis und ein komplexes dazu.»
Alle Beteiligten waren gefordert, geeignete Prozesse und Entscheidungswege von Grund auf zu definieren, das Zusammenspiel zwischen Kanton, Vorstand und Projektleitung effizient und funktionell zu gestalten und zugleich den Aufwand für die Trägerschaften überschaubar zu halten. «Aus Sicht der Prozessabwicklung konnten mit der Umsetzung dieses landwirtschaftlichen Grossprojektes unter Mitwirkung verschiedenster Akteure wertvolle Erfahrungen gesammelt werden.»
Künftige Aufgaben und Ziele des Vereins
Der Verein AELR wurde als Trägerschaft eigens für die Umsetzung des PRE AELR gegründet. Nach Abschluss des Gesamtprojekts soll in den nächsten Monaten die Zukunft des Vereins geklärt werden. Die dafür eingesetzte Arbeitsgruppe wird abklären, zu welchem Zweck und mit welchen Zielen und Aufgaben der Verein für die Mitglieder langfristig den grössten Nutzen bringt. Der Bedarf soll in den nächsten Monaten aufgezeigt und die Weiterentwicklung des Vereins entsprechend aufgegleist werden.
pd / zen
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