Alpaufzug | Erfolgreiche Aufalpung von 143 Kühen auf der Burgeralpe Moosalp-Törbel
«Die nächste Runde geht auf dich»
Moosalp | Viel Freude, Gesang und Gelächter, Ruhm und Ehre und kleine Wetteinsätze: Der Alpaufzug auf der Burgeralpe Moosalp-Törbel war für die Tierhalter und Besucher ein voller Erfolg.
Sie sind in aller Regel Frühaufsteher, die Züchter und Viehbesitzer. Doch am vergangenen Samstag klingelte der Wecker noch mal ein wenig früher als sonst, damit sie ihre Kühe rechtzeitig um 8.00 Uhr auf dem «Trichelbodu» unterhalb der Moosalp für die Viehannahme bereithatten. Ein Teil der Tiere und Besitzer hatte zu dieser Tageszeit bereits eine längere Anreise hinter sich. Andere Viehzüchter, die in der unmittelbaren Nähe wohnen, trieben ihre Tiere die Strasse hoch. Am Ende wurden 143 Kühe gezählt, davon 53 Tiere der Rasse Simmentaler Fleckvieh und 90 Eringer. Bis um 11.00 Uhr kreuzten die Eringerkühe für die ersten Kämpfe um die Rangordnung ihre Hörner. Anschliessend trieben die Besitzer ihre Tiere auf eine grosse Wiese beim «Plattji-stein», wo der traditionelle Alpaufzug jeweils gebührend gefeiert wird.
Kleine Wetteinsätze
bei Kämpfen
Doch auch hier hielten die Rangkämpfe an. Die Besitzer konnten dabei neben Ruhm und Ehre auch kleine Wetteinsätze gewinnen: «Die nächste Runde geht
auf dich», war mehr als einmal zu hören, wenn ein Schwung
beendet wurde.
Der Alpaufzug lockte bei strahlendem Sonnenschein auch mehrere Hundert Zuschauer auf die Moosalp, die für reichlich Stimmung sorgten: Es wurde gesungen und gelacht. Während die Rabatteure auf der Wiese alle Hände voll zu tun hatten.
«Die Hierarchiekämpfe halten den ganzen Sommer über an»
Entsprechend zufrieden, aber auch etwas erschöpft zeigte sich die Alpchefin Margot Lorenz, die selber als Rabatteurin im Einsatz stand. Am «Bsetztag» will man die Kämpfe noch etwas ordnen, damit zwei kämpfenden Kühen keine dritte «dazwischenfunkt». Den Sommer über würden die Tiere sich aber oft zu Grüppchen formieren und dann komme es schon vor, dass die eine der anderen zu Hilfe eilt, so Lorenz: «Die Hierarchiekämpfe halten den ganzen Sommer über an.»
Gegen 17.00 Uhr wurden die Tiere dann zu den Stallungen getrieben. Sie werden voraussichtlich bis am 8. September auf der Moosalp bleiben. Auf der Burgeralpe ist ein 5-köpfiges Team
um das Wohl der Tiere besorgt: darunter drei Hirten und eine Person, die sich um die Ställe kümmert.
Dazu kommt ein Senn, der vor Ort Alpkäse produziert. «Wir haben in den letzten Jahren einiges investiert», sagt Lorenz. Beispielsweise wurden in den Ställen für dieses Jahr rund 70 Trink-
tröge installiert.mas
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