Höhenwanderweg Saas-FeeZermatt
365 Meter lange Hängebrücke am Europaweg?
Die vor drei Jahren zerstörte Hängebrücke auf dem Europaweg oberhalb Randa soll an einem neuen Standort erstellt werden. Mit 365 Meter Länge wäre sie die längste ihrer Art im Wallis.
Im September 2010 zerstörte ein Felsabbruch im «Grabengufer» die 230 Meter lange Hängebrücke am Europaweg oberhalb Randa. Die auf 2200 Meter über Meer liegende Brücke war erst im Juni zuvor eingeweiht worden. Seither ist sie gesperrt.
Jetzt plant die Trägerschaft des Europaweges – die Gemeinden Zermatt, Täsch, Randa, St. Niklaus und Grächen – eine neue. «Das Baugesuch wird diese Woche eingereicht», sagt Leo Jörger, Gemeindepräsident von Randa, auf Anfrage.
Kosten von 700'000 Franken
Die neue Brücke soll rund 700’000 Franken kosten und wäre rund doppelt so teuer wie die vom Steinschlag zerstörte. «Der Kanton Wallis beteiligt sich neu mit 50 Prozent an den Kosten im Hauptwanderwegnetz. Zusammen mit dem Baugesuch gelangen wir nun mit einem Subventionsgesuch an den Kanton», erhofft sich Jörger die Unterstützung des Kantons, der zwar die Subventionierung von 30 auf 50 Prozent erhöht hat, nicht aber das Gesamtbudget.
Die Restkosten wollen die Promotoren über die Gemeinden und Sponsoren abdecken. Durch die Verwendung von Materialen, die durch den Rückbau der alten Brücke anfallen, soll zudem der Kostenaufwand reduziert werden. «Ob die Brücke definitiv gebaut wird, hängt nun davon ab, ob die Finanzierung zügig auf die Beine gestellt werden kann», sagt Jörger.
Im Juni 2014 in Betrieb?
Kommt die Finanzierung zustande und die Gemeinden wären zu neuerlichen Investitionen bereit, werden laut Jörger schon im Herbst die Verankerungssockel gesetzt und im Juni 2014 die Brücke innerhalb weniger Wochen erstellt. «Diese kommt rund 200 Höhenmeter tiefer zu stehen als die bestehende. Steinschlag vom instabilen Blockgletscher stellen hier keine Gefahr mehr dar.» Der neue Standort wurde zusammen mit Geologen festgelegt.
Mit einer Spannweite von 365 Meter wäre die neue Brücke die längste ihrer Art im Wallis. Am höchsten Punkt überspannt sie das Steinschlaggebiet in einer Höhe von 80 Meter. Sie soll nach gleicher Art wie die 2010 erstellte gebaut werden. Der Einstieg erfolgt über den bestehenden Domhüttenweg. Weganpassungen sind keine nötig.
Aufwertung der Königsetappe
Wer heute den bei Wanderern äusserst beliebten Europaweg von Saas-Fee nach Zermatt unter die Füsse nehmen will, muss auf der der Königsetappe der Tour Monte Rosa bei Randa wegen der kaputten Hängebrücke einen mehrstündigen, mühsamen und kräfteraubenden Ab- und Aufstieg nach Randa in Kauf nehmen.
«Darunter litten in den letzten Sommern auch die Frequenzen der Europahütte, der Kinhütte und der Täschalphütte», weiss Jörger. Das neue Bauwerk soll diesem Umstand nun entgegenwirken und den beliebten Europaweg wieder attraktiver machen.
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