Archäologie | Überraschender Fund einer aussergewöhnlichen Grabkammer aus der Jungsteinzeit in Sitten
3000 Jahre alte Steinplatten
Während der Bauarbeiten an einer Tiefgarage in Sitten haben Archäologen über 3000 Jahre alte Steinplatten entdeckt. Die einzelnen Platten bilden das Gerüst eines Dolmens, einer Art Grabkammer. Um das genaue Alter des Fundes zu bestimmen und die Steinplatten auf Gravierungen zu untersuchen, werden weitere Grabarbeiten ausgeführt.
Gerade als man dabei war, die Ausgrabungen der letzten Grabstätten des keltischen Gräberfeldes Don Bosco abzuschliessen, stiessen Archäologen, die die Erdarbeiten für den Bau eines Parkhauses im Norden der Stadt begleiten, mitten in den Schwemmschichten der Sionne zu ihrer Überraschung auf riesige behauene Steinplatten von mehreren Tonnen Gewicht. Wie der Kanton in einer Mitteilung schreibt, gehören die einzelnen Platten zu einem Dolmen, einer Art Grabkammer, deren Gerüst sie bilden.
Suche nach Gebeinen
Gemäss Kanton gehen solche Gemeinschaftsgräber auf die mittlere Jungsteinzeit zurück, also auf 3000 Jahre vor unserer Zeitrechnung und konnten über 100 Individuen als Grabstätte dienen. Über das Areal des künftigen Bauwerks verstreut, wurden zudem noch weitere, ähnliche Bruchstücke entdeckt, die zeigen, dass es an dieser Stelle mehrere Monumente derselben Art gab. Bei der weiteren Ausgrabung wird sich nun herausstellen, ob sich die Gebeine in der Grabkammer erhalten haben oder unglücklicherweise von Überschwemmungen der Sionne weggespült worden sind. Die Archäologen wollen das Monument nun genauer datieren, mit anderen Entdeckungen in Sitten in Zusammenhang bringen und feststellen, ob die Platten graviert sind.
Mit diesem aussergewöhnlichem Fund habe sich bestätigt, so der Kanton, was für einen hohen Rang die Stadt Sitten als massgebende archäologische Stätte der europäischen Vorgeschichte einnehme.
pd/msu
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